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Von Achim Müller

Gladbach-Legende outet Karriere-Geheimnis Von Rüssmann entführt! Darum ist Tiger Effenberg 1994 zur Borussia zurückgekehrt

Stefan Effenberg bejubelt auf diesem Foto seinen Treffer beim 3:0-Sieg von Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg am 24. Juni 1995 im Berliner Olympiastadion. Effenberg schreit seine Freude heraus und breitet die Arme aus.

Stefan Effenberg bejubelt auf diesem Foto seinen Treffer beim 3:0-Sieg von Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg am 24. Juni 1995 im Berliner Olympiastadion. 

Mönchengladbach. Der Profifußball gilt als ein knallhartes Geschäft, ein „Haifischbecken“, sagt beispielsweise Gladbach-Manager Max Eberl (48). So etwas wie Dankbarkeit, gibt es das in diesem Business also gar nicht? Doch, gibt es auch, sagt zumindest Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg. Der 53-Jährige hat im Trikot von Borussia Mönchengladbach und Bayern München Titel und Pokale eingesammelt. Effenberg ist Champions-League-Sieger, deutscher Meister, DFB-Pokalgewinner.

Stefan Effenberg: „Aus Dankbarkeit bin ich nach Gladbach zurückgekehrt“

„Es gibt neben Geld und ‚der nächste Schritt machen‘ gewisse Kleinigkeiten, die ein Spieler nicht vergessen sollte. Ich erzähle mal eine Geschichte“, so Effenberg bei „Sport1“. „Als ich damals zu Borussia Mönchengladbach zurückgekehrt bin, war dort Rolf Rüssmann der Manager im Verein. Und ich hatte vorher mit Bremens Willi Lemke verhandelt. Dies hatte nicht so funktioniert. Rolf Rüssmann hatte sich eingeschaltet. Er kam mit dem Flugzeug nach Florenz, packte mich ein, ohne dass ich irgendetwas unterschrieben habe.“

Effenberg erzählt weiter von der „Rüssmann-Entführung“: „Am nächsten Tag war ich bei der sportärztlichen Untersuchung, hatte nach wie vor keinen Vertrag unterschrieben. Ich habe ihm einfach vertraut. Und ich habe es dann als Dankbarkeit gesehen, den Vertrag bei Gladbach zu unterschreiben. Aus einem ganz einfachen Grund: Weil ich dankbar gewesen bin, dass sie mir die Möglichkeit gegeben hatten, Bundesligaspieler zu werden. 1987, als ich in Gladbach meinen ersten Profivertrag unterschrieben habe. Das war meine Dankbarkeit. Ich konnte dem Verein etwas zurückgeben.“

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Effenberg stellt die These auf, dass es auch noch andere Profis heutzutage gebe, die eine ähnliche Dankbarkeit einem Verein gegenüber an den Tag legen würden.

Der ehemalige Mittelfeldstar nennt diese Namen als Beispiele: „Ein Kimmich hat jetzt einen neuen Vertrag bei Bayern München unterschrieben. Ich glaube, dass er auch sehr dankbar ist, dort Fußball spielen zu können. Er gibt auch etwas zurück. Ein Goretzka ist dem FC Bayern auch sehr dankbar, dass sie ihn geholt, unterstützt und vertraut haben. Jetzt gibt er das zurück. Dankbarkeit gibt es auch in der heutigen Zeit noch, auch wenn es Ausnahmen sind.“

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Effenberg hatte 1986, von Viktoria Hamburg kommend, auf dem Gladbacher Bökelberg seine ersten Karriere-Schritte unternommen. 1987 wurde er am Niederrhein Profi, dann Top-Spieler, 1990 holten ihn die Bayern, es folgte 1992 ein Wechsel zum AC Florenz (Italien).

1994 holte ihn Gladbach zurück an den Niederrhein. Zunächst auf Leihbasis, dann folgte der endgültige Transfer. 1998 wechselte Effenberg erneut zum FC Bayern. Es folgten später noch die Stationen Wolfsburg (2002) und Al-Arabi SC (2003) in Katar. 2004 beendete Stefan Effenberg seine Karriere.

1995 hatte Stefan Effenberg als „Tiger vom Bökelberg“ die Fohlen-Elf zum DFB-Pokalsieg und bis dato letzten Titel in der Vereinsgeschichte geführt.

2011 hatte Stefan Effenberg zur sogenannten „Initiative Borussia“ gehört, die nach einer sportlichen Durststrecke des Klubs angetreten war, per Putschversuch die Führung beim VfL Borussia zu übernehmen, damit jedoch am Ende kläglich scheiterte.