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Von Achim Müller

„Es ist ein Pokalgewinn für die Stadt, für die Fans“ Nach 27 Jahren: Treffen der Gladbach-Helden im Borussia-Park

03.04.2022, Mönchengladbach, GER, Fussball, Herren, BL, Saison 2021/2022, Borussia Moenchengladbach DFB Pokalsiegermannschaft im Museum am Borussia Park (Fohlenwelt)

Treffen der Gladbacher Pokalsieger von 1995 in der Fohlenwelt am 3. April 2022 im Borussia-Park. Auf diesem Foto sind zu sehen (v.r.n.l.): Patrik Andersson, Bernd Krauss, Peter Nielsen, Uwe Kamps, Peter Wynhoff, Joachim Stadler, Michael Klinkert, Christian Hochstätter, Heiko Herrlich und Jörg Kaessmann.

Lachende Gesichter. Ausgelassene Stimmung. Gute Gespräche. Im Borussia-Park ist bereits vor dem Bundesliga-Duell der Fohlen gegen Mainz 05 am Sonntag (3. April 2022, 17.30 Uhr) einiges los gewesen.

Hintergrund: Der Klub hatte die Pokalsieger-Mannschaft von 1995 an diesem Wochenende eingeladen. Und zahlreiche Ex-Profis folgten der Einladung. Ob Patrik Andersson, Trainer Bernd Krauss, Peter Nielsen, Uwe Kamps, Peter Wynhoff, Joachim Stadler, Michael Klinkert, Christian Hochstätter, Heiko Herrlich, Thomas Kastenmaier, Martin Schneider, Jörg Neun, Karlheinz Pflipsen, Andreas Bluhm oder Jörg Kaessmann – sie waren zum Wiedersehen nach 27 Jahren gekommen. Martin Dahlin und Stefan Effenberg hatten absagen müssen.

Gladbach: Pokal-Helden schauen sich Liga-Duell gegen Mainz an

Borussia hatte sich einiges einfallen lassen. Am Samstag (2. April) gab es bereits ein buntes Programm für die letzten Borussen-Spieler, die dem VfL einen Titel in die Klub-Vitrine gestellt haben. Abends fand ein gemeinsames Essen statt, später ging es an die Hotelbar, übernachtet wurde im Vier-Sterne-Hotel, das zum Klub-Neubau „8 Grad“ im Borussia-Park gehört.

Die DFB-Pokalsieger von Borussia Mönchengladbach am 24. Juni 1995 im Berliner Olympiastadion. Die Fohlen hatten sich im Finale gegen Wolfsburg zuvor durchgesetzt.

Die DFB-Pokalsieger von Borussia Mönchengladbach am 24. Juni 1995 im Berliner Olympiastadion.

Am Sonntag schauten sich die Pokalsieger die Sonderausstellung „Berlin, Berlin, wir waren in Berlin!“ in Borussias Museum, der Fohlen-Welt, an. Anschließend fuhr der Legenden-Tross per Bus zum Bökelberg-Denkmal in Mönchengladbach. Und schaute auch beim alten Stammlokal, der „Parkklause“ am alten Wasserturm, vorbei.

Zum Abschluss des Treffens sind die Pokalsieger noch Tribünengäste beim Liga-Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und Mainz 05.

Torwart-Legende Uwe Kamps (57) sagte im Gespräch mit GladbachLIVE: „Das ist eine wirklich spannende Geschichte, es ist wegen der Coronapandemie ja ein Treffen nach 27 Jahren und nicht nach 25 Jahren geworden. Es ist einfach ein ganz toller Event, man realisiert auch heute erst, was dieser Titelgewinn eigentlich für einen Wert und eine Bedeutung hat.“

