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Von Judith Malter

„War nun mal letzter Mann“ Das sagen Schiri Welz und Gladbach-Stürmer Plea zum Upamecano-Rot

Borussia Mönchengladbach hat am Samstag (18. Februar 2023) 3:2 gegen den FC Bayern München gewonnen. Das Foto zeigt die strittige Szene aus der siebten Spielminute: Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano (r.) wurde nach einem Foul an Gladbach-Stürmer Alassane Plea (l.) vom Platz gestellt.

Borussia Mönchengladbach hat am Samstag (18. Februar 2023) 3:2 gegen den FC Bayern München gewonnen. Das Foto zeigt die strittige Szene aus der siebten Spielminute: Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano (r.) wurde nach einem Foul an Gladbach-Stürmer Alassane Plea (l.) vom Platz gestellt.

Borussia Mönchengladbach hat am Samstag (18. Februar 2023) 3:2 gegen den FC Bayern München gewonnen. Durch eine Rote Karte, die Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano (24) bereits nach sieben Minuten sah, war der Rekordmeister früh in Unterzahl geraten. Ein kleiner, aber feiner Vorteil, den die Fohlen in der Folge gut zu nutzen wussten.

Besonders aufseiten der Gäste gab es nach der Partie allerdings Diskussionsbedarf. Trainer Julian Nagelsmann (35) bewertete das Foul von Upamecano an Alassane Plea (29) als nicht rot-würdig und kritisierte Schiedsrichter Tobias Welz (45) scharf dafür, sich die Szene nicht nochmal im Video angesehen zu haben.

Im „Sport1-Doppelpass“ hat der 45-Jährige nun selbst nochmals ausführlich Stellung zur spielentscheidenden Szene bezogen. Und auch der gefoulte Borussia-Stürmer hat sich mittlerweile geäußert.

War Rote Karte gegen Bayerns Upamecano zu hart?

War die Entscheidung Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano nach nur sieben Minuten für ein Foul gegen Borussia-Stürmer Alassane Plea vom Platz zu stellen, zu hart?

Bayern-Coach Julian Nagelsmann hatte Schiedsrichter Tobias Welz nach der Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München (3:2) jedenfalls scharf dafür kritisiert, sich die Szene nicht nochmal selbst auf dem Bildschirm angesehen zu haben. „Du musst dir bei einer Roten so nah vor dem Tor einhundert Prozent sicher sein“, sagte Nagelsmann, der kurz zuvor noch in der Schiedsrichter-Kabine war und danach in der Mixed Zone laut schimpfte: „Das ist doch ein Witz, will der mich verarschen, oder was?“

„In meinen Augen hat er einen minimalen Touch an der Schulter, aber er zieht nicht“, findet Nagelsmann. „Man sieht auch in der Wiederholung, dass sich die Schulter keinen Millimeter bewegt.“

Im Interview von „ZDF“ und „Sport1“ darauf angesprochen, dass er auch „weichgespültes Pack“ gesagt haben soll, sagte Nagelsmann: „Ja, aber damit meine ich ja nicht immer die Schiedsrichter.“ Folgenlos bleiben die Äußerungen des Bayern-Trainers damit allerdings nicht. Der Kontrollausschuss werde im ersten Schritt der Ermittlungen Nagelsmann zu Wochenbeginn anschreiben und zu einer Stellungnahme auffordern, teilte der DFB am Sonntag (19. Februar) mit.

Schiedsrichter Welz hingegen will sich offenbar nicht mit der verbalen Attacke durch Nagelsmann beschäftigen. „Ich habe das in keinster Art und Weise mitbekommen“, sagte er im „Doppelpass“ bei „Sport1“. „Wenn mich niemand direkt anspricht, fühle ich mich auch nicht angesprochen. Deshalb spielt das für mich keine Rolle. Beim nächsten Mal werden wir uns die Hand geben und ganz normal miteinander umgehen.“

Die Diskussion mit Nagelsmann in der Kabine habe „unter Männern auf Augenhöhe stattgefunden“, sagte Welz. Sie sei zwar „von einer Seite emotional“ geführt worden: „Aber da wurden keine Beleidigungen ausgesprochen. Da war alles in Ordnung, wie es gelaufen ist.“ Ansonsten gelte: „Was in der Kabine war, bleibt in der Kabine.“

Wegen der Roten Karte gegen Bayerns Upamecano, die die Diskussion ausgelöst hatte, verteidigte sich Welz hingegen. Gladbachs Alassane Plea sei durch den Kontakt an der Schulter „aus der Balance“ gekommen. Es sei „nachvollziehbar und völlig okay, dass es dazu unterschiedliche Meinung gibt“, sagte der Wiesbadener.

Welz rechtfertigte auch, dass er sich die Szene nicht selbst noch mal am Bildschirm angesehen hatte. „Das hat natürlich nichts mit Arroganz zu tun. Wir haben uns abgestimmt, wir haben sorgfältig gearbeitet“, sagte er: „Der Video-Assistent hat das lange geprüft. Der VAR hätte mir keine anderen Bilder und neuen Erkenntnisse liefern können. Das war eine Entscheidung im Graubereich und deshalb absolut nichts für den Video-Assistenten.“

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Auch der gefoulte Gladbach-Stürmer Plea selbst äußerte nach der Partie sein Unverständnis über die Diskussion der Bayern. Laut „Sport1“ sagte der 29-jährige Franzose auf die Situation angesprochen: „Ich habe Dayot leider nicht mehr gesehen und konnte nicht mehr mit ihm sprechen. Er hat mich im vollen Lauf leicht an der Schulter berührt. Dadurch bin ich zum Fallen gekommen. Warum sollte ich mich fallen lassen? Ich wäre sonst mit dem Ball frei vorm Tor gewesen.“

Er könne zwar verstehen, dass sich die Bayern über die spielentscheidende Szene ärgern, das ändere aber nichts daran, dass die Entscheidung, Upamecano mit Rot vom Platz zu stellen, richtig war. „Dayot war nun mal letzter Mann“, so Pleas Fazit.