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Von Achim Müller

4 Punkte weg, 5,4 Millionen verpasst Gladbach hat (nicht nur) in der Königsklasse ein Späte-Tore-Problem  

Marco Rose, Trainer der Gladbacher Borussia, blickt vor einem Interview noch einmal mit skeptischem Gesichtsausdruck in die Kamera eines Fotografen.

Marco Rose, Trainer der Gladbacher Borussia, hatte am Dienstagabend, nach dem 2:2 seiner Mannschaft gegen Real Madrid, einige deutliche Worte gefunden. 

Mönchengladbach - Borussia gibt in der Schlussphase, trotz einer tollen Leistung, beim Stand von 2:0, gegen Real Madrid noch den Sieg aus den Händen. 2:2 hieß es am Ende im Champions-League-Duell gegen den Königsklassen-Rekord-Gewinner.

VfL ging mehrfach schon Puste aus

Weil das Top-Team aus Spanien im Finish ausnutzen konnte, dass bei Gladbach in den entscheidenden Aktionen sichtlich die Luft raus war. Was sich am Dienstagabend im Borussia-Park, auf allerhöchstem Niveau wohlgemerkt, in einer turbulenten Schlussphase abspielte, ist jedoch rund um den VfL Borussia in dieser Saison kein Novum.

Bereits im Champions-League-Match zuvor bei Italien-Spitzen-Klub Inter Mailand hatte die Elf vom Niederrhein in den letzten Augenblicken der Partie den Sieg hergegeben. 2:2 hieß es in San Siro.

Und so stark die Leistungen der Borussia über weite Strecken auf internationalem Parkett auch gewesen sind. Fakt ist: Rechnen Beobachter nur das Geschehen rund um den VfL in der Königsklasse nüchtern auf, lautet das Ergebnis: Vier von sechs möglichen Punkten wurden bei eigener Führung in den letzten Minuten verdaddelt. Was zugleich finanzielle Einbußen – in Zeiten der Coronakrise wohlgemerkt – bedeutet.

Für einen Dreier in der Königsklasse schüttet die UEFA in dieser Spielzeit 2,7 Millionen Euro aus. Hätte der VfL die Führungen in Mailand und jüngst gegen Real über die Ziellinie gebracht, wären 5,4 Millionen Euro an Prämien bereits sicher. So sind es für jeden Punkt jeweils „nur“ 900.000 Euro, in Summe 1,8 Millionen.

Insgesamt hat die Champions-League-Teilnahme der Borussia bislang rund 25 Millionen Euro eingebracht. Es hätte finanziell und in Sachen Königsklassen-Punkte allerdings bereits mehr sein können. „Mehr“ hätte es nach fünf Spieltagen auch in der neuen Bundesliga-Saison heißen können.

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In dieser ist der Rose-Elf nach fünf Partien zwei Mal bei eigener Führung in den letzten Minuten die Puste ausgegangen. Gegen Union Berlin. Gegen Wolfsburg. Statt zweier Siege gab es jeweils „nur“ ein Remis. Macht vier Zähler wegen der Schlussphasen-Problematik weniger.

Der Blick auf die Liga-Tabelle verdeutlicht: Mir diesen auf der Habenseite würden die Fohlen punktgleich als Zweite mit Rekordmeister FC Bayern (zwölf Zähler) Tabellenführer Leipzig (13) jagen. Der Brause-Klub kommt übrigens am Samstag zum Top-Spiel in den Borussia-Park.

Gladbach-Trainer Marco Rose (44) sagte nach dem Madrid-Spiel: „Ja, wir haben in der Bundesliga auch schon spät Punkte abgegeben. Ich mache daraus kein großes Thema. Wer den Jungs da einen Vorwurf machen möchte, kann es gerne tun. Ich mache das aber gar nicht.“

Der gebürtige Leipziger betonte zudem: „Wenn man diese beiden Gegentore noch bekommt und die beiden Punkte verliert, ist das weniger gut. Wir sind schwer enttäuscht. Wir hatten Real am Haken.“

Rose sagte zu den bisherigen Ergebnissen in der Gruppenphase der Champions League gegen Inter (2:2) und Real (2:2): „Wir bekommen zum zweiten Mal so einen späten Ausgleich. Wir hätten jetzt sechs oder vier Punkte haben können, wenn wir darüber nachdenken, dann wird es ganz bitter. Insgesamt war das gegen Real von meiner Mannschaft ein sehr guter und geschlossener Auftritt. Wir hätten vorzeitig den Sack zumachen können. Schachtar Donezk hat gegen Real das dritte Tor gemacht – wir haben es verpasst.“

Stellt Borussia ihr Schlussminuten-Problem allerdings alsbald wieder ab, dann könnte die Rose-Elf in dieser Saison noch für einige Furore sorgen. In der Königsklasse. In der Bundesliga.