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Von Achim Müller

„Haben eine Verpflichtung“ Verkauf des Gladbacher Stadion-Namens nicht ausgeschlossen

Max Eberl und Stephan Schippers sind bei Borussia Mönchengladbach ein eingespieltes Team.

Max Eberl und Stephan Schippers sind bei Borussia Mönchengladbach ein eingespieltes Team.

Mönchengladbach - In der Europa League spielt die Gladbacher Borussia am Donnerstag (18.55 Uhr) bei AS Rom um wichtige Punkte in der Gruppenphase und auch um weitere Einnahmen aus den Fleischtöpfen der UEFA.

Überwintert der VfL im internationalen Geschäft, würde dies Zusatz-Millionen in die Klubkasse spülen. Die Macher am Niederrhein haben den Fohlen-Kosmos in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Borussia hat eines der modernsten und größten Vereinsgelände der Republik, ein eigenes Hotel, neue Jugendakademie, eigenes Stadion.

Borussia Mönchengladbach verzichtet bislang auf Millionen-Einnahmen

Bislang hat der Verein darauf verzichtet, die Namensrechte an der Arena für (gutes) Geld zu verkaufen. Allerdings: Dieser „Luxus“ bedeutet, man muss es so offen formulieren, zugleich auch eine Art Wettbewerbsnachteil für Borussia. Die Millionen, die andere Mitbewerber mit vermarkteten Stadion-Namen generieren, fehlen. Werder Bremen sicherte sich in dieser Saison per Vermarktungs-Schachzug einen Zehn-Jahres-Vertrag samt 30-Millionen-Euro-Spritze, das Weserstadion wurde umgetauft.

Max Eberl: „Haben eine Verpflichtung gegenüber dem Klub“

Dass der Name der Gladbacher Spielstätte in Zukunft auch einmal vermarktet wird, das mag Manager Max Eberl nicht kategorisch ausschließen. Der 46-Jährige sagt nun der „Sport Bild“: „Wenn plötzlich ein Unternehmen kommt, das uns zehn Millionen Euro im Jahr für die Namensrechte an unserem Stadion bietet, dann müssten wir uns Gedanken machen. Das bedeutet für Borussia viel Geld. In dem Fall haben wir eine Verpflichtung gegenüber dem Klub.“ Eberl ergänzt: „Selbst, wenn es mal so kommen sollte, würden wir aber sicher den ,Borussia-Park‘ im Namen halten.“

Heißt: Um die Fohlen auch in Zukunft unter den Top Sechs halten zu können, stehen neue Weg zur Kapitalbeschaffung bei Eberl & Co. nicht kategorisch auf dem Index. Es müssen aber offenbar Lösungen sein, die zum VfL passen.

Geschäftsführer Stephan Schippers hatte im EXPRESS-Gespräch zum Thema Stadion-Name betont: „Angebote gab es, aber wir haben uns in diesen Fällen bewusst nicht für eine Vermarktung entschlossen. Der Borussia-Park beinhaltet ja mehr als nur als das Stadion, sondern das komplette Areal, das uns gehört. Vom Trainingsgelände über die Parkplätze bis hin zu den ganzen Gebäuden. Das Alles ist der Borussia-Park. Dieser Name ist in den Herzen der Fans angekommen, das sorgt für Identität, das ist unser Zuhause hier.“

Gladbachs Mitglieder haben Mitbestimmungsrecht

Dass ein einzelner Investor in Zukunft auf der Gladbacher Kommandobrücke ins Ruder greift – dies schließt Schippers aus. Wenn, so lautet in Gladbach das Stichwort „strategische Partnerschaft“. Ein Modell, bei dem Branchen-Primus FC Bayern als Vorbild dienen könnte. Schippers: „Wenn wir Anteile verkaufen wollten, dann haben wir laut Satzung den Gang über die Mitgliederversammlung zu gehen. Das würden wir auch nicht scheuen, wenn wir davon überzeugt wären.“

Borussia, so Schippers, bekenne sich zum 50+1-Modell. „In diesem Rahmen ist ja schon heute sehr viel möglich. Aus unserer Sicht hat Bayern München mit der gesellschaftsrechtlichen, strategischen Unterlegung von langfristigen Sponsorings einen sehr intelligenten Weg gewählt. Das kann in Zukunft sicherlich etwas Interessantes werden. (...) Borussia wird dabei aber immer Herr im eigenen Hause bleiben.“