Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Leo Bach (lb)

Spitzname „El Káiser“ Für Wechselentscheidung verspottet: Ex-Gladbach-Flirt in Spanien gefeiert

David Affengruber klärt den Ball mit einer Grätsche.

Jetzt geht es gegen Weltstars: David Affengruber (m.) mit einer Grätsche gegen Atleticos Julian Alvarez (oben) am 23. August 2025.

Manchmal sind die einfachsten Wege nicht auch die besten – dieser Fall zeigt auf, wie es im Profifußball auch über ungewohnte Pfade klappen kann.

Einen Ersatz für den Ex-Leihspieler Maximilian Wöber (27), der mittlerweile beim SV Werder Bremen spielt, hat Borussia Mönchengladbach auch heute noch nicht verpflichtet. Zwar kam im Sommer Kevin Diks (28) an den Niederrhein, der kompensiert aber vor allem den Abgang von Ko Itakura (28). Die Wöber-Nachfolge sollte im vergangenen Jahr eigentlich ein Landsmann antreten.

Gladbach wollte Affengruber – der hat sich nur scheinbar „verzockt“

Immer wieder tauchte im vergangenen Sommer der Name David Affengruber in der Gladbacher Gerüchteküche auf. Der Wechsel des 24-Jährigen von Double-Sieger Sturm Graz an den Niederrhein schien zeitweise schon fast geritzt.

Doch der Vollzug blieb aus. Bis kurz vor Schluss des Transferfensters stand der Innenverteidiger, der sich mit seinen Wechselbemühungen in Graz keine Freunde gemacht hatte, noch ohne Abnehmer da – dann die große Überraschung.

Affengruber wechselte in die zweite spanische Liga zum FC Elche. Für einen von zahlreichen europäischen Top-Klubs umworbenen, frisch gebackenen Double-Sieger, ein durchaus kurioser Schritt.

Zahlreiche kritische Stimmen postulierten, dass sich der Defensiv-Mann „verzockt“ hätte, so auch GladbachLIVE. Statt Champions League mit Graz oder deutsche Bundesliga mit Gladbach hieß es Aufstiegskampf in der Region Alicante.

Mehr als ein Jahr später ist klar: Von verzocken kann hier nicht die Rede sein! Affengruber stieg direkt in seiner ersten Saison mit Elche in La Liga auf – und dort läuft es richtig gut!

Nach drei Spieltagen ist der Aufsteiger ungeschlagen. Auf zwei Unentschieden gegen Betis Sevilla (1:1) und Atlético Madrid (1:1) folgte vor der Länderspielpause der erste Sieg. Ein Kabinen-Video zeigt Affengruber, seine Teamkollegen und das Trainerteam den 2:0-Sieg über Levante ausgelassen feiern.

Dem einzigen Österreicher der Vereinsgeschichte haben die Elche-Fans mittlerweile sogar den ehrenvollen Spitznamen „Kaiser“ gegeben. Angelehnt an einen der besten aller Zeiten auf seiner Position: Franz Beckenbauer (†78).

Beim beachtlichen 1:1 gegen Atletico wurde Affengruber zum „Man of the Match“ gewählt. Während der Länderspielpause hat er frei und nutzte die Pause für einen Urlaub in Salzburg. ÖFB-Coach Ralf Rangnick (66) verzichtete auf den Spanien-Legionär. Anders als Gladbachs Kevin Stöger (32) steht er nicht einmal „Auf Abruf“ bereit.

Sehr zum Ärger der österreichischen Fans, die Affengruber gerne im Kader sehen würden. Auch in seiner neuen Wahlheimat hat er den Anhang von sich begeistert. Auf Instagram schreibt selbst ein Atlético-Fan: „Du hast mich umgehauen!“ So viel kann „El Káiser“ mit seinem Transfer zum FC Elche also gar nicht falsch gemacht haben …