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Von Antonia Raabe

Bundesliga-Debüt in Gladbach Ex-Borussen-Juwel Marin: „Will spielen, solange es noch Spaß macht“

Marko Marin, Ex-Spieler von Borussia Mönchengladbach, hier am 13. Mai 2009, läuft über den Platz. Im Hintergrund sieht man die Auswechselbank.

Marko Marin, hier am 13. Mai 2009 im Trikot von Borussia Mönchengladbach, hat mittlerweile in Ungarn bei Ferencváros angeheuert. Es ist seine zwölfte Profi-Station im zehnten Land unterschrieben.

Mönchengladbach. Marko Marin (32), ehemaliger Spieler von Borussia Mönchengladbach, hat kürzlich beim ungarischen Klub Ferencváros Budapest unterschrieben – es ist die zwölfte Profi-Station des Dribbelkünstlers. Das Ex-Gladbach-Juwel unterzeichnete „für ein Jahr mit der Option auf eine weitere Saison“, wie Marin verrät. Im Interview mit Transfermarkt.de spricht er außerdem über seine bisherige Karriere und die Anfänge in der Bundesliga.

Marko Marin: Vier Jahre in Gladbach unter Vertrag 

Marins Karriere begann einst am linken Niederrhein. Der 1,70-Meter-Dribbler trug von 2005 bis 2009 das Borussia-Trikot, spielte erst in der U19 des Klubs und schaffte 2007 dann den Sprung von der zweiten in die erste Mannschaft. Am 31. März 2007 feierte er im Spiel gegen Eintracht Frankfurt (1:1) sein Bundesliga-Debüt im Fohlen-Dress. Nach zwei Jahren bei den Borussia-Profis kehrte er Mönchengladbach dann den Rücken und wechselte zu Werder Bremen.

Es folgten Engagements bei zahlreichen internationalen Fußball-Klubs.  Marin heuerte 2012 beim FC Chelsea (England) an, wurde anschließend aber mehrfach verliehen. Nach den Stationen FC Sevilla (Spanien), AC Florenz (Italien), RSC Anderlecht (Begien) und Trabzonspor (Türkei) wechselte er 2016 schließlich zu Olympiakos Piräus (Griechenland). Danach ging es weiter zu Roter Stern Belgrad (Serbien) und schließlich in die saudi-arabische Liga zu Al-Raed und Al-Ahli Dschidda.

Nun hat das Ex-Gladbach-Talent bei Ferencváros Budapest unterschrieben. Es ist bereits das zehnte Land, in dem Marin die Fußballschuhe schnürt. Sein Trainer in der ungarischen Hauptstadt ist fortan Peter Stöger (55), einst Coach beim 1. FC Köln und dem BVB.

Marin freut sich auf die neue Herausforderung: „Es handelt sich um einen Traditionsklub und den größten Verein des Landes, der um die Meisterschaft spielt und in Europa das dritte Jahr in Folge vertreten ist“, betont der 32-Jährige.

Weiter sagt er: „Bei Ferencváros passt es sportlich sehr gut. Es herrscht Druck, in der Liga die Meisterschaft holen zu müssen. Der Fokus liegt dann auch auf den Qualifikationsrunden im Sommer, wo es um die Champions League geht.“

Ex-Bundesliga-Spieler hat Marin nach Budapest gelockt

Marin erzählt, wie der Kontakt nach Budapest entstanden ist: „Tamás Hajnal (40, ehemaliger Bundesliga-Spieler, Anm. d. Red.) ist hier Sportdirektor. Über ihn kam auch der Kontakt zustande, er hat mich komplett überzeugt. Ich finde, Ferencváros ist eine spannende Aufgabe.“

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Der besondere Reiz für den Fußballer, der auch auf den Außen einsetzbar ist: die Fans. „Ich habe mitbekommen, dass die Fans hier super sind. Im kleineren Stadion – wenn man den Vergleich zu Deutschland zieht – geht es stimmungsvoll zu. Darauf hatte ich Lust.“

Der ehemalige Bundesliga-Spieler denkt mit seinen 32-Jahren noch lange nicht ans Aufhören. „Ich fühle mich fit und gut. Es wäre zu früh, um aufzuhören. Deshalb war mir schon relativ früh klar, dass die Option Karriereende nach hinten geschoben wird.“

Weiter erklärt er: „Ich will spielen, solange es noch Spaß macht, ich Leistung bringe und die Leute im Verein mit mir zufrieden sind. Von klein auf ist man riesiger Fußballfan. Wenn man fit und gesund ist und sieht, dass es noch erfolgreich geht, hat man eigentlich keinen Grund, aufzuhören.“

Bei der Suche nach dem neuen Klub habe es derweil keinen Kontakt nach Deutschland gegeben, verrät der Ex-Borusse ebenfalls.

