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Von Daniel Thiel

Droht der Abstiegskampf? Gladbach-Boss mit hartem Eingeständnis nach dem Derby-Debakel

Die Gladbach-Verantwortlichen auf dem Rasen im Borussia-Park.

Die Gladbach-Verantwortlichen um Roland Virkus (2.v.l.) und Rolf Königs (r.) versammeln sich am 4. November 2022 auf dem Rasen im Borussia-Park.

Die Spieler ratlos, die Fans sauer – und ein Borussia-Verantwortlicher mit klaren Worten. Der Derby-Nachmittag war aus Gladbach-Sicht eine Katastrophe.

Tausende Anhängerinnen und Anhänger von Borussia Mönchengladbach machten sich am Sonntag (22. Oktober 2023) hoffnungsvoll auf den Weg nach Köln. Immerhin gab es die Gelegenheit, nach einem zuletzt eher positiven Trend den nächsten Schritt in der Tabelle zu machen – und das ausgerechnet beim Erzrivalen.

Borussia Mönchengladbach bei Pleite beim 1. FC Köln „unterirdisch“

Aus Hoffnung wurde im Laufe des Tages aber schnell Unverständnis und Wut. Borussia verlor das Spiel deutlich und verdientermaßen mit 1:3 (0:1), war gegen die zuvor sieglosen Kölner unterlegen.

Das brachte nicht nur die Fans auf die Palme, auch ein Verantwortlicher der Fohlen machte keinen Hehl daraus, wie enttäuscht er nach dem Auftreten der Borussia-Spieler im wohl wichtigsten Spiel der Saison war. 

In den vergangenen Wochen und Monaten hielt sich Roland Virkus (56) im Rahmen von Borussia-Partien immer wieder mit Stellungnahmen zurück, da agierte Sportdirektor Nils Schmadtke (34) als Ansprechpartner. Nach dem Derby wurde der Ur-Borusse, Virkus ist seit 1990 im Verein, aber deutlich.

Virkus sprach nach der Partie von einer „unterirdischen“ Leistung der Fohlen in der ersten Halbzeit. Borussias Manager leitete im Sommer den Umbruch ein. Das Gesicht der Mannschaft veränderte sich größtenteils, darüber hinaus wurde in Gerardo Seoane (44) ein neuer Trainer verpflichtet.

Dem Schweizer gelang in den ersten acht Bundesliga-Spielen als Borussia-Coach nur ein Sieg, das Derby-Debakel war dabei zweifelsohne der klare Tiefpunkt.

Virkus’ hartes Eingeständnis: Für Borussia verläuft die Post-Umbruch-Saison deutlich steiniger als es offenbar die Vereinsverantwortlichen erahnt hätten: „Wir haben eigentlich gedacht, dass wir ein bisschen weiter sind.“

Der Rüffel des 56-Jährigen: „Wir haben eine junge Mannschaft, die noch viel lernen muss. Wir lernen gerade auf Kosten von Ergebnissen.“

Gladbach mit Punkte-Defizit nach acht Bundesliga-Spieltagen

In den 9. Bundesliga-Spieltag, an dem Gladbach am Samstag (28. Oktober, 15.30 Uhr) im Borussia-Park auf Aufsteiger Heidenheim tritt, geht die Fohlenelf als Tabellen-13. mit nur sechs Punkten aus acht Spielen.

Beide Aufsteiger stehen aktuell vor Borussia, in Darmstadt kam Gladbach vor knapp fünf Wochen nur durch einen Platzverweis noch zu einem glücklichen 3:3 nach zwischenzeitlichem 0:3-Rückstand.

Droht in dieser Saison sogar der Abstiegskampf? Die Vorzeichen sind jedenfalls alles andere als ideal: Borussia wartet weiterhin noch auf den ersten Heimsieg, schaffte es zuletzt etwa nicht über ein 2:2 gegen das aktuelle Schlusslicht Mainz hinaus. Eine Saison im Abstiegskampf wäre für Borussia zweifelsohne ein Worst-Case-Szenario – besonders nach dem XXL-Umbruch.

Borussias Manager hält sich da aber noch zurück, will wohl keine Panik beschwören. „Es ist so, dass wir – wie viele Mannschaften – im unteren Tabellendrittel feststecken. Wir sollten auch punkten, keine Frage. Aber Abstiegskampf, davon kann ich jetzt noch nicht sprechen“, wird Virkus vom „Kicker“ zitiert. Er wolle darüber, wenn überhaupt, frühestens „kurz nach der Winterpause“ sprechen. (mit dpa)