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Von Daniel Thiel

Es wäre ein historischer Deal Verhilft ausgerechnet der FC Bayern Gladbach zu Transfer-Bestwert?

Roland Virkus sitzt im Rahmen des Testspiels von Borussia Mönchengladbch bei Rot-Weiss Essen am 1. Juli 2022 auf der Ersatzbank.

Roland Virkus, hier am 1. Juli 2022, ist seit Februar 2022 Geschäftsführer bei Borussia Mönchengladbach.

Für gewöhnlich verhandeln die beiden Klubs immer wieder mit harten Bandagen – verhilft der FC Bayern Borussia nun aber zu einem Millionen-Geschäft?

Die Analogie des Dominosteins, der auf dem Transfermarkt eine Kettenreaktion an Deals auslöst, ist in den vergangenen Jahren bei zahlreichen Klub-Verantwortlichen immer beliebter geworden.

Gladbach als großer Profiteur eines Millionen-Transfers des FC Bayern?

Auch Roland Virkus (56), Geschäftsführer von Borussia Mönchengladbach, sprach mit Blick auf den Transfer-Sommer 2023 schon davon, wie wichtig ein einzelner abgewickelter Deal für die Gesamtentwicklung des Marktes sein kann.

Bei Gladbach dürfte es in erster Linie darum gehen, dass ein solcher Domino-Effekt für einen Geldregen in zweistelliger Millionen-Höhe sorgt.

Dabei zeichnete sich in den vergangenen Monaten ab, dass diese wichtigen Einnahmen, die Borussia dann reinvestieren könnte, durch einen Verkauf von Manu Koné (22) generiert werden könnten.

Zuletzt wurde unter anderem das Interesse des FC Liverpool, von Paris Saint-Germain und des FC Chelsea kolportiert – als Ablöse stehen rund 40 Millionen Euro im Raum.

Nun wird aber ein Deal immer konkreter, von dem auch Borussia maßgeblich profitieren könnte. Dabei geht es nicht um Koné, sondern um eine potenzielle Verpflichtung von Bayern München.

Seit Tagen wird der Transfer von Min-Jae Kim (26) immer konkreter. Die Bayern-Verantwortlichen sollen kurz davor stehen, eine Ausstiegsklausel in Höhe von 47 Millionen Euro zu ziehen, die im aktuellen Vertrag des Südkoreaners beim SSC Neapel verankert ist.

Bereits im Mai berichtete die „Gazzetta dello Sport“, dass der amtierende italienische Meister im Falle eines Kim-Verkaufes wieder auf einen Defensiv-Spezialisten aus Asien setzen will. 

Kims Zeit in Italien war bis dato ein voller Erfolg, er gab der Napoli-Defensive mit seiner disziplinierten Spielweise die Struktur, die das Team letztlich zum umjubelten Meistertitel führte.

Darüber hinaus seien die Neapolitaner auch daran interessiert, weiterhin von den positiven Marketing-Effekten zu profitieren, die es mit sich bringt, einen der besten Fußballer Asiens in seinen Reihen zu haben.

Als Kandidat wurde damals schon Ko Itakura (26) ins Spiel gebracht. Der Japaner, der im vergangenen Sommer für fünf Millionen Euro von Manchester City zu Borussia wechselte, zählt aktuell zu den besten Verteidigern Asiens.

Nun berichtet auch die „Bild“, dass Itakura einer der Kandidaten für die Kim-Nachfolge im italienischen Meister sei. Aktuell beläuft sich Itakuras „Transfermarkt“-Marktwert auf zwölf Millionen Euro.

Für Borussia zeichnet sich also jetzt schon ab, dass der Fünf-Millionen-Deal ein sehr gutes Geschäft war – zumal Itakura auch bei Borussia unumstrittener Stammspieler ist. Sollte sich das Napoli-Interesse in den kommenden Wochen konkretisieren, ist die Ausgangslage für Borussia ausgezeichnet: Itakuras Vertrag bei Borussia läuft noch bis 2026.

Zudem gäbe es keinen Zweifel daran: Durch einen Kim-Verkauf wären die Kassen des italienischen Meisters prall gefüllt. Die Ablöse, die Borussia 2022 für Itakura zahlte, könnte dann vervielfacht werden. Laut „Bild“ würde eine Ablösesumme im Bereich von 30 Millionen Euro dafür sorgen, dass Gladbach einem Deal zustimmen würde.

Zwar dürfte der Gedanke, Ko Itakura vielleicht sogar schon nach einem Jahr wieder zu verlieren, dem einen oder anderen Borussia-Fan nicht gefallen – für Gladbach wäre ein solcher Deal gleichbedeutend mit einem neuen Transfer-Rekord.

Noch nie hat ein Spieler Borussia in so kurzer Zeit einen Transfer-Profit in derartiger Höhe beschert!

Die höchste bisher erzielte Ablöse für einen Spieler, der Gladbach nach nur einer Saison wieder verließ, kassierten die Fohlen-Verantwortlichen im Sommer 2018: 5,5 Millionen Euro, als sich Vincenzo Grifo (30) der TSG Hoffenheim anschloss.

Damals machte Borussia sogar rund 500.000 Euro Verlust, nachdem ein Jahr zuvor sechs Millionen Euro für Grifo gezahlt worden waren. Einen Weiterverkauf nach nur einem Jahr für eine zweistellige Millionen-Höhe oder gar ein Transfer-Plus in zweistelliger Millionen-Höhe, das gab es in der Vereinsgeschichte noch nie.

Bisher gelangen Borussia immer die größten Transfer-Coups, wenn sich junge Spieler über Jahre hinweg im Gladbach-Kader entwickeln konnten.

Das würde sich im Domino-Szenario mit Kims Bayern-Transfer und dem Napoli-Interesse an Ko Itakura ändern. Für Borussia wäre der Itakura-Deal aus dem vergangenen Sommer eine Kapitalanlage, die verhältnismäßig schnell und unkompliziert für einen Riesen-Profit sorgen könnte.

Nun muss aber zunächst der erste Stein in Bewegung kommen. Dann könnte ausgerechnet der FC Bayern, langjähriger Borussia-Rivale, den Gladbachern zu einem Geldregen verhelfen.