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Von Achim Müller

Gladbach plant die neue Borussia Hütter, Sturm-Trio, Kader-Umbau – Manager gibt überraschende Details preis

Gladbach-Manager Roland Virkus, hier zu sehen während einer Pressekonferenz am 1. April 2022 im Borussia-Park. Virkus schaut in den Presseraum.

Gladbach-Manager Roland Virkus, hier zu sehen während einer Pressekonferenz am 1. April 2022 im Borussia-Park.

Kaum hat Gladbach den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga eingetütet, schon läuft die Kaderplanung für die neue Saison an. Sportdirektor Roland Virkus (55) geht mit neuen Botschaften in die Öffentlichkeit, sicherlich auch, um in der Republik sein Profil als noch recht unbekannter Max-Eberl-Nachfolger zu schärfen.

So überrascht Roland Virkus in einem aktuellen Interview im „Kicker“ (11. April 2022). Beispielsweise mit der Aussage, dass Gladbach die drei Stürmer Breel Embolo (25), Marcus Thuram (24) und Alassane Plea (29) im kommenden Sommer-Transferfenster unbedingt halten möchte.

Gladbach: Thuram, Plea und Embolo sollen unbedingt gehalten werden

Virkus: „Ich werde um die Jungs kämpfen. Wenn sie ihr volles Potenzial ausschöpfen, sind Plea, Thuram und Embolo absolute Top-Spieler. (...) Grundsätzlich möchte ich keinen der Jungs verkaufen. Es geht aber auch darum, wie ihre persönlichen Pläne aussehen. Es ist nicht auszuschließen, dass sie für sich andere Ziele verfolgen. Für den Fall, dass man keine Übereinstimmung findet, müsste man überlegen, wie man die Situation löst.“

Noch nach dem jüngsten Gladbach-Sieg bei Greuther Fürth hatte TV-Scharfrichter Dietmar Hamann (48) bei „Sky“ Gladbachs Offensiv-Trio zugleich gelobt, aber auch deutlich kritisiert. Und dabei die Diskrepanz zwischen Potenzial und gezeigten Leistungen der Stürmer vor Borussias jüngstem Zwischenhoch mit zehn Punkten aus den vergangenen vier Spielen thematisiert.

Virkus will Thuram, Embolo und Plea, deren Kontrakte jeweils bis 2023 datiert sind, nun möglichst halten. Allerdings: Ob Virkus mit diesem Trio, das einen aktuellen Marktwert von 50 Millionen Euro hat, auch über 2023 hinaus verlängern und so das Schreckensszenario „ablösefrei“ wird abwenden können?

Erneut deutlich wird Virkus zu den Themen Yann Sommer (33) und Jonas Hofmann (29). Die Verträge der beiden Nationalspieler laufen ebenfalls im Sommer 2023 aus. Virkus: „Yann Sommer und Jonas Hofmann sind Korsettstangen unserer Mannschaft und sollen das auch in den nächsten Jahren bleiben. Sie würden bei unserem Vorhaben, etwas Neues aufzubauen, eine ganz wichtige Rolle spielen. Unsere Stürmer auch übrigens.“

Sommer und Hofmann lassen Gladbach aber momentan noch zappeln!

Klar ist offenbar zudem: Eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Kapitän Lars Stindl (33) und Weltmeister Christoph Kramer (31), die – Stand jetzt – ebenfalls nach dem 30. Juni 2023 ablösefrei auf dem Markt wären, steht bei Borussia nicht ganz oben auf der Prioritätenliste.

Virkus sagt dazu in einer Art Diplomaten-Duktus: „Beide sind seit vielen Jahren wichtige Stützen, die sich total mit Borussia identifizieren. Klar haben wir diese Spieler auf dem Schirm und werden das Thema angehen. Aber nicht sofort. Aufgrund der Gesamtkonstellation genießen zunächst andere Personalien Priorität.“

Und was nach GladbachLIVE-Informationen bereits schon länger hinter den Kulissen im Borussia-Park getuschelt wird, kann Roland-Virkus nicht vollends entkräften: Nämlich, dass der teuerste Trainer der Borussia-Geschichte, Adi Hütter (52), nach dem 30. Juni im Borussia-Park, trotz eines bis 2024 datierten Vertrages, aus dem Amt ausscheiden könnte.

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Hütter war 2021 für eine Ablöse von 7,5 Millionen Euro aus seinem Vertrag bei Eintracht Frankfurt herausgekauft worden. Eine Ausstiegsklausel hatte das möglich gemacht. Hütter war seinerzeit mit mehreren Versprechen geködert worden, die Borussia allerdings während der Coronakrise nicht hatte einhalten können.

Virkus: „Unser Ziel ist klar: Wir wollen mit ihm in die neue Saison gehen. (...) Die Voraussetzungen, unter denen Adi Hütter seine Zusage gegeben hat, waren andere, das ist richtig. Deshalb geht es ja darum, sich mal in Ruhe zusammenzusetzen, gegenseitig tief in die Augen zu schauen und absolut offen über alles zu sprechen. Nimmt der Trainer die veränderten Gegebenheiten so an? Wie sehen seine Transferwünsche aus? Kann er sich mit den Zielen des Klubs identifizieren? Das muss man doch besprechen. Um am Ende einen gemeinsamen Weg zu finden.“

Bedeutet übersetzt: Alles kann passieren!

Und wer in Gladbach insgeheim nach der zweiten verkorksten Saison in Folge mit einer raschen Rückkehr unter die Top-Klubs der Bundesliga rechnet, dem schüttet Virkus auch schon mal reinen Wein ein. „Wir bleiben ambitioniert und wollen etwas Neues aufbauen. Aber man muss damit rechnen, dass es erst mal schwieriger wird, an die internationalen Plätze heranzukommen.“

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Gleiches gilt in Sachen Umbruch: Dass Gladbach in nur einem Sommer-Transferfenster in der Lage sein dürfte, einen kompletten Kaderumbau hinzubekommen, haben insgeheim nicht nur Szenekenner und Insider stark bezweifelt.

Virkus sagt zur Zeitlinie im angepeilten Umbau-Prozess: „Das kann ich, ganz ehrlich, noch nicht abschätzen. Zum jetzigen Zeitpunkt rechne ich damit, dass sich der Umbruch über mehrere Transferperioden ziehen wird.“

Heißt: Auf die Gladbacher Fans könnten in der neuen Spielzeit erneut einige zähe Geduldsproben und emotionale Achterbahnfahrten zukommen. Kann, muss aber nicht.

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Zumal Gladbach eh angesichts der aktuellen Kassenlage erst handlungsfähig auf dem Transfermarkt werden dürfte, wenn Spieler verkauft werden können.

Virkus: „Diese Reihenfolge ist zu erwarten.“

Und auch das sollten Gladbach-Fans auf dem Schirm haben: Dass die Nationalspieler Ramy Bensebaini (26) und Florian Neuhaus (25) in der kommenden Saison gemeinsam das Fohlen-Trikot noch tragen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt eher fraglich. Einer der beiden soll den Gladbach-Entscheidern bereits signalisiert haben, Borussia nach dem 30. Juni 2022 verlassen zu wollen.