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Kamps, der für die Torhüterausbildung bei Borussia verantwortlich ist, betonte weiter: „Dass fast alle Pokalgewinner von damals zwei wunderschöne Tage zusammen im Borussia-Park verbracht haben – eine wirklich tolle Sache. Wir haben auch gesagt, dass wir es angehen wollen, so etwas in Zukunft öfters hinzubekommen. Das ist wirklich ein cooler Event gewesen, top vorbereitet. Da muss man auch großen Dank an den Klub sagen und Elmar Kreuels, der uns die ganze Zeit begleitet und ein Programm für uns aufgestellt hat. Wir freuen uns, da lebt wieder etwas auf.“

Gekommen war auch Patrik Andersson. Der Schwede hat im Gladbach-Trikot die ersten Schritte in der Bundesliga gemacht, holte den ersten Titel in Deutschland, später wurde er mit Bayern München deutscher Meister und Champions-League-Gewinner. Auch beim großen FC Barcelona hatte er als Innenverteidiger seine Spuren hinterlassen.

Andersson sagte: „Borussia hat hier einiges aufgebaut. Dieses Jahr ist viel Unruhe gewesen. Und man muss schauen, dass man die Klasse hält. Anschließend heißt es dann, wieder etwas aufbauen und angreifen. Wir Ex-Spieler haben darüber jetzt auch gesprochen. Wir hatten damals, 1995, eine richtig gute Mannschaft, mussten dann aber auch super Stürmer abgeben. Nach dem gewonnenen Pokalfinale haben wir drei Stürmer verloren. Das war einfach schade, weil wir diese Abgänge nicht gleichwertig auffangen konnten.“

Die ehemaligen Gladbach-Spieler Patrik Andersson (l.) und Martin Dahlin (r.), zwei Schweden, zeigen den Borussia-Fans stolz den DFB-Pokal am 24. Juni 1995 im Berliner Olympiastadion.

Die ehemaligen Gladbach-Spieler Patrik Andersson (l.) und Martin Dahlin (r.), zwei Schweden, zeigen den Borussia-Fans stolz den DFB-Pokal am 24. Juni 1995 im Berliner Olympiastadion.

Andersson ließ mit Blick auf die aktuelle Situation rund um Borussia Mönchengladbach auch noch diese Botschaft verlauten: „Vor dem Bosmann-Urteil konnten wir damals gut mithalten, aber dann fehlten uns die finanziellen Muskeln. Die Pokalsieger-Truppe von 1995 hat die Borussia-DNA gehabt. Aber anschließend hat man aus meiner Sicht diese DNA verloren. Das kam später unter Hans Meyer zurück, der auch gesagt hat, in welche Richtung der Verein gehen muss, um wieder Erfolg zu haben. Es ist ganz wichtig, dass Spieler, die bei Borussia sind, die Geschichte dieses Vereins kennen. Sie müssen sich mit diesem Klub auch identifizieren und den passenden Charakter haben.“

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Auf die GladbachLIVE-Frage, was der Pokalgewinn von 1995 ihm heute bedeutet, sagte er. „Es ist ein Pokalgewinn für die Stadt, für die Fans. Mir ist dieser Pokalgewinn immer in Erinnerung geblieben. Gladbach ist eine ganz besondere Fußballstadt, wenn man sieht, was andere Städte für Möglichkeiten haben, was aber hier entstanden ist. Fußball ist in dieser Region immens wichtig und nimmt einen ganz besonderen Stellenwert ein.“

Dass Andersson, wie zahlreiche seiner ehemaligen Mitspieler, immer wieder das Smartphone zückte und Schnappschüsse von der Ausstellung „Berlin, Berlin, wir waren in Berlin!“ in Borussias Museum machte, zeigte, dass der letzte Gladbacher Titelgewinn für einige Ex-Profis eine spezielle Erfahrung gewesen sein muss.

Borussia Mönchengladbach hatte sich im DFB-Pokal-Finale am 24. Juni 1995 im Berliner Olympiastadion mit 3:0 (1:0) gegen den damaligen Zweitligisten VfL Wolfsburg durchgesetzt. Die Gladbacher Tore vor 75.717 Zuschauerinnen und Zuschauern erzielten Martin Dahlin, Stefan Effenberg und Heiko Herrlich.