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„Tuchel wollte mich unbedingt“ Ex-Gladbach-Star verrät Beinahe-Wechsel nach Dortmund

Lars Stindl (l.) überreicht Raffael (M.) in dessen letztem Spiel für Borussia Mönchengladbach gegen Hertha BSC am 27. Juni 2020 die Kapitänsbinde.

Lars Stindl (l.) überreicht Raffael (M.) in dessen letztem Spiel für Borussia Mönchengladbach gegen Hertha BSC am 27. Juni 2020 die Kapitänsbinde.

Seit Freitag (23. Juni 2023) können in der „Fohlenwelt“ von Borussia Mönchengladbach die „Tore für die Ewigkeit“ bestaunt werden. Eines davon hätte es womöglich so gar nicht gegeben, wenn ein Beteiligter im Sommer 2016 dem Ruf des BVB gefolgt wäre.

Gladbach: Raffael hätte 2016 zu Borussia Dortmund wechseln können

Raffael (38) war wohl einer der prägendsten Gladbach-Profis der vergangenen zehn Jahre. In 201 Pflichtspielen von 2013 bis 2020 erzielte der Brasilianer 71 Tore und bereitete weitere 35 Treffer vor. Damit ist er hinter Lars Stindl (34) der zweitbeste Borussia-Torschütze des Jahrtausends.

Einer der Höhepunkte in Raffaels Zeit am Niederrhein war wohl die Champions-League-Gruppenphase der Saison 2016/17. Im Heimspiel gegen den FC Barcelona am 28. September 2016 zeigte der „Maestro“ seine wohl beste „Halbzeit“ im Gladbach-Trikot. 

Der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 durch Thorgan Hazard (30) ist eines der Tore für die Ewigkeit, die aktuell in der gleichnamigen Sonderausstellung in der „Fohlenwelt“ ausgestellt werden. 

Mahmoud Dahoud (27) nahm Barca-Legende Sergio Busquets (34) am Mittekreis den Ball ab, der zu Raffael sprang. Der Brasilianer trieb die Kugel nach vorne und legte erneut ab auf Dahoud, dessen Querpass Hazard an Marc-André ter Stegen (31) vorbei ins Tor schob. 

Nach Raffaels verletzungsbedingter Auswechslung in der Pause verlor Gladbach offensiv ein wenig den Faden und schlussendlich auch das Spiel mit 1:2. Wahrscheinlich wäre es ohne das Mitwirken des „Maestros“ nicht zur Pausenführung gekommen. Und diese Möglichkeit bestand sogar!

Wie Raffael jetzt in einem Interview beim Portal „Transfermarkt.de“ durchblicken lässt, hatte er die Chance, Gladbach im Sommer 2016 zu verlassen! Der FC Bayern München soll Interesse gehabt haben, aber auch Borussia Dortmund und der damalige Trainer Thomas Tuchel (49) hätten sich sehr um die Dienste des Brasilianers bemüht.

„Mit den Bayern gab es Gespräche, aber noch konkreter war die Sache mit Dortmund. Thomas Tuchel wollte mich unbedingt verpflichten. Ich hätte auch gerne unter Tuchel trainiert, jedoch fiel es mir extrem schwer, aus Gladbach wegzugehen“, blickt Raffael im Interview zurück.

Schlussendlich entschied er sich aber gegen den Schritt zu einem Top-Klub und wurde in Gladbach zu einem (noch größeren) Fanliebling. „Es war eine Mischung aus allem. Ich habe mich in Gladbach extrem wohlgefühlt und die Fans haben mich unterstützt. Zudem hatte ich einen Trainer, der mir vertraut hat und unglaublich starke Mitspieler. Alles riskieren und am Ende vielleicht auf der Bank sitzen? Das wollte ich nicht“, erklärt Raffael seine Entscheidung. 

In der folgenden Saison erreichte er mit den Fohlen das Europa-League-Achtelfinale und das DFB-Pokal-Halbfinale, verpasste mit Rang neun in der Liga aber das internationale Geschäft. Der BVB hingegen gewann den Pokal in Berlin.

Dennoch erlebten Borussia und Raffael tolle Momente, wie eben die Gruppenphase in der Champions League mit Spielen gegen Manchester City, Celtic Glasgow und den FC Barcelona.

„Jeder Fußball-Fan kennt die Hymne der Champions-League. Bereits die ersten Sekunden verursachen innerliche Freude und Gänsehaut. Es gibt als Spieler nichts Größeres, als in der Champions League spielen zu dürfen und dann auch noch zu treffen“, schwärmt Raffael von den Königsklassen-Momenten. Für Gladbach erzielte er in elf Champions-League-Spielen drei Tore.

Der ganz große Erfolg blieb ihm am Niederrhein verwehrt, doch zu einer Vereinslegende wurde Raffael bei Borussia allemal. Nicht umsonst ist er an einem „Tor für die Ewigkeit“ entscheidend beteiligt. Und das, weil er dem Ruf der Top-Klubs widerstand.