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Von Judith Malter

Verletzungs-Verwirrung, Elfer & EM-Aus Gladbachs Thuram erlebt Wechselbad der Gefühle

Gladbach-Stürmer Marcus Thuram trat am Montagabend (29. Juni 2021) im EM-Achtelfinale in Bukarest einen Elfmeter für die Französische Nationalmannschaft gegen die Schweiz.

Gladbach-Stürmer Marcus Thuram trat am Montagabend (29. Juni 2021) im EM-Achtelfinale in Bukarest einen Elfmeter für die Französische Nationalmannschaft gegen die Schweiz.

Mönchengladbach. Am Montagabend (28. Juni 2021) ist der amtierende Weltmeister Frankreich im Achtelfinale der Europameisterschaft im Elfmeterschießen gegen die Schweiz aus dem Turnier ausgeschieden. Mit 4:5 unterlag die „Équipe tricolore“ der „Nati“. Auch, weil Gladbach-Keeper Yann Sommer (32) einen Elfmeter von Superstar Kylian Mbappé (22) spektakulär aus dem Eck fischte. Überraschend auch dabei: VfL-Angreifer Marcus Thuram (23) der trotz angekündigter Auszeit plötzlich doch im Kader der „Bleus“ stand und sogar schließlich seinen ersten EM-Einsatz verbuchen konnte.

  • Am Montag (28. Juni) schied Weltmeister Frankreich im Achtelfinale der EM auf die Schweiz
  • Gladbach-Angreifer Marcus Thuram kam dabei überraschen zu seinem ersten EM-Einsatz
  • Zuvor hatte Nationaltrainer Deschamps angekündigt, dass Thuram verletzt fehlen würde

Frankreich muss sich der Schweiz geschlagen geben

Das Elfmeterschießen in einer umkämpften Partie läuft bereits sein einigen Minuten, als Gladbach-Stürmer Marcus Thuram (23) als dritter Frankreich-Spieler zum Elfmeterpunkt schreitet. Der Druck zu Treffen lastet auf dem 23-jährige Sohn von Weltmeister Lilian Thuram (49) wie lange nicht. Vergibt er, könnte das bereits das Aus für sein Team bei der diesjährigen Europameisterschaft bedeuten.

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Er wartet lange, zieht dann aber fokussiert ab und versenkt die Kugel im linken unter Eck des Schweizer-Kastens. Souverän, aber knapp: Torhüter Sommer, der sonst mit Thuram zusammen bei Gladbach spielt, hatte die Ecke des Angreifers geahnt. Dass Thuram dennoch traf, hatte der 23-Jährige also wohl vor allem der Wucht und Platziertheit seinen Schusses zu verdanken.

Sein verwandelte Elfer bei der EM 2020 dürfte Thuram noch lange im Gedächtnis bleiben: War es doch das erste Mal, dass er bei einem großen Turnier für die französische Nationalmannschaft zum Zuge kam. Und dann gleich in einem so wichtigen, in dem es nach einem umkämpften Hin- und Her schließlich im Elfmeterschießen um das Weiterkommen ging.

Überhaupt: Dass Thuram bei dieser Partie zum Einsatz kam, kann durchaus als Überraschung angesehen werden. Hatte Frankreich-Coach Didier Deschamps (52) doch noch einen Tag vor der Partie verkündet, Thuram würde wegen Adduktoren-Problemen nicht zur Verfügung stehen. Der Angreifer hatte deshalb nicht mit der Mannschaft trainieren können und war auch in vorherigen Partien der „Équipe“ nicht zum Zuge gekommen.

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Dass Thuram dann aber dennoch im Kader stand und in einer solch wichtigen Partie das Vertrauen des Trainers geschenkt bekam, zeigt, welch große Stücke er auf den VfL-Stürmer hält. Denn: Als sich Bayern-Star Kingsley Coman (25) in der 112. Minute der kräftezehrenden Partie verletzt, ist es nicht etwa der routinierte Monaco-Angreifer Wissam Ben Yedder (30), dem Deschamps für die Schlussminuten eine Chance gibt. Es ist Thuram, dem er mit seiner Wucht und seiner Unbekümmertheit zutraut, das umkämpfte Match nochmal in eine andere Richtung zu drehen.

Gladbachs Thuram zeigt ansprechende Leistung bei EM-Debüt

Und tatsächlich: Nach seiner Einwechslung belebt Thuram die Partie nochmal kurzzeitig, zeigt viel Spielfreude und zahlt Deschamps das gegebene Vertrauen schließlich durch den verwandelten Elfer zumindest teilweise wieder zurückzahlt.

Klingt fast nach einem perfekten Abend für Borussias Sturmbullen – wäre da nicht ausgerechnet Gladbach-Teamkollege und „Nati“-Keeper Sommer, der einige Minuten später den letzten Frankreich-Elfer von PSG-Star Mbappé mit der Hand im linken Eck abwehrt und so das Aus von „Les bleus“ besiegelt.

Dennoch: Der VfL-Angreifer hat allen Grund auf seinen Überraschungsauftritt bei der EM Stolz zu sein. Hat er damit doch bewiesen, dass er da ist, wenn der Trainer ihn braucht und auch in Drucksituationen in der Lage ist, seine Leistung abzurufen.

Eine Tatsache, die auch Gladbachs neuer Trainer Adi Hütter (51) wohlwollend zur Kenntnis genommen haben dürfte...