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Von Achim Müller

Nachgehakt beim Weltmeister Darum ist Gladbach für Kramer mehr als nur ein Profi-Job

Weltmeister Christoph Kramer von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach, auf diesem Bild während eines Interviews am 3. Januar 2023 im Borussia-Park zu sehen. Kramer spricht in ein Mikrofon und blickt Richtung Kamera.

Weltmeister Christoph Kramer von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach, auf diesem Bild während eines Interviews am 3. Januar 2023 im Borussia-Park zu sehen.

Der Weltmeister und Borussia haben sich geeinigt. Das Arbeitsverhältnis wird fortgeführt, sprich der Vertrag ist jüngst vorzeitig bis 2025 verlängert worden.

„Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich mich hier mega-wohl fühle“, sagt Christoph Kramer (31). 

Mittelfeld-Star und Borussia Mönchengladbach haben zum Jahresbeginn klare Verhältnisse geschaffen.

Kramer: „Ohne jetzt zu sentimental zu werden, aber Borussia ist für mich ein ganz besonderer Verein. Die Menschen hier sind etwas Besonderes für mich. Mir macht es jeden Tag Spaß, vor die Kugel zu treten. Die Fans, die Menschen, die hier arbeiten, der Staff, die Mannschaft – da fühle ich mich sehr wohl. Sie tragen den größten Teil dazu bei, dass ich viel Spaß in meinem Leben habe.“

Gladbach-Coach Farke zur Kramer-Verlängerung: „Das ist ein gutes Zeichen“

Sein Trainer Daniel Farke (46) betont, angesprochen auf Kramers Treue-Bekenntnis zur Elf vom Niederrhein: „Das ist ein gutes Zeichen. Von Borussia, aber auch von Chris. Kompliment an Chris, dass er sich für diesen Schritt entschieden hat. Kompliment an die Vereinsführung, so einen verdienten Spieler auch in dieser Form zu verlängern.“

Kramer bleibt Borusse. Weil der gebürtige Solinger „total überzeugt“, so Farke, von Gladbach sei. Und der Klub ist weiterhein vom Kramers Fährigkeiten überzeugt.

Damit hat Manager Roland Virkus (56) eine weitere Etappe auf seiner beschwerlichen Mission, die Personal-Stabilität beim VfL Borussia wieder herzustellen, gemeistert. 

Kramer, der zu den Kabinen-Bossen im Borussia-Park zählt, ist einer der Typen, die in der Gruppe auch mal deutlicher Dinge ansprechen können, wenn der passende Zeitpunkt dazu gekommen ist.

Und Kramer wird auch recht deutlich, als GladbachLIVE ihn nach seiner Vertragsverlängerung auf die sportliche Entwicklung bei Borussia anpikst.

„Wenn mir jemand im Sommer gesagt hätte, dass wir die Hinrunde so wie bislang spielen, dann hätte ich das wirklich sofort angenommen. Wir sind in einer wirklich sehr komplizierten Situation gewesen. Das war auch intern eine komplizierte Situation. Die haben wir jetzt erst einmal gemeistert. Ich würde nicht alles nur von der Tabellensituation abhängig machen.“

Zur Erinnerung: Gladbach hatte sich im vergangenen Mai 2022, nach nicht einmal einem Jahr der Zusammenarbeit, vom teuersten Trainer der Klubgeschichte, von Adi Hütter (52) getrennt. 

Dazu hatte es bei den Fans, bei der Klub-Basis, ziemlich rumort. Teile der aktiven Fanszene entzogen der Fohlen-Elf sogar vorübergehend das Vertrauen.

Höhepunkt: Das „Kein Kampf, kein Wille, kein Charakter – ihr seid eine Schande für Stadt und Verein!“-Banner im Gladbach-Block in Freiburg im April 2022.

Inzwischen beschreiten Fans und Mannschaft längst wieder gemeinsam den „Borussia-Weg“.

Christoph Kramer betont daher mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf: „Wir müssen schauen, dass sich unsere Fans, und von denen gibt es verdammt viele, dass die sich wieder mit dem Verein identifizieren können und sagen: Das macht Spaß, euch zuzugucken, ich bin gerne Fan von Borussia Mönchengladbach. Das ist uns im vergangenen Jahr vom Gefühl her ein wenig abhanden gekommen – und das ist die Hauptaufgabe. Wie das dann tabellarisch aussieht, ist noch einmal ein anderer Aspekt.“

Unter Daniel Farke hat Gladbach zurück in die Erfolgsspur gefunden, nach bislang 15 Spieltagen sind die Fohlen in Schlagdistanz zu den Europokalplätzen.

Kramer: „Klar, wir sind ehrgeizig, wir wollen soweit wie möglich nach oben, was ja auch ganz klar ist.“

Agiert Kramer als Führungsspieler auch im neuen Jahr unter Trainer Farke so wie zu Beginn der Saison, als er sogar kurzzeitig wieder mit einem Platz in der DFB-Elf in Verbindung gebracht wurde, dürften in dieser Spielzeit Borussias Chancen beim beschwerlichen Weg zurück Richtung Europapokal weiter zunehmen.

Kramer: „Es musste jetzt auch funktionieren bei mir in der Vorrunde. Sonst weiß ich nicht, ob das so mit der Verlängerung gekommen wäre. Es geht ja nicht nur darum, was ich will, sondern auch, was der Verein will. Ich kann mir ja nicht selbst ein Angebot machen. Von daher spielt da auch der Trainer eine große Rolle. Ich bin froh, dass es so gekommen ist.“

Kramer hat sich, das ist kein Geheimnis, unter Farke aus einer persönlichen Leistungsdelle herausgearbeitet. Was sich für alle Beteiligten, das haben die vergangenen Monate gezeigt, bislang als Win-Win-Situation erwiesen hat.