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Von Daniel Thiel

Einmal und nie wieder Nach Seoane-Wut: Details aus dem Borussia-Kabinenleben – das hat sich getan

Gerardo Seoane mit erhobenem Zeigefinger und wütender Mimik.

Die Wut ist Gerardo Seoane ins Gesicht geschrieben. Solche Szenen wie beim Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen Leipzig am 23. September 2023 gab es zuletzt immer seltener.

In der 120. Minuten gab es für Borussia den wohl größten Jubel-Moment der noch jungen Amtszeit von Gerardo Seoane (45) – wenige Minuten später dachten Spieler und Verantwortliche aber an eine deutlich unangenehmere Situation.

Fünf Heimsiege in Folge! In der vergangenen Saison präsentierte sich Borussia Mönchengladbach oft wankelmütig, diese Eigenschaft setzte sich zum Beginn dieser Saison durchaus fort. Umso mehr sticht diese Serie im Borussia-Park heraus.

Gladbach-Führungsspieler reagieren auf wohl härteste Situation unter Seoane

Den Treffer von Manu Koné (22) in der letzten Minute der Verlängerung bejubelten nicht nur die Fans, sondern auch Spieler und Trainerstab auf dem Rasen frenetisch.

Wenige Minuten später war Borussias Vize-Kapitän Julian Weigl (28), der Borussia in Abwesenheit von Jonas Omlin (29) gegen Wolfsburg wieder auf das Spielfeld führte, die Euphorie immer noch ins Gesicht geschrieben.

Deutlich, wie es zuvor noch kein Spieler tat, sprach der 28-Jährige aber auch über die wohl komplizierteste Zeit der bisherigen Saison. Nach der 1:3-Pleite im Derby beim 1. FC Köln am 22. Oktober gab es zum ersten Mal in dieser Saison keinen Zuspruch und keine Unterstützung der Fans im Stadion, sondern deutliche Kritik. Auch Gerardo Seoane (45) fand nach dem Spiel deutliche Worte und war alles andere als zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft.

In den vergangenen Wochen sprachen die Borussia-Verantwortlichen Roland Virkus (56) und Nils Schmadtke (34) mehrfach darüber, dass sich der Geist der Mannschaft nach diesem Spiel zum Guten verändert habe. Nun verriet in Weigl ein Führungsspieler, wie die Tage nach der Schmach in der Domstadt aussahen.

„Wir haben nach Köln ganz deutlich gesprochen, dass wir so nicht weiterkommen können – und dass das einmal passieren kann, dann aber nicht mehr. Als Mannschaft sind wir sehr eng zusammengerückt“, sagte der ehemalige Dortmunder.

Einmal und dann nie wieder – auch die Routiniers im Borussia-Team nahmen sich in die Pflicht: „Als Mannschaftsrat hatten wir dann auch mehrere Sitzungen, um zu schauen, was wir als Führungsspieler in die Mannschaft bringen können – und zu schaffen, mehr voranzugehen.“

Nach drei Gegentoren in Köln und zuvor zum Beispiel auch drei Gegentreffern in Darmstadt sowie vier in Augsburg wurde der Fokus verschoben: „Dann haben wir uns Schritt für Schritt über eine defensive Stabilität mehr gefunden, die neuen Spieler haben viel mehr Anschluss.“

Auch Julian Weigl sieht Wende nach Derby-Pleite von Borussia Mönchengladbach

In der Woche nach dem Köln-Spiel starteten die Fohlen dann ihre bis heute andauernde Heim-Serie. Weigl blickt zurück: „Da wussten wir, dass das auch etwas dauern kann – auch mit den jungen Spielern, die natürlich noch Schwankungen haben. Seit Köln sieht man eine sehr gute Entwicklung.“

Diese Entwicklung sorgt dafür, dass Borussia nun als einer von maximal vier Erstligisten im DFB-Pokal überwintert. In der Liga hat Borussia vier Punkte Rückstand auf den Tabellensechsten Hoffenheim – den wohl aktuell stärksten Gegner, den die Fohlen in dieser Saison schon geschlagen haben.

Da war Mittelfeld-Anführer Weigl nicht mit dabei, er fehlte am vergangenen Samstag (2. Dezember) wegen einer Zerrung. Auch ohne ihn gelang es der Fohlenelf aber, die Positiv-Tendenz nach der Derby-Schmach fortzusetzen.