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Von Achim Müller

GladbachLIVE-Kommentar Raus aus Wolkenkuckucksheim, Borussia – jetzt!

Jubelnde Stuttgarter, gefrustete Gladbach-Spieler wie Ramy Bensebaini (l.) oder Matthias Ginter (r.) beim Bundesliga-Duell am 5. März 2022 in der Mercedes-Benz-Arena. Bensebaini und Ginter sitzen enttäuscht auf dem Spielfeld.

Jubelnde Stuttgarter, gefrustete Gladbach-Spieler wie Ramy Bensebaini (l.) oder Matthias Ginter (r.) beim Bundesliga-Duell am 5. März 2022 in der Mercedes-Benz-Arena.

Ob Entscheider, Trainer, Spieler, Angestellte oder Symphatisanten – wer es rund um Borussia Mönchengladbach bislang immer noch nicht in Gänze hat wahrhaben wollen, sollte allerspätestens seit dem erneut entlarvenden Auftreten (5. März 2022) der Fohlen-Elf beim VfB Stuttgart (2:3) seinen Ausreiseantrag aus dem schwarz-weiß-grünen Wolkenkuckucksheim gestellt haben.

GladbachLIVE-Kommentar zur aktuellen Lage bei Borussia Mönchengladbach

Der rasante Ausstieg von Borussia Mönchengladbach aus dem nationalen Kreis der Europapokal-G6 hin zum Vollmitglied der Abstiegsaspiranten in der Beletage des deutschen Fußballs ist keine temporäre Erscheinung, keine üble Laune des Fußballgottes, kein Produkt gemeiner Zufälle.

Es ist vielmehr das Ergebnis von offenkundig zunehmenden Fehleinschätzungen und falschen Entscheidungen.

Gediehen in einem Milieu, in dem sachliche Mahner und Kritiker, ob in- oder extern, nur zu gerne belächelt, als vielmehr ernst genommen worden sind.

Und machen wir uns nichts vor: Ja, Corona hat die Spielregeln geändert. Allerdings hat die Pandemie alle Klubs bis ins Mark getroffen. Von Freiburg über Köln bis nach Berlin und Leipzig.

Doch kein anderer Bundesligist ist binnen eines Jahres so krass abgeschmiert wie Borussia Mönchengladbach.

Seit Februar 2021 befindet sich der VfL im Koordinatensystem der tabellarischen Fakten auf einer letztendlich absteigenden Achse.

Gladbach ist aktuell so schlecht wie seit elf Jahren nicht mehr.

Dass neben den bekannten TV-Analysten selbst Gladbacher Spieler inzwischen offen und unverhohlen aussprechen, wie dramatisch die Lage wirklich ist, sei es beispielsweise in Sachen Grüppchenbildung oder in der Trainer-Wahrnehmung, sollte allerhöchsten Alarmzustand auf allen Ebenen im ganzen Klub auslösen.

Weltmeister Christoph Kramer (31) spricht die gesamte Hybris rund um Borussia Mönchengladbach aus: „Qualität hat nur der, der sie auf den Platz bringt.“

Zwölf Niederlagen aus 25 Spielen samt 51 Gegentoren sind die Indikatoren dafür, welche sportliche Qualität diese Fohlen-Elf, unabhängig der eher vielversprechenden Spieler-Namen, derzeit liefern kann.

Das ist kein nachhaltiges Erstliga-Niveau.

Weshalb es in Gladbach jetzt keine Denk-Tabus mehr geben darf, wenn es darum geht, das Worst-Case-Szenario Abstieg und den Negativ-Trend mit allen Mitteln abzuwenden.

Selbst wenn in diesem Prozess ein Trainer Namens Adi Hütter (52), ohne Zweifel einer der besten seiner Zunft und Gentleman, noch geopfert werden müsste.

Borussia braucht jetzt zwingend Siege, um den Super-GAU Relegation oder direkten Abstiegsplatz zu verhindern, um dann im Sommer den Neustart-Button auf allen Ebenen mit aller Konsequenz drücken zu können.

Die gut bezahlten Profis sollten dazu in der Lage sein.

Und es ist die Aufgabe der Bosse, vom Aufsichtsrat über das Präsidium bis hin zum neuen Sportdirektor und dem teuersten Trainer aller Zeiten, diesen Spirit sofort wieder in die Kabine und zu den wichtigsten Angestellten zu bringen.

Aufwachen, Borussia. Raus aus Wolkenkuckucksheim!

Dieser ruhmreiche Klub mit seinen tollen Fans darf nicht ein drittes Mal absteigen.