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Von GladbachLIVE Redaktion

„Werde alles tun, dass ich den Status behalte“ Ex-Gladbach-Keeper will sich im DFB-Tor festspielen

Marc-André ter Stegen, Ex-Keeper von Borussia Mönchengladbach und heutiger Nummer eins des FC Barcelona, hier am 6. September 2023 auf einer Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft in Wolfsburg, bestens gelaunt.

Marc-André ter Stegen, Ex-Keeper von Borussia Mönchengladbach und heutiger Nummer eins des FC Barcelona, hier am 6. September 2023 auf einer Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft in Wolfsburg, bestens gelaunt.

Seit über einem Jahrzehnt wartet Marc-André ter Stegen (31), ehemals Torhüter von Borussia Mönchengladbach, darauf, bei einem großen Turnier im DFB-Tor zu stehen. Immer stand ihm Manuel Neuer (37) im Weg.

Zum Start in die EM-Saison sieht er eine „geänderte Situation“.

Ter Stegens Ansage an Neuer: „Ich bin die Nummer eins“

Jetzt oder nie? Nach elf Jahren als Fußball-Nationalspieler sieht Marc-André ter Stegen, Ex-Keeper von Borussia Mönchengladbach, seine beste Zeit im DFB-Tor gekommen – und das endlich auch mal bei einem großen Turnier. Im reifen Alter von 31 Jahren fühlt sich der Stammkeeper des FC Barcelona erstmals zum Start einer Länderspielsaison wirklich als DFB-Primus.

„Ja, ich bin die Nummer 1 im Moment. Ich habe lange auf diesen Moment gewartet und glaube, dass ich den Moment nutzen kann“, sagte der ehemalige Gladbacher am Mittwoch (6. September 2023) in Wolfsburg, wo er sich mit dem Nationalteam auf seinen gerade mal 35. Einsatz im Nationaltrikot am Samstag (9. September/20.45 Uhr) gegen WM-Schreck Japan vorbereitet.

Während sich Manuel Neuer in München zehn Monate nach seinem schweren Beinbruch dem ersehnten Comeback im Bayern-Tor nähert, will Konkurrent ter Stegen seinen DFB-Status in den wichtigen Testspielen gegen die Japaner und erst recht drei Tage später in Dortmund gegen den WM-Zweiten Frankreich mit Topstürmer Kylian Mbappé (24) festigen. „Ich werde alles dafür tun, dass ich den Status behalte“, kündigte ter Stegen an.

Der ewige Neuer-Rivale, der im Mai 2012 im DFB-Team debütierte, aber seitdem bei keinem WM- oder EM-Turnier im deutschen Tor stand, sieht für sich vor dem Heimturnier im kommenden Sommer eine neue Ausgangslage im Vergleich zur Vergangenheit.

„Die Situation hat sich auf jeden Fall verändert. Manu war damals die klare Nummer eins“, antwortete ter Stegen angesprochen auf die Zeit vor der Weltmeisterschaft 2018. Neuer fiel auch damals monatelang nach einem Mittelfußbruch aus, kehrte aber dann wie selbstverständlich beim Turnier in Russland ins Tor zurück. Der damalige Bundestrainer Joachim Löw (63) rüttelte nicht an der Hierarchie, obschon ter Stegen konstant gute Leistungen geboten hatte.

Ter Stegen erwartet vom aktuellen Chefcoach Hansi Flick (58) nicht, dass dieser schon jetzt den EM-Torwart ausruft oder ihm einen Vorteil gegenüber Rivale Neuer bestätigt. „Der Trainer hat gar keine Verpflichtung zu irgendwas“, sagte ter Stegen. Der Frankfurter Kevin Trapp (33) und Hoffenheims Oliver Baumann (33) komplettieren das aktuelle DFB-Torwarttrio.

Spannend wird es für ter Stegen, wenn Neuer tatsächlich in alter Stärke zurückkommen sollte. Zumal Flick ein bekennender Neuer-Fan ist. „Ich kenne Manus aktuellen Stand nicht“, sagte ter Stegen dazu: „Ich wünsche ihm, dass er wieder auf sein Niveau kommt.“

Er wolle aber „keine Energie verschwenden“, indem er sich Gedanken darüber mache, was nach einem Neuer-Comeback passieren könne. Ter Stegen genießt den Status quo, der zählt für den ewigen Neuer-Herausforderer. „Ich bin in der Situation, dass ich meine Spiele spielen kann. Ich möchte meine Leistung zeigen.“

Der Bundestrainer beobachtet die Situation entspannt. „Auf der Torhüter-Position haben wir die geringsten Probleme“, sagte Flick zuletzt. Mit Neuer ist er im Austausch: „Ich wünsche mir und ganz Fußball-Deutschland, dass Manuel so zurückkommt, wie wir ihn alle kennen. Vor allem wünsche ich es ihm.“

Flicks Plan, zum Start in die EM-Saison eine „Kernmannschaft“ für die EM zu finden und einspielen zu lassen, könnte ter Stegen helfen. Positive Ergebnisse und eine endlich stabile Abwehr vor ihm wären nützlich, sein Nummer-eins-Gefühl zu stärken. „Wir sind darauf bedacht, so schnell wie möglich in die Spur zu kommen“, sagte er zur dringend benötigten Stimmungswende nach den Juni-Flops. Er will sich dabei im Tor als Rückhalt beweisen: „Es geht darum, dass man feinjustiert.“

(dpa/Jum)