Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Gianluca Vogt

Borussia im Aufwind Gladbach-Boss lobt: Wird das für zwei Ex-Nationalspieler zum Problem?

Der Geschäftsführer Sport und der Trainer von Borussia Möchengladbach im Gespräch.

Gladbachs Geschäftsführer Sport Roland Virkus (l.) und Trainer Gerardo Seoane, hier am 27. Juli 2023, hatten zuletzt wieder mehr Grund zur Freude.

Haben zwei Nationalspieler jetzt erstmal das Nachsehen?

Bei Borussia Mönchengladbach kristallisierte sich in den vergangenen Wochen immer mehr eine Art Stammbesetzung heraus. Trainer Gerardo Seoane (45) reagierte mit Veränderungen in der Startelf in der Regel nur noch auf Ausfälle wegen Verletzungen oder Sperren. Für renommierte Namen im Gladbach-Kader hat dies jetzt Folgen.

Gladbach: Automatismen und Abläufe werden klarer

Für Borussia Mönchengladbach ging es zuletzt wieder bergauf. Nach schwierigem Saisonstart scheinen sich die Fohlen langsam zu festigen. So gab es in den vergangenen sieben Spielen, einschließlich der Partie im DFB-Pokal gegen Heidenheim, nur noch eine Niederlage für die Fohlen.

Ein Grund dafür ist auch, dass Trainer Gerardo Seoane so langsam eine Stammelf gefunden zu haben scheint. Der Schweizer hielt sich mit personellen Wechseln vermehrt zurück. So kristallisiert sich besonders in der Abwehr und im Mittelfeld eine feste Besetzung heraus.

Ganz anders sah das noch zu Beginn der Saison aus. Hier rotierte Seoane besonders im Mittelfeld häufiger und wechselte auch phasenweise während eines Spiels die Formation. Als bestes Beispiel hierfür dürfte wohl das 3:3-Unentschieden gegen Aufsteiger SV Darmstadt (17. September 2023) dienen, als der Gladbach-Coach zur Pause von einer Vierer- auf eine Dreierkette umstellte und vier personelle Wechsel vornahm.

Den Umstand und die Vorteile einer klaren Stammbesetzung betonte zuletzt auch Sport-Geschäftsführer Roland Virkus. „Stabilität hat auch immer etwas mit personeller Stabilität zu tun. Wenn dir immer das gleiche Personal zur Verfügung steht und du Dinge im Training einstudieren kannst, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu sein“, erklärt der 56-Jährige in einem Interview auf Borussias Homepage.

Dadurch würden laut dem Gladbach-Funktionär die Abläufe und Automatismen zunehmend klarer, was schon gegen Wolfsburg, „aber über weitere Strecken auch in den drei vorherigen Partien zu sehen“ war.

Doch nicht jeden Spieler bei Borussia dürfte dies gleichermaßen freuen. Durch den zunehmenden Erfolg waren zuletzt zwei besonders namhafte Spieler im Gladbach-Kader außen vor: Florian Neuhaus (26) und Christoph Kramer (32).

Besonders Neuhaus ist dabei von Durchstarter Rocco Reitz (21) regelrecht überflügelt worden. Dabei waren die Hoffnungen auf ein Wiedererstarken des 26-Jährigen vor der Saison groß, nachdem er seinen Vertrag im Sommer verlängert hatte und von Seoane zum Co-Kapitän befördert wurde. Mit Rückenwind wollte sich Neuhaus nach über einem Jahr ohne DFB-Einsatz auch im Nationalteam wieder empfehlen.

Doch seit der Derby-Niederlage (1:3) gegen den 1. FC Köln (22. Oktober 2023) stand der zehnmalige Nationalspieler bei Borussia nicht mehr in der Startelf, zweimal blieb er sogar gänzlich ohne Einsatzminute. Und das, obwohl der gebürtige Landsberger nicht so schlecht in die Saison gestartet war und sogar drei Treffer in der Bundesliga erzielte.

Christoph Kramer wiederum, der unter Daniel Farke (47) in der vergangenen Saison zum Stammpersonal gehörte, stand unter Seoane bisher noch kein einziges Mal in der Startelf. Wegen eines Innenbandrisses am Knie verpasste der Weltmeister von 2014 jedoch auch wichtige Teile der Sommer-Vorbereitung sowie die ersten vier Pflichtspiele der Fohlen.

Zwei ehemalige Nationalspieler, die bei Gladbach außen vor sind. Sowohl für Neuhaus als auch für Kramer gilt es nun, sich geduldig an die erste Elf heranzuarbeiten und das Vertrauen des Trainers zurückzugewinnen. Solange werden die derzeit Gesetzten bei Borussia gewarnt sein, weiterhin Leistung auf hohem Niveau zu bringen. Der Konkurrenzkampf dürfte der Entwicklung der Fohlen sicherlich nicht schaden.