Marin erinnert sich an Gladbach-Zeiten: „War eine fantastische Zeit“

Gerne erinnert er sich jedoch an seine Anfangszeit in der Bundesliga zurück. Für Gladbach bestritt er 72 Spiele, schoss zwölf Tore und gab 27 Assists und war wichtiger Teil der Fohlen-Aufstiegsmannschaft der Saison 2007/08. 

„Es war eine sehr schöne Zeit, vor allem wenn ich bedenke, dass ich als junger Spieler das erste Mal in der Bundesliga spielte. Klar war das damals oder ist das noch jetzt im Nachhinein eine fantastische Zeit gewesen. Diese Augenblicke und die ersten Champions-League-Spiele mit Werder vergesse ich nicht“, schwelgt er in Erinnerungen.

Weiter sagt er: „Ich hatte damals eine schöne Zeit, habe mit Gladbach direkt im ersten Jahr den Aufstieg geschafft, was ein großer Schritt für den Verein war, wenn man sieht, wo er mittlerweile steht. Mit Werder habe ich in der Champions League und im Pokalfinale gespielt. Solange ich dort war, waren wir immer international vertreten“, erinnert er sich.

Trotzdem: „Aber ich hatte in anderen Vereinen auch große Erfolge, die man mit denen in der Anfangszeit nicht vergleichen kann“, so Marin.

Zum Beispiel: „Wenn ich etwa die Zeit in Belgrad betrachte, wo wir nach vielen Jahren Anlauf zweimal in Folge in der Champions League gespielt und nationale Titel geholt haben.“ 

Welcher Verein ihn am meisten beeindruckt hat, kann der Mittelfeldspieler ebenfalls klar beantworten: „Ganz klar Roter Stern Belgrad. Das ist seit klein auf mein Verein gewesen. Dort vor diesem Publikum zu spielen und die Mannschaft als Kapitän in die Champions League zu führen und gegen Liverpool zu gewinnen, die danach Champions-League-Sieger geworden sind, das war schon ein Highlight“, erzählt der Fußballer, der in Bosanska Gradiska (heutiges Bosnien und Herzegowina, Anm. d. Red.) geboren wurde, Frankfurt aber als seine Heimatstadt bezeichnet. 

Marin kann auf einige Highlights zurückblicken

Marin kann auf einige sportliche Highlights zurückblicken: Mit Roter Stern wurde er 2019 und 2020 serbischer Meister, mit Olympiakos Piräus gewann er 2017 in Griechenland den Titel. Mit dem FC Sevilla (2014) sowie dem FC Chelsea (2013) gewann er jeweils die Europa League. 2009 wurde er mit Deutschlands U21-Nationalmannchaft zudem Europameister.

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Angesprochen auf seinen Ruf, dass er in Deutschland gerne schnell zu Boden gegangen sei, sagt Marin heute: „Mit dem Alter bekommt man das alles mit, die Medien müssen immer etwas erfinden und schreiben. Ich wurde in meinem Leben noch nie für eine Schwalbe verwarnt, zu der damaligen Zeit ohnehin nicht. Wenn man das als junger Spieler liest, nimmt einen das auch mal mit, aber heute ist mir das sowas von egal.

Insgesamt sei Marin sehr zufrieden mit seiner bisherigen Karriere. „Bis jetzt war es so, dass ich eine wirklich schöne und auch erfolgreiche Karriere hatte. Ich bin sehr zufrieden und glücklich. Und ich muss noch einmal betonen: Ich hoffe, es ist noch nicht vorbei. Ich möchte noch ein paar Titel mit Ferencváros holen“, so der Fußballer.