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Von Daniel Thiel

Schiris die „Mülleimer der Nation“? Gladbachs Farke: „Dann sind wir Trainer die Müll-Verbrennungsanlage“

Gladbach-Trainer Daniel Farke (r.) im Gespräch mit Schiedsrichter Deniz Aytekin (l.), hier zu sehen am 4. September 2022, nach dem Bundesliga-Duell der Borussia gegen Mainz 05. Farke und Aytekin klatschen sich ab und diskutieren über einige Szenen.

Gladbach-Trainer Daniel Farke (r.) im Gespräch mit Schiedsrichter Deniz Aytekin (l.), hier zu sehen am 4. September 2022, nach dem Bundesliga-Duell der Borussia gegen Mainz 05.

Das gibt es auch nicht alle Tage, dass bei Borussia vor einem Bundesliga-Duell über „Mülleimer“ und „Müllverbrennungsanlagen“ gesprochen wird.

Es hat dafür am Donnerstag (2. Februar 2023) keine Veranstaltung eines hiesigen Entsorgungs-Unternehmens im Borussia-Park stattgefunden,  sondern Daniel Farke (46), Chetrainer von Borussia Mönchengladbach, ist während der Pressekonferenz vor der Bundesliga-Partie gegen Schalke 04 (4. Februar, 18.30 Uhr) auf den jüngsten Platzverweis des Mainz-Trainers Bo Svensson (43) im DFB-Pokal angesprochen worden.

Gladbach: Daniel Farke zeigt Verständnis für emotionalen Trainer-Kollegen

Der ehemalige Gladbach-Profi und jetzige Mainz-Coach hatte bei der 0:4-Pleite gegen Bayern München (1. Februar) die Rote Karte gesehen, nachdem er Schiedsrichter Deniz Aytekin (44) „Bist du blind?“ zugerufen hatte.

Der Unparteiische wertete das als eine Beleidigung und ahndete dies mit dem Roten Karton.

Anschließend bezog Aytekin Stellung, sagte in seinem Statement unter anderem, dass Schiedsrichter „nicht die Mülleimer der Nation“ seien.

Farke wurde im Borussia-Park gefragt, wie er die Rote Karte für seinen Trainerkollegen und die Begründung Aytekins wahrgenommen habe.

Der Gladbach-Coach gab sich diplomatisch, äußerte Verständnis für beide Seiten: „Fußball ist ein emotionaler Sport, da müssen Emotionen auch erlaubt sein. Das gehört von allen Seiten auch dazu.“

Aytekin habe die Situation „sehr gut erklärt und dargestellt“.

Seine Äußerung zu Svensson lautete, dass er „Sympathien für einen Trainer“ habe, der „aus der Emotion heraus“ auch mal etwas sage.

Der 46-Jährige sagte zudem: „Wenn Schiedsrichter die Mülleimer der Nation sind, dann sind wir Trainer definitiv die Müllverbrennungsanlage  – zumindest nach Niederlagen.“

Der Fußballlehrer schob nach: „Die Fragen von kritischen Fans und Journalisten, ob ich blind sei, das wäre so ziemlich der harmloseste Vorwurf, den ich dann so bekomme.“

Da seien er und seine Trainerkollegen „ganz anderes gewöhnt“.

Wie hätte aus Farkes Sicht die Situation mit Svensson auch alternativ gelöst werden können?

„Gelbe Karte hätte wahrscheinlich auch gereicht, bei einem 0:4, da gibt es von auch nicht allzu viel mehr zu kritisieren, aber vielleicht war er (Svensson, Anm. d. Red.) in diesem Moment auch noch emotional aufgeheizt“, bemerkte Farke schmunzelnd.

Gladbachs Trainer vergaß zugleich den versöhnlichen Ton und die Perspktive des Unparteiischen nicht. „Deniz Aytekin hat das alles sehr, sehr gut erklärt. Auch erklärt, dass dort gar kein Problem ist und dass es ihm leidgetan hat, dass er da eine Rote Karte hat zeigen müssen, nach seiner Aufassung, und das da auch nichts hängen bleibt.“

Er halte, so Farke, Aytekin für einen „überragenden Schiedsrichter“, der „eine Autorität“ austrahle.

„Trotzdem sind wir alle nur Menschen“ – weshalb Farke halt auch Verständnis für seinen Trainer-Kollegen Svensson habe.