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Von Hannah Gobrecht

„Dann gewinnst du sie für dich“ So zieht Borussias Co-Trainer die Profis auf seine Seite

René Maric (links) ist im Sommer 2019 mit Marco Rose und Alexander Zickler von Salzburg nach Gladbach gewechselt.

René Maric (links) ist im Sommer 2019 mit Marco Rose und Alexander Zickler von Salzburg nach Gladbach gewechselt.

Mönchengladbach - Wenn Gladbachs Co-Trainer René Maric (27) über Taktik spricht, geht es immer wieder um ein Schlüsselwort: Entscheidungen.

Auf dem Spielfeld müssen Profi-Fußballer diese im Sekundentakt treffen. Wo spiele ich den Ball hin? In welchen Raum laufe ich? Wie attackiere ich den Gegner? Wie kann ich meinem Mitspieler unterstützen? Einiges davon lässt sich vorher im „Matchplan“ festhalten.

Die Trainingsziele von Borussia Mönchengladbach

Aber nicht immer läuft alles, wie gedacht, auch bei den Fohlen nicht. „In manchen Spielen macht der Gegner genau das, was man vorher erwartet hat. Dann gehen unsere Ideen auf. Wenn das nicht so ist, brauchen wir die Spieler, die auf dem Platz trotzdem die richtigen Entscheidungen treffen“, sagt Maric in einem englischsprachigen Interview mit „The Athletic“.

Damit das erfolgreich funktioniert und die Borussen auf ein möglichst großes Repertoire an Lösungen zurückgreifen können, macht Maric die Trainingsziele an drei simplen Punkten fest: „Du arbeitest an der Kommunikation im Team, an der Entscheidungsfindung und an der individuellen Ausführung durch die Spieler.“

René Maric nennt Pep Guardiola als Paradebeispiel

Diese Prozesse können seiner Meinung nach durch Training optimiert werden. Ein Beispiel: Zieht ein Spieler nach innen, sei es für seinen Mitspieler unter Umständen von Vorteil, das Spiel in die Breite zu ziehen und auf die Außenbahn zu gehen, um Raum zu schaffen, erklärt Maric.

Klingt simpel. Aber dafür ein Gefühl zu bekommen, die Abläufe zu optimieren und das im Spiel in höchstem Tempo und mit dem richtigen Timing umzusetzen – das ist für den Assistenztrainer von Chefcoach Marco Rose (43) das, worauf es ankommt, um auf höchstem Niveau erfolgreich zu sein.

„Für Mannschaften ist es am schwierigsten, ein Spiel in allen Phasen zu dominieren, so wie Pep Guardiola das von seinem Team verlangt. Es verlangt viel Aufwand, du musst in allen Bereichen herausragend sein. Im Umschalten von Offensive auf Defensive musst du brillant sein. Du musst in der Lage sein, vertikal zu spielen, aber auch, im richtigen Moment den Ball zu halten und nach Räumen Ausschau zu halten. Das sind viele Anforderungen, mit denen die Spieler klarkommen müssen“, sagt Maric.

Maric ist jünger als viele Profis in Gladbach

Seit vergangenem Sommer ist der Österreicher am Niederrhein tätig. Dass er mit 27 Jahren teilweise noch deutlich jünger ist als die erfahrensten Borussen um Raffael (34), Oscar Wendt (34) oder Kapitän Lars Stindl (31), sei in der täglichen Trainingsarbeit überhaupt kein Problem.

„Spieler wollen besser werden, um erfolgreich zu sein, um vielleicht eines Tages bei ihrem Traumverein spielen zu können oder um mit ihren Teamkollegen etwas Historisches zu schaffe. Sobald die Spieler merken, dass man ihnen dabei helfen kann, gewinnst du sie für dich und sie respektieren dich“, sagt Maric.

Im April veröffentlicht er ein neues Buch. „Die Systeme des Fußballs: Vom 3-5-2 zum 4-4-2“ hat Maric gemeinsam mit zwei alten Kollegen vom Taktik-Blog „Spielverlagerung“ geschrieben.