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Von Gianluca Vogt

Ex-Gladbacher im Fokus Virkus-Lob für ungeliebten Liga-Konkurrenten

Geschäftsführer Sport von Borussia Mönchengladbach mit einem konzentrierten Blick.

Gladbachs Geschäftsführer Sport Roland Virkus, hier am 10. November 2023, ist schon viele Jahre für seinen Verein tätig und gilt als Identifikationsfigur.

Das dürfte Gladbach-Fans überraschen!

Kaum ein Anderer verkörpert Borussia Mönchengladbach so sehr wie Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (56). Der gebürtige Mönchengladbacher ist seit 1990 im Verein tätig, durchlief sämtliche Stationen in der Jugendarbeit und ist nun seit fast zwei Jahren in höchster Verantwortungsposition am Niederrhein tätig. Jetzt lässt er mit einem Lob an einen bei Fans nicht sonderlich beliebten Liga-Konkurrenten aufhorchen.

Virkus blickt auf früheren Gladbach-Schützling zurück

Roland Virkus stand zuletzt vor allem mit einer Lobrede im Fokus. Dabei ging es nicht etwa um einen Profi in seinem aktuellen Verantwortungsbereich, sondern um den Torwart eines Liga-Konkurrenten: Janis Blaswich (32).

Der Keeper von RB Leipzig wurde erst kürzlich von DFB-Coach Julian Nagelsmann (36) erstmals in die Nationalmannschaft berufen und wird dabei in Marc-André ter Stegen (31) auf einen alten Bekannten treffen.

Die beiden Keeper wurden zusammen in der Jugend von Borussia Mönchengladbach ausgebildet und dabei in der U17 von Virkus trainiert. Im weiteren Verlauf begleitete er den folgenden Weg der beiden ehemaligen Gladbach-Keeper in den Profi-Fußball.

Als „Pure Freude“ bezeichnete Virkus die Nominierung seiner beiden ehemaligen Schützlinge für die Nationalmannschaft nun in einem Interview mit dem ‚kicker‘. „Marc-André und Janis gemeinsam bei der Nationalmannschaft – bei diesem Gedanken geht mir einfach das Herz auf“, schwärmt der 56-Jährige weiter.

Besonders wegen Blaswich zeigte sich der Gladbacher Geschäftsführer Sport hocherfreut: „Aus meiner Sicht ist Janis belohnt worden für seine harte Arbeit in den vergangenen Jahren. Er hat sich diese Chance mit seinen Leistungen absolut verdient.“

Der Leipzig-Keeper steht seit Oktober 2022 nach der schweren Verletzung der ursprünglichen Nummer eins Péter Gulácsi (33) bei RB zwischen den Pfosten. Aufgrund von guten Leistungen hat er sich in der Torwart-Reihenfolge mittlerweile am Ungarn vorbeigedrängt und ist jetzt auch nach dessen Rückkehr Stamm-Keeper.

Die durchaus gewagte Entscheidung der Leipziger hat Virkus dabei hervorgehoben. „Man muss den Leipzigern ein Kompliment aussprechen, dass sie den Mut hatten, dem Jungen zu vertrauen. Das war eine sehr gute Entscheidung, für alle Seiten“, meint der Borussia-Funktionär.

Nicht jedem Gladbach-Fan dürfte es schmecken, dass ausgerechnet der für Identifikation stehende Virkus jetzt eine Lobeshymne auf den Liga-Konkurrenten anstimmt. Denn spätestens seit dem Wechsel des langjährigen Sportdirektors Max Eberl (50) zu RB ist die Stimmung zwischen den Sachsen und den Fans von Borussia besonders brisant.

Auf der anderen Seite ist es jedoch verständlich, dass der Gladbach-Verantwortliche sich über den Erfolg eines Schützlings freut. Denn nicht selten haben Funktionäre im Unterbau und die von ihnen geförderten Jugendspieler ein besonderes Verhältnis zueinander, das meist auch noch Jahre später Bestand hat. Dass Virkus in der Rolle als ehemaliger Talent-Förderer für alte Schützlinge schwärmt, dürfte rund um den Borussia-Park daher niemanden nachhaltig verstimmen.