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Von Béla Csányi (bc)

„Schande für den Fußball“ Gladbach-Aufreger gegen Freiburg: Sky-Experte wütet über Thuram

Marcus Thuram geht im Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem SC Freiburg zu Boden.

Marcus Thuram geht im Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem SC Freiburg am Samstag (4. März 2023) zu Boden. Einen Elfmeter gab es in dieser Szene nicht.

Es war die große Aufreger-Szene der Gladbach-Nullnummer gegen den SC Freiburg am Samstagnachmittag (4. März 2023): Mit langen Schritten marschierte Marcus Thuram (25) auf den Gäste-Strafraum zu, düpierte Ex-Kollege Matthias Ginter (29) und nahm es dann auch mit Nicolas Höfler (32) auf. Schneller Haken, ein vermeintlicher Kontakt – dann der Pfiff. Elfmeter!

Ohne zu zögern, zeigte Schiedsrichter Benjamin Brandt (33) in der 65. Minute auf den Punkt – trotz wütender Freiburger Proteste. Doch auch der Kölner Keller hatte Zweifel, schaltete sich ein und sorgte dafür, dass der zunächst verhängte Elfmeter von Brandt in der Review Area wieder kassiert wurde.

Gladbach: Sky-Experte Dietmar Hamann schießt gegen Marcus Thuram

Der genaue Blick auf die Szene bestätigte den Referee in seiner Entscheidung: Höfler hatte eher in den Boden als gegen das leicht ausgefahrene Bein von Thuram getreten. Und auch der Franzose war leicht im Geläuf hängengeblieben. Einen Kontakt offenbarte jedenfalls keine der gezeigten Zeitlupen.

Entsprechend deutlich legte sich in der Analyse Sky-Experte Dietmar Hamann (49) fest. Er unterstellte dem Stürmer von Borussia Mönchengladbach eine bewusste Schwalbe und schimpfte bitterböse. 

„Für mich gehört Thuram gesperrt. Für mich ist das eine Schande für den Fußball“, polterte der Ex-Nationalspieler bei Betrachtung der Szene: „Es ist eine grobe Unsportlichkeit, und eine grobe Unsportlichkeit wird mit Rot geahndet.“

Anschließend schlug Hamann gar vor, an Marcus Thuram ein Exempel zu statuieren: „Wir versuchen, den Kindern den Sport so zu vermitteln, mit Respekt und mit Anstand. Und wenn mal einer gesperrt ist, wirst du sehen, wird das nicht mehr passieren. Nach so einer Aktion gehört er gesperrt. Eine Verwarnung, die es nicht mal gegeben hat, ist für mich nicht genügend Strafe.“

Gegenwind für Thuram gab es auch aus dem eigenen Lager, wenngleich deutlich weniger scharf. Trainer Daniel Farke (46) kündigte an, dass er mit Thuram reden wolle, „dass er das nicht tun soll. Normalerweise will er so etwas nicht schinden“.

Hamann dachte dabei auch an die Unparteiischen, die bei ihm selbst regelmäßig in der Kritik stehen: „Wir müssen auch den Schiedsrichtern helfen. Wir schimpfen jede Woche über die Schiedsrichter. Es wird immer schneller, es wird immer schwerer für die Schiedsrichter. Im Sinne des Sports steht für mich außer Frage: Irgendwann muss einer gesperrt werden.“ (bc/dpa)