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Von Daniel Thiel

Virkus stellt nächste Leihe in Aussicht Gladbach hat England-Markt im Blick – das sind fünf Optionen

Serge Gnabry im Zweikampf mit Josh Wilson-Esbrand.

Serge Gnabry (l.) hat am 23. Juli 2022 Mühe, sich gegen Josh Wilson-Esbrand zu behaupten.

Macht es Roland Virkus (57) wie im Vorjahr?

Borussia Mönchengladbach wird sich im bevorstehenden Transfer-Sommer verstärken müssen – das wurde in den vergangenen Wochen noch einmal deutlicher.

Gladbach-Plan auch 2024/25 mit Leih-Transfers? Optionen in England

Einige Baustellen gibt es, unter anderem durch den sich abzeichnenden Abgang von Jordan Siebatcheu (27), ohnehin schon. Darüber hinaus dürfte den Fohlen nach einer weiteren enttäuschenden Saison eine weitere Frischzellenkur gut zu Gesicht stehen.

Allerdings betonte Roland Virkus zuletzt noch einmal, dass sich auch im Sommer 2024 die finanziellen Möglichkeiten in Grenzen halten werden. Eine Lösung? Leihen!

Die Borussia-Bosse scheinen nicht abgeneigt. „Leihen können auch im Sommer ein Thema sein. So kann man vergleichsweise günstig gehobene Qualität verpflichten“, erklärte Virkus auf Nachfrage der „Rheinischen Post“. „Wir schauen da natürlich auch auf Märkte wie England“.

Vor Beginn der laufenden Saison bediente sich Borussia bei Premier-League-Absteiger Leeds United, weil Max Wöber (26) nicht mit in die zweite Liga gehen wollte.

Es bieten sich verschiedene Profile – längst sind in England nicht nur Leihen von Talenten mit viel Potenzial und wenig Erfahrung möglich. Durch die teilweise exorbitant großen Kader der England-Klubs können sich auch arrivierte Spieler verzweifelt nach Spielpraxis umschauen – nicht selten sind ihre Gehaltsforderungen aber zu hoch, um einfach so eine Festverpflichtung über die Bühne zu bekommen.

Für eine zweiteilige Serie hat sich GladbachLIVE in den Premier-League-Kadern umgeschaut – und mögliche Leih-Optionen für Borussia sondiert. Wer könnte zum Thema werden – und wieso ist eine Leihe vorstellbar? Hierbei gilt es aber zu betonen, dass wir nur Optionen aufzeigen wollen – nicht suggerieren, dass Interesse oder Kontakt besteht.

Beim ersten Teil liegt der Fokus auf Spieler mit Defensiv-Fokus und Profis, die im zentralen Mittelfeld beheimatet sind:

Josh Wilson-Esbrand (21, Cardiff City, ausgeliehen von Manchester City)

Josh Wilson-Esbrand am Ball.

Josh Wilson-Esbrand, hier am 9. März 2024, spielt aktuell noch auf Leihbasis bei Cardiff City.

Ende April 2024 weist Josh Wilson-Esbrand eine ausgeglichene Leistungsdaten-Statistik auf: Bisher kam er auf elf Einsätze in der Championship, der zweiten englischen Liga, und elf Einsätze in der Ligue 1 in Frankreich.

Daraus lässt sich aber noch nicht schließen, bei wem der gebürtige Londoner unter Vertrag steht: Wilson-Esbrand wechselte 2019 zu Manchester City und hofft immer noch auf den Durchbruch beim amtierenden Champions-League-Sieger.

Die Hinrunde verbrachte er bei Stade Reims, aktuell spielt der Engländer mit Wurzeln in Jamaika bei Cardiff City. Nach der laufenden Saison endet aller Voraussicht nach die Zeit des Linksverteidigers bei den Walisern.

Wie geht es dann weiter? Borussia dürfte auch 2024/25 auf Luca Netz (20) setzen. Der gebürtige Berliner schwankte in der laufenden Saison immer wieder zwischen leistungsstark, fehleranfällig und überspielt wirkend.

Lukas Ullrich (20) zeigt zwar in der Regionalliga immer wieder ansprechende Leistungen, spielte zuletzt aber in den Bundesliga-Planungen von Gerardo Seoane (45) kaum eine Rolle.

Da könnte ein Herausforderer nicht schaden! Wilson-Esbrand wird von der Berateragentur ROOF betreut, die in Marvin Friedrich (28), Stefan Lainer (31), Moritz Nicolas (26) und Christoph Kramer (33) vier aktuelle Borussia-Profis betreut. Die Wege wären also kurz!

Sepp van den Berg (22, Mainz 05, ausgeliehen vom FC Liverpool)

Sepp van den Berg hebt beide Arme.

Zweite Deutschland-Station für Sepp van den Berg: Der Niederländer, hier am 28. April 2024, ist nach einer Saison auf Schalke aktuell in Mainz aktiv.

Ein dritter Streich in der Bundesliga? Bereits mit 17 Jahren wechselte Sepp van den Berg aus seiner niederländischen Heimat zum FC Liverpool. Allerdings war da schnell klar, dass van den Berg den einen oder anderen Umweg gehen muss, um sich noch zu entwickeln.

