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Von Daniel Thiel

Über 730 Spiele Erfahrung könnten wegbrechen Gladbach mit nächster Umbruch-Phase im Sommer?

Gerard Seoane fasst sich an den Kopf.

Gerardo Seoane, hier am 19. August 2023, übernahm Borussia Mönchengladbach in einer Phase des Komplett-Umbruchs.

Folgt auf den Leistungsträger-Wegfall der Stützen-Abschied?

Sieben Profis verloren, 25 Millionen Ablöse kassiert – und vier der größten Leistungsträger der vergangenen Jahre abgegeben. Die Liste der Abgänge bei Borussia Mönchengladbach im Sommer 2023 hatte es durchaus in sich.

Gladbach-Umbruch 2.0: Wie geht es im Sommer 2024 weiter?

Unter anderem verließen in Lars Stindl (35) der Kapitän und in Marcus Thuram (28) der Top-Torschütze die Fohlen – hinzukamen etwa die Transfers von Ramy Bensebaini (28) und Jonas Hofmann (31) innerhalb der Bundesliga.

Im vergangenen Sommer ging es für Borussias Manager Roland Virkus (57) darum, diese verlorene Qualität aufzufangen – und die Fohlen auch für die neue Saison wettbewerbsfähig zu machen.

Das Ergebnis nach 16 Spielen: Borussia steht auf dem zwölften Platz, unterliegt extremen Schwankungen – hätte aber gut und gerne auch in der oberen Tabellenhälfte überwintern können.

Sportlich ist das Gladbach-Schiff also aktuell ordentlich auf Kurs. Im kommenden Sommer könnte den Fohlen aber schon der nächste einschneidende Umbruch bevorstehen.

Diesmal stehen nicht die Leistungsträger auf dem Rasen im Fokus, sondern die wichtigen Stützen in der Kabine – die Routiniers, die großen Einfluss auf das aktuell gute Mannschaftsgefüge haben.

Insgesamt sieben Spieler sind nur bis zum 30. Juni 2024 vertraglich an Borussia gebunden. Bei Max Wöber (25) und Jordan Siebatcheu (27) stehen die Entscheidungen nach ihren Gladbach-Leihen noch aus. Bei Stefan Lainer (31) stehen die Zeichen auf Verlängerung, bei Landsmann Hannes Wolf (24) ganz klar auf Abschied.

Die drei weiteren Fohlen mit einem Vertrag bis 2024: Patrick Herrmann (32), Tony Jantschke (33) und Tobi Sippel (35) – die drei ältesten Spieler in Borussias Spieler-Kader.

Gemeinsam bringen sie 100 Jahre Lebenserfahrung und 41,5 Jahre Borussia-Vereinstreue mit in die Kabine. Den Einfluss von den Routiniers beschrieb Trainer Gerardo Seoane (45) zuletzt in einem Borussia-Podcast.

„Unser Team hat ein sehr gutes Gespür untereinander – auch ältere mit jungen Spielern“, sagte der Schweizer und hob Jantschke und Herrmann hervor:  „Sie leben diese Energie und dieses Gefühl vor. Das unterstützt natürlich. Das ist auch eine ganz wichtige Aufgabe von diesen Spielern, dass sie unseren Staff unterstützen, aber vor allem auch diese jungen Spieler. Auch in schwierigen Momenten – manchmal mit einer Ansage, wenn es notwendig ist. Aber das ist eine der Aufgaben von erfahrenen Spielern und da haben wir einige davon, die das sehr pflichtbewusst wahrnehmen.“

Wie die „Bild“ berichtet, zeichnet sich bei den beiden Ur-Borussen Jantschke und Herrmann ab, dass es zu keiner weiteren Verlängerung ihrer Spielerverträge kommt. Beide sollen aber nach ihrer aktiven Laufbahn weiter im Verein tätig sein.

Zusammen kommen sie nach 19 Pflichtspielen unter Seoane auf gerade einmal 77 Einsatzminuten. Tobi Sippel, der in der Torhüter-Hackordnung hinter Jonas Omlin (29), Moritz Nicolas (26) und Jan Olschowsky (22) an vierter Position steht, wartet noch auf seinen ersten Einsatz. Jonas Kersken (23), aktuell an Arminia Bielefeld verliehen, kehrt im Sommer darüber hinaus an den Niederrhein zurück.

Sollte das Trio die Borussia-Kabine nach Saisonende verlassen, gehen nicht nur die dann über 42 Jahre Vereinstreue verloren – sondern auch über 730 Pflichtspiele im Fohlen-Trikot.

Die Folge: Die Führungsriege der Bundesliga-Mannschaft müsste sich neu aufstellen. Christoph Kramer (32) wäre dann der älteste Borusse im Kader, dahinter folgen Stefan Lainer (31) und Alassane Plea (30). Auf das Trio würde eine höhere Verantwortung zukommen – und nach Lars Stindl müssten die nächsten Eckpfeiler ersetzt werden.

Für Virkus, Nils Schmadtke (34) und die weiteren Borussia-Verantwortlichen wird es in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich die Aufgabe sein, in die Kabine hineinzuhorchen – und entsprechend für die Zukunft zu planen. Fest steht aber, dass auch 2024 ein Jahr der Entscheidungen für die Fohlen wird.