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Von Daniel Thiel

Da war Eberl noch verantwortlich
Borussia ließ Deal platzen! Jetzt winkt Transfer-Plus von über 50 Millionen 

Max Eberl am Spielfeldrand in der Allianz-Arena.

Max Eberl, hier am 9. März 2024, ist zwei Jahre nach seinem Abschied von Borussia Mönchengladbach nun beim FC Bayern München im Amt.

Da wird der eine oder andere Borussia-Fan wohl die Hände vor den Kopf schlagen!

Die vergangenen Jahre von Borussia Mönchengladbach waren von einem Radikal-Umbruch und zahlreichen schmerzhaften Abgängen geprägt. Besonders bitter war für Borussia, dass Spieler wie Marcus Thuram (26), Ramy Bensebaini (28) und Matthias Ginter (29) den Verein ablösefrei verließen. Spieler wie Denis Zakaria (27) und Jonas Hofmann (31) kehrten den Fohlen für eine Ablöse unter Marktwert den Rücken.

Gladbach schon mit Transfer-Einigung – jetzt die Mega-Entwicklung

Borussia gelang es in der letzten Phase der Amtszeit von Max Eberl (50) und den ersten Jahren unter Roland Virkus (57) nicht, die alte Stärke, Hochkaräter für eine XXL-Ablöse zu verkaufen, zu bewahren.

Was die Fohlen einst so stark machte, wurde dann für die Verantwortlichen zum Problem: Denn durch die fehlenden Einnahmen war es nicht möglich, wichtige Verpflichtungen für die Zukunft des Vereins zu tätigen.

Das haben in der Zwischenzeit Konkurrenten von Borussia zu ihrer Stärke gemacht. Bei einer Personalie kommen beide Faktoren zusammen: Einerseits musste Borussia einen eigentlich schon sicher geglaubten Deal abblasen. Doppelt bitter wird es, weil davon nun ein anderer Bundesligist profitiert.

Denn im Sommer 2021 saß ein damals noch komplett unbekannter Innenverteidiger aus Ecuador namens Willian Pacho (22) schon auf gepackten Koffern. Die Borussia-Scouts entdeckten ihn bereits als Teenager in seiner Heimat, da spielte er noch für Heimatklub Independiente del Valle.

Der Erstligist aus Ecuador trat mit Eberl in Verhandlungen und freute sich auf eine Millionen-Ablöse. Drei Millionen Euro sollte Pachos Bundesliga-Wechsel kosten. Der Spieler wurde gar schon bei seinem Heimatklub offiziell verabschiedet. Es war ein offenes Geheimnis, dass eigentlich schon eine Einigung zwischen allen Parteien bestand.

Allerdings bekam Borussia nicht die nötigen Transfer-Einnahmen zusammen, um die Drei-Millionen-Ablöse zu stemmen. Im Sommer 2021 galten Marcus Thuram (stand vor einem 37-Millionen-Transfer zu Inter, verletzte sich dann aber) und Matthias Ginter (ging in sein letztes Vertragsjahr) als aussichtsreichste Verkaufskandidaten.

Den Fohlen gelang es aber nicht, einen größeren Deal über die Bühne zu bringen. Der Umbruch, den es dann im vergangenen Sommer gab, wurde schon Adi Hütter (54), damals neu bei Borussia, versprochen. Weder der Umbruch noch die Pacho-Ablöse ließen sich aber finanzieren.

Dadurch blieb Pacho doch noch ein halbes Jahr in Ecuador und wechselte dann im Januar 2022 für 5,5 Millionen Euro nach Belgien zu Royal Antwerpen. Der Deal ging wenige Tage nach Eberls Aus als Borussia-Verantwortlicher über die Bühne.

In 18 Monaten bei Royal Antwerpen stellte der mittlerweile 22-Jährige unter Beweis, dass er auch in Europa Fuß fassen kann. Im vergangenen Sommer schlug dann Eintracht Frankfurt zu – und lotste ihn für neun Millionen Euro an den Main.

Willian Pacho im Zweikampf mit Franck Honorat.

Willian Pacho (r.), hier am 20. Dezember 2023, zählt zu den aufstrebenden Verteidigern in Europa.

Pachos Entwicklung ist seitdem absolut beeindruckend. Er gilt als einer der stärksten jungen Innenverteidiger der Liga – mit seiner Athletik muss er sich im nationalen Vergleich vor kaum einem anderen Spieler aus der Position verstecken.

Wie Sky nun berichtet, könnte schon nach einem Jahr in Frankfurt im Sommer 2024 Pachos nächster Schritt folgen. Der Nationalspieler soll auf der Transfer-Liste beim Arsenal und dem FC Liverpool stehen – als Ablöse werden inzwischen 60 Millionen Euro gehandelt.

Pacho ist in den vergangenen Jahren die Entwicklungsschritte gegangen, die die Scouts und Verantwortlichen von Borussia ihm auch schon vor einigen Jahren wohl zugetraut hätten. Nun könnte es in der bevorstehenden Transferperiode zur Ablöse-Explosion kommen.

Für Borussia hätte das ein Transfer-Plus in Höhe von 57 Millionen bedeutet. Aus heutiger Sicht umso bitterer, dass diese Ablöse nicht bezahlt werden konnte. 

Nur ein halbes Jahr nach dem geplatzten Pacho-Deal gab Eberl, es war der letzte Transfer vor seinem Rücktritt, 5,5 Millionen Euro für Marvin Friedrich (28) aus.

Ein halbes Jahr später investierten die Fohlen insgesamt zehn Millionen Euro für Oscar Fraulo (20) und Nathan Ngoumou (23). Als sich die Möglichkeit bei Pacho bot, fehlten diese finanziellen Mittel offensichtlich.