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Von Gianluca Vogt

Wegen Aufsichtsrat-Thema Gladbach-Fanprojekt positioniert sich vor der Mitgliederversammlung

Ultras von Borussia Mönchengladbach

Die Ultras von Borussia Mönchengladbach, hier zu sehen am 13. April 2024, sehnen sich nach mehr Repräsentation im Verein.

Das will sich die aktive Fanszene von Borussia Mönchengladbach nicht gefallen lassen!

Es ist mal wieder so weit. Am Montag (22. April 2024) steht bei Borussia Mönchengladbach die jährliche Mitgliederversammlung an. Für viele Gladbach-Fans ist das ein besonderes Ereignis, bei dem ihre Stimme und ihr Mitspracherecht zählt. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass es auf der diesjährigen Versammlung alles andere als gemütlich zu gehen wird.

Gladbach: Ultras fordern eine weitere Fan-Stimme im Verein

Für Borussia Mönchengladbach steht die erste Mitgliederversammlung mit neuem Vereinspräsidenten seit nun mehr als 20 Jahren an. Im März schied der langjährige Präsident Rolf König (82) aus seinem Amt aus, dafür übernahm Vereinslegende Rainer Bonhof (72) den Posten, der bereits zuvor viele Jahre als Vize Mitglied des Gremiums ist.

Eine gute Nachricht wird der neue Präsident gemeinsam mit Finanz-Boss Stephan Schippers (56) zu verkünden haben. Demnach wird Borussia den zweithöchsten Umsatz der Vereinsgeschichte verkünden dürfen – rund 200 Millionen Euro.

Doch abseits von Finanz-Themen dürfte Bonhof wohl eine komplizierter zu leitende Versammlung erwarten. Das kündigt sich bereits im Vorfeld an. Im Fokus stehen dabei die Aufsichtsratswahlen. Die Ultras haben sich dazu explizit positioniert und bei zwei Kandidaten zur Nein-Stimme aufgerufen.

Aus sieben Mitgliedern setzt sich das Gremium bei den Fohlen zusammen. Sechs Plätze davon sind neu zu vergeben. Vier Kandidaten gehören bereits dem Rat an – und sollen auf der Mitgliederversammlung bestätigt werden. Für die übrigen zwei Plätze stehen als Kandidatin und Kandidaten bereit: Die Herzchirurgin Dilek Gürsoy, der Geschäftsführer des Textilunternehmens Brax, Stefan Brandmann, und der Unternehmer Clemens Dreimann, der unter anderem einen Hersteller von Sonnenschutzsystemen führt.

Einer Wahl Gürsoys stehen die Ultras dabei offen gegenüber, während sie bei Brandmann und Dreimann eine Nein-Stimme fordern. Dabei habe die Ablehnung der beiden Geschäftsmänner keine persönlichen Gründe, wie die aktive Fanszene in ihrem Magazin „Blockflöte“ rund um das letzte Heimspiel gegen Borussia Dortmund klarmacht.

Vielmehr gehe es darum, eine Stimme in den Verein zu integrieren, die die Interessen der Fans vertritt und repräsentiert. Im Mittelpunkt stehen dabei Themen wie 50+1, die TV-Vermarktung und Investorenmodelle.

„Wir müssen klar zum Ausdruck bringen, dass wir uns neue Impulse wünschen, unserem Anspruch zur effektiven Mitbestimmung als Fanszene gerecht zu werden und daher mehr Mitsprache bei der zukünftigen Ausrichtung wünschen“, erklären die Ultras ihren Standpunkt.

In Thomas Ludwig sitzt als Vorsitzender des FPMG Supporters Club derzeit nur ein Fanvertreter in einem Vereinsgremium, weitere Posten gibt es nicht. Das soll sich am Montag nach dem Willen der aktiven Fanszene ändern.

Für den Fall, dass weder Brandmann noch Dreimann eine Mehrheit erreichen, hat der Ehrenrat als Wahlausschuss laut Vereinssatzung noch während der Mitgliederversammlung die Aufgabe, einen neuen Kandidaten vorzuschlagen.

„In diesem Fall werden wir uns auf der Mitgliederversammlung melden, ob wir den entsprechenden Neuvorschlag unterstützen und zur Wahl aufrufen“, sagen die Ultras.

Bereits im Vorfeld hatte das Aufsichtsrat-Thema für Ärger gesorgt. Von ursprünglich zehn Bewerberinnen und Bewerbern wurden nur die drei oben aufgeführten zur Wahl zugelassen, was viele Mitglieder als fehlende Transparenz bemängelten. Im Zuge dessen hatten in Hans Wilhelm Reiners (68) und Michael Wiegand (47) auch zwei abgelehnte Bewerber die Entscheidung öffentlich bemängelt. Die bevorstehende Wahl dürfte daher mit Spannung erwartet werden.