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Von Viktoria Silz (vis)

Nach Nationalmannschafts-Debüt Wehrpflicht-Problem für Gladbach-Profi?

Jens Castrop bei seinem Debüt für die südkoreanische Nationalmannschaft am 6 September 2025.

Jens Castrop bei seinem Debüt für die südkoreanische Nationalmannschaft am 6. September 2025. 

Nach dem Debüt in der Nationalmannschaft kommt bei Jens Castrop ein damit verbundenes Thema auf!

Im Sommer wechselte Youngster Jens Castrop (21) vom 1. FC Nürnberg zu Borussia Mönchengladbach. Am Sonntag gegen Bayer Leverkusen (21. September 2025, 1:1) wäre der Mittelfeldspieler bei seinem Startelf-Debüt auch fast zu seinem ersten Treffer gekommen.

Zwei Jahre Wehrpflicht unwahrscheinlich

In der 23. Minuten versenkte der Mittelfeldspieler den Ball im Tor, doch nach dem Videobeweis wurde der Treffer wegen einer ganz knappen Abseitsstellung zurückgenommen. Ärgerlich für Castrop – vielleicht klappt’s beim nächsten Mal.

Doch der Wechsel von Nürnberg an den Niederrhein war nicht der einzige, den Castrop in diesem Sommer vollzogen hat. Der in Düsseldorf geborene Spieler hatte im Sommer auch den Verband gewechselt: Der frühere deutsche U21-Nationalspieler ist zum südkoreanischen Verband gewechselt.

Möglich war dies, da Castrops Mutter Südkoreanerin ist. Am 6. September 2025 gab der Rechtsfuß im Rahmen eines Freundschaftsspieles gegen die USA sein Debüt für Südkorea.

Doch der Verbandswechsel könnte für Castrops Karriere langfristige Folgen haben. Denn in Südkorea müssen alle Männer ab 18 Jahren einen Militärdienst ableisten, der in der Regel zwischen 21 und 24 Monaten andauert. 

Auch Castrop macht sich bereits Gedanken, um seinen möglichen Einzug zum Militär. „Ich bin im Austausch mit meinem Management darüber. Aber ich freue mich jetzt erst einmal, Nationalspieler zu sein. Und den Rest gehen wir dann Schritt für Schritt“, wird der Gladbach-Profi von der „Bild“ zitiert.

Allerdings gibt es spezielle Ausnahmen, in denen Wehrpflichtige vom Dienst befreit werden. Eine davon sind zum Beispiel außergewöhnliche sportliche Leistungen: Das wohl berühmteste Beispiel hier ist Heung-min Son (33). Dem damaligen Tottenham-Spieler hätte ebenfalls der Wehrdienst gedroht, hätte er nicht mit Südkorea 2018 den Asien-Cup gewonnen. In Folge wurde er von der Pflicht befreit. 

Auch Bayerns Kim Min-jae (28) musste nicht den gewöhnlichen Dienst absolvieren: Er leistete einen Teil seines Dienstes in der Sommerpause ab und unterstützt die Armee in Südkorea anschließend auf digitalem Weg. Ein bis zwei Stunden die Woche muss der Bayern-Star dafür vor dem Computer verbringen.

Auch Castrop darf also hoffen, dass er seine Fußball-Karriere nicht monatelang unterbrechen muss, sondern eine Alternativ-Lösung zu Stande kommt. Aktuell dürfte sich der Kicker mit seiner Nationalmannschaft erstmal auf die WM 2026 in Nordamerika vorbereiten, bei der er vermutlich dabei sein wird.