„Manche haben geweint“ Bayern-Star packt über Rauswurf von Seoane aus – in Leverkusen bemitleideten sie ihn

Gerardo Seoane war anderthalb Jahre lang Trainer bei Bayer Leverkusen. (Foto: 12.April 2025)
Copyright: IMAGO/fohlenfoto
Als er herausgeschmissen wurde, haben sie in Leverkusen geweint!
Seit dem Sommer 2023 ist Gerardo Seoane (46) in Borussia Mönchengladbach als Trainer tätig. Nach einer eigentlich soliden Saison brach die Fohlen-Elf in den letzten Wochen der abgelaufenen Spielzeit ein – die Leistung des VfL: teilweise zum Verzweifeln.
Hinter den Kulissen: Bayern-Star erzählt von Seoane-Aus bei Bayer
Folglich wurden von vielen Fohlen-Fans Stimmen nach einer Entlassung des Coachs laut, doch wie es derzeit aussieht, wird Seoane auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie am Niederrhein stehen. Und das, obwohl es auch schon nach der Spielzeit 2023/24, in der Gladbach auf einem enttäuschenden 14. Tabellenplatz landete, Diskussionen um einen Seoane-Rauswurf gab.
So lange an ihm festhalten wollten die Verantwortlichen von Bayer 04 Leverkusen damals nicht. Von Juli 2021 bis zum Oktober 2022 war der Schweizer bei den Rheinländern Trainer.
Nachdem er seine erste Saison noch mit einem erfolgreichen dritten Tabellenplatz abgeschlossen hatte, sollte es in der darauffolgenden Spielzeit überhaupt nicht mehr rund für ihn laufen. Nach einem katastrophalen Saisonstart mit nur einem Sieg nach acht Spielen fand Seoane sich mit Leverkusen im Tabellenkeller auf Rang 17 wieder.
Die Folge war die Entlassung des Schweizers. Ihm folgen sollte Erfolgstrainer Xabi Alonso (43). Für die Leverkusener Spieler war der Abgang von Seoane im Herbst 2022 derweil wohl alles anderes als leicht. Das verriet Jonathan Tah (29) nun in einem Interview mit der US-amerikanischen Plattform „The Player Tribune“.
Im Gespräch beschreibt Bayern-Neuzugang Tah die Situation: „Ich erinnere mich daran, als wir 2022 Vorletzter der Tabelle waren und das war echt, echt schlecht. Ich hatte ein Gespräch mit Gerardo Seoane. Wir haben uns beide gefragt, wie können wir das ändern. Er hatte dieses Potenzial als Anführer in mir gesehen und mich in dieser Rolle bestärkt, was ich immer geschätzt habe. Doch an diesem Punkt wussten wir einfach nicht mehr, was wir noch tun können.“
Weiter berichtet er: „Wir haben alles, ich meine, wirklich alles versucht. Wir hatten ein paar Meetings nur mit den Spielern. Wir haben probiert, den Druck herauszunehmen, ein wenig herauszugehen und ein paar Bier zu trinken, um uns zusammenzuschweißen. Wir haben jede Rede, die man sich vorstellen kann, versucht. Nichts hat funktioniert.“
Dann erzählt Tah, wie eines Tages Simon Rolfes (43) in die Kabine kam und sagte: „Wir werden einen neuen Trainer verpflichten.“ Weiter erinnert sich der Innenverteidiger: „Manche von uns haben geweint, weil Gerardo uns so leid getan hat und wir wussten, dass es nicht an ihm lag. Ich habe ihn angerufen und gesagt, dass es uns leidtut.“
Seoane sagte ihm, er solle sich keine Sorgen machen und dass er hofft, dass sie herausfinden, woran das Problem liegt. Und das haben sie in Leverkusen offenbar: Alonso führte Bayer anderthalb Jahre später zur Meisterschaft und gewann mit der Werkself den DFB-Pokal. Seit Juni dieses Jahres steht der Spanier bei Real Madrid unter Vertrag.
Und auch Tah hat es weg vom Rhein getrieben. Vor wenigen Wochen wurde sein Wechsel von Leverkusen zum Rekordmeister FC Bayern München bekannt. Ob ihm Bayern-Coach Vincent Kompany (39) ebenfalls so ans Herz wachsen wird, bleibt abzuwarten.