Nach Leihen bei Preston (England), Schalke 04 und aktuell Mainz 05 stellt sich im Sommer wieder die Frage: Wie geht es für den 22-Jährigen weiter? Dass der Innenverteidiger zum Liverpool-Durchstarter wird, ist aktuell noch schwer vorstellbar.

Der Niederländer bewegt sich derzeit auf dem Level eines ordentlichen Bundesliga-Verteidigers, die Ansprüche der „Reds“ sind aber andere. Deutschland hat sich als gutes Pflaster für van den Berg erwiesen, Borussia wäre noch eine etwas prominentere Adresse als die Mainzer – mit dem Versuch, etwas spielstärker zu agieren als die 05er, die in den vergangenen Jahren eher mit Gegenpressing auffielen.

Noch ist unklar, wie Borussia in der neuen Saison im Defensiv-Zentrum aufgestellt ist. Medienberichten zufolge haben Nico Elvedi (27) und Ko Itakura (27) Ausstiegsklauseln in ihren Verträgen, die Zukunft von Max Wöber (26) ist unklar. Sollte Bedarf bestehen und sich eine Tür öffnen, wäre van den Berg eine spannende Option.

Naouirou Ahamada (22, Crystal Palace)

Naouirou Ahamada im Trikot von Crystal Palace.

Naouirou Ahamada, hier am 4. Januar 2024, spielte bis Januar 2023 für den VfB Stuttgart.

Ein weiterer alter Bekannter aus der Bundesliga! Im Januar 2023 entschied sich Naouirou Ahamada, dem VfB Stuttgart nach etwas mehr als zwei Jahren den Rücken zu kehren.

Der Franzose wechselte für zwölf Millionen Euro zu Crystal Palace, eine Ablöse, die für Borussia wohl kaum zu stemmen sein wird. Ahamada ist ein technisch starker zentraler Mittelfeldspieler, der sich aber auch nicht dafür zu schade ist, gegen den Ball Meter zu machen.

Das Spannende für andere Klubs: Vollends glücklich dürfte der Franzose bei Crystal Palace nicht sein. Ahamada wartet noch darauf, zum ersten Mal in dieser Saison in der Premier-League-Startelf zu stehen, bringt es erst auf 260 Spielminuten – im Durchschnitt knapp 13 Einsatzminuten pro Joker-Einsatz, davon gab es allerdings auch erst 19.

Ahamadas Motiv, im Sommer möglicherweise etwas Neues zu probieren, liegt auf der Hand: mehr Spielzeit! Einen Dauerläufer, der auch nach vorne antreiben kann, könnte Gladbach durchaus gebrauchen.

Mo Dahoud (28, VfB Stuttgart, ausgeliehen von Brighton & Hove Albion)

Mo Dahoud im Gladbach-Trikot.

Im Sommer 2017 verließ Mo Dahoud, hier am 6. Mai 2017, Borussia Mönchengladbach und wechselte nach Dortmund.

Bei ihm sind die meisten Gladbach-Fans mit der Situation vertraut: Seit Sommer 2023 steht Dahoud bei Brighton unter Vertrag, aktuell spielt er aber nach enttäuschten Monaten in der Premier League auf Leihbasis beim VfB Stuttgart.

Die Kaufoption ziehen die Schwaben aber nicht, beim designierten Champions-League-Teilnehmer endet die Zeit des Ex-Gladbachers zum Saisonende. In Brighton ist die Perspektive aber alles andere als rosig.

Als Millionen-Investment eines anderen Klubs hat sich Dahoud zuletzt nicht empfohlen. Sein Vertrag in England läuft noch bis 2027 – es wäre wenig überraschend, wenn nun noch eine zweite Leihe die Karriere wieder in Schwung bringen soll.

Für Gladbach spräche, so es denn im Interesse der Gladbach-Bosse ist, dass sich Dahoud am Niederrhein bestens auskennt – und im Borussia-Park schon sportliche Top-Leistungen zeigte. Eine Rückkehr mit Wohlfühlfaktor?

Boubacar Traoré (22, Wolverhampton)

Boubacar Traoré spielt einen Pass.

Boubacar Traoré, hier am 20. April 2024, war bereits 2023 bei Borussia Mönchengladbach in Gespräch.

Bei ihm wäre es wohl ein zweiter Anlauf! Bereits im Sommer 2023 war Boubacar Traoré Medienberichten zufolge ein Kandidat für die Fohlen-Verantwortlichen. Der defensive Mittelfeldspieler wechselte 2022 aus Frankreich zu den Wolverhampton Wanderers – zunächst auf Leihbasis, 2023 dann fest durch eine Kaufpflicht.

Allerdings spielt der 22-Jährige bei den Wolves keine große Rolle, deswegen gab es schon vor rund einem Dreivierteljahr Wechsel-Gerüchte. Die Situation ist auch zum Saisonende nicht verbessert.

Traoré, eher Typ „Staubsauger“ vor der Abwehr, stand bis dato nur fünfmal in der Premier-League-Startelf, kam häufig nur zu Kurzeinsätzen von der Bank.

Sollte im zentralen Mittelfeld Bewegung hereinkommen – die Zukunft von Manu Koné (22) ist ungewiss, zudem spielt aktuell Flo Neuhaus (27) wieder so gut wie keine Rolle – dürften die Borussia-Kaderplaner den Scouting-Report von Traoré immer noch griffbereit haben.