Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Achim Müller

Pandemie bremst Borussia aus Wegen Coronakrise: Mitglieder-Versammlung steht auf der Kippe

Stephan Schippers, Geschäftsführer bei Borussia Mönchengladbach, kann aktuell den VfL-Mitgliedern noch keinen Termin für die Jahreshauptversammlung nennen.

Stephan Schippers, Geschäftsführer bei Borussia Mönchengladbach, kann aktuell den VfL-Mitgliedern noch keinen Termin für die Jahreshauptversammlung nennen. 

Mönchengladbach - In der Bundesliga soll für die Gladbacher Profis am Samstag (18.30 Uhr) beim Geisterspiel in Frankfurt trotz Pandemie wieder der Ball rollen. Die Coronavirus-Krise hält die Entscheider im Borussia-Park nichtsdestotrotz auf einigen weiteren Gebieten fernab des Fußball-Platzes in Atem.

Ursprünglicher Termin geplatzt

Beispiel: Mitgliederversammlung. Diese hätte ursprünglich am 21. April stattfinden sollen. Zumindest hatte Borussia diesen Termin bereits angekündigt, eingeladen hatte der Verein die über 90.000 Mitglieder allerdings noch nicht. Wird es angesichts der Pandemie in diesem Jahr eine Mitgliederversammlung bei Borussia geben?

Geschäftsführer Stephan Schippers (52) sagt dazu: „Laut unserer Satzung soll sie im zweiten Quartal eines Geschäftsjahres stattfinden, also zwischen Anfang April und Ende Juni. Aber dies ist eine Soll-Bestimmung, von der man bei wichtigen Gründen abweichen kann.“

Großveranstaltungen nicht erlaubt

Schippers sagt weiter: „Unsere Mitgliederversammlung ist eine Großveranstaltung im Sinne der Behörden. Solche Veranstaltungen sind aktuell bis Ende August nicht erlaubt.“ Heißt: Stand jetzt ist es wegen der Coronakrise noch nicht absehbar, ob und wann die Fohlen-Versammlung in 2020 über die Bühne gehen kann.

Schippers: „Wir müssen die Entwicklung abwarten und hoffen, dass die Jahreshauptversammlung in diesem Jahr noch stattfinden kann, damit wir unsere Mitglieder über alle Entwicklungen bei Borussia aus erster Hand informieren können.“

Schippers nennt Worst-Case-Szenario

Schippers macht im aktuellen Mitglieder-Magazin der Borussia deutlich: Es gibt wegen der Pandemie ein Worst-Case-Szenario, mit dem er als Herr der Zahlen beim VfL kalkulieren müsse. „Das wäre für uns das Szenario, falls die aktuelle Saison doch wieder abgebrochen werden müsste und in der Saison 2020/2021 Spiele mit Zuschauern erst wieder im Jahr 2021 möglich wären. So ein Szenario ist für Borussia Mönchengladbach extrem bedrohlich, unsere Substanz würde massiv angegriffen – in sportlicher wie wirtschaftlicher Hinsicht.“

Schippers erläutert, was unter „substanzbedrohend“ im konkreten Fall zu verstehen sei: „Das würde im äußersten Notfall bedeuten, dass wir an die Dinge, die wir uns in den letzten 20 Jahren aufgebaut haben, herangehen müssen. Strukturen verkleinern, Spieler verkaufen, Gelände verkaufen, Gebäude verkaufen. Wir könnten dann gezwungen sein, in alle Richtungen zu denken.“

Saisonabbruch wäre schwerer Schlag

Das von Schippers beschriebene Worst-Case-Szenario verdeutlicht, wie wichtig es allein für Borussia ist, dass die Liga im Geisterspiel-Modus fortgesetzt wird. 22 Millionen Euro TV-Gelder, von denen der VfL bislang drei bekommen hat, stehen für den Klub auf dem Spiel. Ein erneuter Saisonabbruch wegen der Pandemie könnte Borussia also empfindlich treffen.