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Von Béla Csányi (bc)

„Vollgestopft mit Medikamenten“ Hecking enthüllt: So schlecht stand es um mich beim Gladbach-Abschied

Dieter Hecking bei seiner Abschiedsvorstellung als Trainer von Borussia Mönchengladbach.

Dieter Hecking ging es bei seiner Abschiedsvorstellung als Trainer von Borussia Mönchengladbach am 18. Mai 2019 überhaupt nicht gut.

So lange wie er hat sich in den vergangenen zehn Jahren kein Trainer bei Borussia Mönchengladbach gehalten!

921 Tage lang war Dieter Hecking in Gladbach im Amt, ehe der damalige Manager Max Eberl (51) nach Höherem strebte und den erfahrenen Coach mit dem Rausschmiss zum Ende der Saison 2018/2019 aus allen Wolken fallen ließ.

Dieter Hecking dachte bei Gladbach-Aus an Aprilscherz

Hinlänglich bekannt ist die Reaktion von Hecking, der im ersten Augenblick an einen Aprilscherz seines Vorgesetzten bei Borussia Mönchengladbach glaubte und den Moment der Erkenntnis nur sehr langsam verdaute.

Im Interview mit dem „Kicker“ hat Hecking nun vor allem über die Zeit nach der Gewissheit um seinen Abschied nach zweieinhalb Jahren am Niederrhein gesprochen – und offenbart, dass diese Zeit noch dramatischer verlief als das denkwürdige Gespräch mit Eberl am 1. April 2019.

Auf Nachfrage nach falschen Karriere-Entscheidungen gab Hecking unumwunden zu: „Aus heutiger Sicht beim schnellen Wechsel von Gladbach zum HSV. Nach Gladbach war ich ziemlich durch, da war sehr viel Emotion dabei.“

Bei seiner Abschiedsvorstellung, dem 0:2 gegen Borussia Dortmund am 34. Spieltag, hatte er dann mit einem bakteriellen Infekt zu kämpfen, wollte das Spiel aber auf keinen Fall verpassen – trotz 40 Grad Fieber! „Du kannst doch nicht auf die Bank“, habe der Rat der Ärzte gelautet, den Hecking allerdings ignorierte.

Die folgende Verschnaufpause: Zu kurz, wie Hecking rückblickend eingesteht. „Ich habe gesundheitlich einen Fehler gemacht. Ich war vollgestopft mit Medikamenten, habe danach aber alles stehen und liegen gelassen und bin 14 Tage später Trainer in Hamburg geworden“, sagte er über den schnellen Wechsel.

Beim HSV habe er kurze Zeit später bei einem Waldlauf gar einen Stich in der Brust gespürt, sei für Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht worden. Auch wenn dort nichts festgestellt wurde, war der Moment ein Warnschuss, mehr auf die eigene Gesundheit zu achten.

Sein Fazit zur letztlich gescheiterten Aufstiegs-Mission in Hamburg: „Im Nachgang hätte ich nach Gladbach sagen sollen: ,Mach ein Jahr nichts!‘ Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, wann wieder ein passendes Angebot reinkommt. Aber der HSV war eben nicht irgendein Verein.“