Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Achim Müller , Judith Malter

Hütter noch der Richtige für Gladbach? Virkus äußert klare Meinung – Ex-Borusse widerspricht

Adi Hütter befindet sich mit seinem Klub Borussia Mönchengladbach nach der Niederlage beim VfB Stuttgart erneut in der Krise und steht bei Fans und Fußball-Experten ordentlich in der Kritik. Das Foto zeigt ihn traurig schauend.

Adi Hütter befindet sich mit seinem Klub Borussia Mönchengladbach nach der Niederlage beim VfB Stuttgart erneut in der Krise und steht bei Fans und Fußball-Experten ordentlich in der Kritik.

Borussia Mönchengladbach steckt nach dem bitteren 2:3 beim VfB Stuttgart am Samstag (5. März 2022) mehr denn je in der Krise. Nach zwischenzeitlicher 2:0-Führung geriet die Elf von Trainer Adi Hütter (52) völlig unter die Räder und verlor beim direkten Konkurrenten das Match letztendlich. Ein schwerer Rückschlag im Abstiegskampf, denn: Der Abstand zu Relegationsplatz 16 beträgt nur noch vier Zähler. Kein Wunder also, dass auch Hütter immer mehr in die Kritik gerät. Doch was sagt Sportdirektor Roland Virkus (55) dazu? Ist Hütter seiner Meinung nach noch der Richtige, um Gladbach vor dem Gang in die 2. Bundesliga zu retten? Der Manager hat sich im „Sportstudio“ dazu geäußert. Seine Meinung unterscheidet sich deutlich von der der Fußball-Fachleute.

Gladbach-Coach Hütter nach Pleite in Stuttgart mehr denn je in der Kritik

Ist Adi Hütter noch der Richtige, um den Karren in Mönchengladbach aus dem Dreck zu ziehen? Wenn es nach dem neuen Sportdirektor Roland Virkus, der Mitte Februar als Nachfolger vom zurückgetretenen Max Eberl (48) offiziell vorgestellt wurde, geht, dann in jedem Fall. Er stärkte dem 52-Jährigen am Abend nach der 2:3-Pleite im „ZDF-Sportstudio“ den Rücken.

Es gebe keinen Notfallplan auf der Trainerposition, sagte Virkus auf Nachfrage. Virkus bestätigte zudem, dass sich an seinem zuvor erteilten Treuebekenntnis an Hütter, trotz des verherrenden Auftritts der Borussen, nichts geändert habe.

Stattdessen nahm der 55-Jährige die Spieler der Fohlenelf abermals in die Pflicht. „In erster Linie müssen sich die Jungs an die eigene Nase fassen. Es ist immer einfach, den Trainer zu hinterfragen“, so sein klares Bekenntnis.

Dass Hütter aber noch genug Einfluss auf die Spieler von Borussia Mönchengladbach nehmen kann, um das Ruder beim abstiegsbedrohten Klub vom Niederrhein rumzureißen – daran bestehen bei Fans und Fußball-Experten deutliche Zweifel.

*Anzeige: Aktuelle Gutscheine für den Fanshop von Borussia Mönchengladbach im EXPRESS-Gutscheinportal sichern*

Ex-Borusse Lothar Matthäus (60), der den peinlichen Auftritt der Fohlen in Stuttgart als „Sky“-Experte hautnah miterlebte, übte schon nach der Partie herbe Kritik an Mannschaft und Trainer.

Auch am Sonntag (6. März) legte der 60-jährige Ex-Weltfußballer in der Fußball-Debatte„Sky90“ nochmal nach – und stellte Hütter nochmals deutlich in Frage. „Ich weiß nicht, ob die Mannschaft dem Trainer noch vertraut“, begann Matthäus seine Ausführungen. „Aber: Yann Sommer hat gestern nach der Niederlage gesagt, dass man immer nach den Spielen darüber spreche, was falsch gemacht wurde, aber man vor dem Spiel nicht wüsste, was man überhaupt tun solle. Das geht dann schon in Richtung Trainer.“

Für Matthäus sei diese Aussage als klares Zeichen zu verstehen, dass die Fohlenelf von Hütter als Coach nicht den nötigen Input an die Hand bekomme. „Vielleicht interpretiere ich das jetzt auch falsch, aber für mich hat da schon eine leise Kritik hinter dem Trainer gestanden“, so der ehemalige Weltfußballer.

Die Mannschaft habe sich namentlich nicht großartig verändert. „Aber der Charakter der Mannschaft hat sich verändert. Und das tut mir als ehemaliger Spieler von Borussia Mönchengladbach genauso weh wie den Fans“, so Matthäus, der der Meinung ist, mit dem aktuellen Kader sei deutlich mehr möglich gewesen.

Folgen Sie uns auf Instagram: @gladbachlive

„Wenn die Mannschaft das zeigt, was sie gegen Bayern München dreimal in dieser Saison gezeigt hat, dann ist das eine Mannschaft, die um Europa mitspielt“, ist sich der 60-Jährige sicher. „Die Mannschaft hat Qualität, aber sie hat nicht den Charakter, den es braucht, um sich schnellstmöglich aus der Abstiegszone zu entfernen.“

Doch warum schafft es Hütter nicht, das vorhandene Potenzial aus den Spielern des VfL herauszukitzeln? Matthäus erklärt das so: „Die erfolgreiche Borussia der vergangenen Jahre, in der sie uns auch in der Champions League vertreten hat, ist auseinandergebrochen. Gerade mit Max Eberl ist natürlich jetzt jemand nicht mehr da, der diese Mannschaft geformt hat und seine Kontakte genutzt hat, um auch junge, talentierte Spieler nach Mönchengladbach zu holen“.

Matthäus sicher: Hütter hat es sich, mit einigen Spielern verscherzt

Er fährt fort: „Mit Adi Hütter hat man natürlich einen Trainer, der in Frankfurt, Bern und Salzburg hervorragend gearbeitet hat. Aber Adi hat meiner Meinung nach vielleicht einen Fehler gemacht: Mit Neuhaus hat er es sich ein bisschen verscherzt in der  Vorrunde, mit Ginter auch.  Das sind ja alles Nationalspieler. Und das sind auch alles Spieler, die du brauchst, um gewisse Ziele zu erreichen. Und Adi Hütter ist ja nicht nach Mönchengladbach gekommen, um  die Liga zu halten. Er ist dorthin gekommen, um Minimum Platz acht zu erreichen, wie er selbst ja auch zu Beginn der Saison gesagt hat. Ich glaube, dass er einfach , wie man auch gestern gesehen hat, die Mannschaft nicht so im Griff hat, dass sie die Situation gemeinsam meistern. Sondern er hat den einen oder anderen Spieler, vielleicht aufgrund von gewissen Entscheidungen in der Vergangenheit, verloren. Diese Spieler haben auch großen Einfluss in der Kabine. Und: Wenn die Kabine nicht richtig funktioniert, funktioniert es auch auf dem Platz nicht.“

Stimmen Sie ab!

Wackelt Hütter also entgegen der Aussagen von Manager Virkus nach dem 2:3 in Stuttgart doch? Geht es nach Matthäus, dann ja. „Nächstes Wochenende spielt Gladbach gegen Hertha BSC, da wackeln beide Trainer meiner Meinung nach. Weil eine Unzufriedenheit bei beiden Vereinen da ist und die Erwartungen um einiges höher gewesen sind.“