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Von Denis Canalp (can)

Spiel wieder gedreht! Gladbachs U17 düpiert die Bayern und steht im Finale um die Deutsche Meisterschaft

Jubel bei der U17 von Borussia Mönchengladbach.

Die U17-Spieler von Borussia Mönchengladbach bejubeln mit Maskottchen Jünter das 2:1 gegen die Bayern.

Borussia Mönchengladbach - FC Bayern München! Seit den 70ern ist diese Paarung schon ein absoluter Klassiker. Am Sonntag standen sich die U17-Mannschaften der Klubs im Borussia-Park gegenüber: Ab 11 Uhr ging es um den Finaleinzug der Deutschen Meisterschaft.

Für viele Experten war das Aufeinandertreffen der beiden Schwergewichte das vorweggenommene Endspiel, das am Samstag (7. Juni 2025) bereits RB Leipzig nach einem 5:1 über den VfB Stuttgart erreicht hatte. 

6272 Fans sorgen für Gänsehaut-Kulisse bei Gladbach - Bayern

Beide Mannschaften schenkten sich nichts. Von Beginn an war beiden Teams eine gewisse Nervosität anzumerken, schließlich spielen die Jungfohlen und die kleinen Bayern auch nicht alle Tage vor so einer großen Kulisse in einem Profi-Stadion: 6272 Zuschauer und Zuschauerinnen fanden sich immerhin im Borussia-Park ein. 

Es ging direkt gut zur Sache. Nach drei Minuten sah Bayern-Innenverteidiger Raphael Pavlic die erste Gelbe im Spiel. Nach zwei ordentlichen Gelegenheiten für die Gäste durch Chivano Wijks und Leopold Schmid kam Gladbach besser ins Spiel, auch wenn Chancen erst einmal Mangelware blieben.

Die Jungfohlen agierten bissig, ließen die Bayern nicht ins Spiel kommen. Besonders Lennart Karl, in der abgelaufenen Saison schon mehrmals im Profi-Kader der Bayern und längst Stammspieler in der U19 des Rekordmeisters, bekam das zu spüren. Der kleine Tempo-Dribbler wurde immer wieder gedoppelt und kam nicht zur gewohnten Entfaltung. Gladbachs Linksverteidiger Artem Muradian verteidigte das Ausnahmetalent leidenschaftlich.

In der 37. Minute dann der Schock für die Borussia: ausgerechnet Wisdom Mike brachte die Gäste in Führung! Der deutsche U-Nationalspieler, der bis 2022 noch für die Gladbacher kickte und dessen Wechsel nach München nicht gänzlich ohne Nebengeräusche über die Bühne ging, traf nach schöner Einzelaktion. Der Ex-Gladbacher zog leichtfüßig von links in den Strafraum und umdribbelte Mathieu Nguefack und Joseph Bellahsen, ehe er den Ball flach ins lange Eck hämmerte – 1:0 für die Bayern!

Doch die Mannschaft von Trainer Mihai Enache ist für ihre Comebacks bekannt. Im Viertelfinale hatte Borussias U17 gegen die TSG Hoffenheim einen 1:3-Rückstand noch gedreht und am Ende nach drei Treffern von Niko Horvat noch 4:3 triumphiert.

Und auch im Halbfinale schüttelten sich Enaches Schützlinge kurz und ließen sich nach dem Rückstand nichts anmerken. Und nach wenigen Minuten wurde Gladbachs Aufwand auch belohnt: Wael Mohya vollendet einen Traumpass von Horvat zum umjubelten Ausgleich in der 42. Minute. 1:1 – Borussia-Jaaaaaaaaaaaa!

Und Gladbach wollte mehr. Und bekam auch mehr, sogar noch vor der Pause. Die Jungfohlen drehten binnen weniger Minuten das Spiel! Armin Spahic bediente Horvat an der Strafraumkante und der Kroate netzte zur 2:1-Führung ein – die Folge: erneut ein kräftiges „Döp, döp, döp“ im Borussia-Park.

Auch im zweiten Durchgang blieb Borussia stark, ließ gegen die leicht favorisierten Bayern weiter wenig zu. Karl forderte nach einer Stunde nach einem sehenswerten Solo Elfer, aber der robuste Einsatz von Elias Vali Fard war noch im absolut vertretbaren Rahmen und so gab es berechtigterweise keinen Strafstoß.

Die Bayern versuchten alles, aber die Gladbacher hielten dem Ansturm Stand. Karls abgeblockter Schuss durch Ben Schiffer in der 74. Minute war noch die klarste Chance der Bayern. Borussia behielt die Nerven und agierte sehr konzentriert. Auf der Gegenseite hatte Mohya im Gegenzug sogar die Chance zur Vorentscheidung. Der Torschütze zum 1:1 setzte sich gegen Rayan Moumouni durch, traf aus spitzem Winkel aber nur den Außenpfosten.

Und dann kam wieder Mohya! Der Matchwinner dribbelte sich durch und holte einen Handelfer raus. Nguefack trat an und scheiterte mit einem arroganten Panenka-Versuch in der 89. Minute an Keeper Leopold Ruland, der den Ball locker fing.

Der Fehlschuss fiel aber nicht mehr ins Gewicht. Die Bayern warfen in der Schlussphase alles nach vorne, aber auch die letzten Einzelaktionen von Mike und Karl verpufften. In der 93. Minute setzte dann der überragende Mohya den Schlusspunkt. Alleine vor Ruland überlupfte er den Bayern-Keeper zum umjubelten 3:1-Siegtreffer und verwandelte den Borussia-Park in eine Tollhaus.

Somit steht Gladbach im Finale gegen RB Leipzig. Das Endspiel steigt am 15. Juni ab 13 Uhr in Mönchengladbach. 

So spielte Borussia: Trippel - Bellahsen, Schiffer, Vali Fard, Muradian - Nguefack, Spahic, Horvat (90. Biber), Mohya, van Lipzig (69. Peret) - Ahlberg (86. Güner)