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Von Judith Malter

Effektivität, Taktik, Ballbesitz Diese Erkenntnisse zieht Gladbach-Coach Farke aus der Winter-WM

Daniel Farke, Trainer von Borussia Mönchengladbach, bei einer Trainingseinheit der Fohlen am, 13. Dezember 2022 auf dem Fohlenplatz, freundlich lächelnd.

Daniel Farke, Trainer von Borussia Mönchengladbach, bei einer Trainingseinheit der Fohlen am, 13. Dezember 2022 auf dem Fohlenplatz, freundlich lächelnd.

Die Winter-WM in Katar ist Geschichte. Mit einem 4:2-Sieg über Frankreich sicherte sich Argentinien am Sonntag (18. Dezember 2022) im Finale den Titel am Persischen Golf.

Für die zahlreichen Spieler von Borussia Mönchengladbach, die zum Teil ebenfalls mit ihren Nationalmannschaften am Turnier teilnahmen, bedeutet dies, dass sie ihren Fokus schon bald wieder auf die Bundesliga richten müssen. Genau wie Trainer Daniel Farke (46), der sich mit seinem Team mitten in der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte befindet.

Doch welche Schlüsse zieht der Fohlen-Coach aus der Weltmeisterschaft? Lassen sich bestimmte Strömungen oder Trends aus den Spielweisen der einzelnen Nationalmannschaften ablesen? Und: Was bedeutet das für das Spiel der Fohlenelf? Darüber hat der 46-Jährige nun gesprochen.

Gladbach-Trainer Farke: „Gut verteidigen und gut kontern ist immer eine gute Basis“

Schluss, aus, vorbei! Die Weltmeisterschaft in Katar hat am Sonntag (18. Dezember) ihr Ende gefunden. Mit einem 4:2-Sieg nach Elfmeterschießen im Finale gegen Frankreich sicherte sich Argentinien den Titel.

In Angreifer Marcus Thuram (25) war ein Spieler von Borussia Mönchengladbach bis zum Schluss im Turnier dabei, darüber hinaus nahmen noch zahlreiche weitere Fohlen mit ihren Nationalmannschaften an der ungewöhnlichen und durchaus umstrittenen Winter-WM teil.

Grund genug für Gladbach-Coach Daniel Farke, die Weltmeisterschaft mit wachem Auge zu verfolgen. Und: Der 46-jährige Fußballlehrer konnte eigenen Aussagen nach wichtige Erkenntnisse für seine eigene Arbeit aus dem Winter-Wettbewerb ziehen.

Da wäre zum Beispiel das Verhalten der Mannschaft bei gegnerischem Ballbesitz, dem Farke auch bei Borussia eine wichtige Rolle zuweist, wie er schon in der Vergangenheit mehrmals betonte. Bei der WM habe sich gezeigt, dass diese Herangehensweise durchaus Sinn macht, wie Farke erklärt.

„Es ist mit Sicherheit eine Botschaft der WM, dass man gut sein muss, wenn der Gegner den Ball hat. Gut verteidigen und gut kontern ist immer eine gute Basis“, so der Gladbach-Trainer.

Auch in Sachen Effektivität konnte Farke wichtige Erkenntnisse bei der Weltmeisterschaft erlangen. Zur Erinnerung: Aus 213 Tormöglichkeiten machte Borussia in den bisherigen 15 Bundesliga-Partien gerade einmal 28 Treffer. Kein Wunder also, dass Farke häufig darauf hinwies, sich von seinen Super-Stürmern wie Alassane Plea (29) und Marcus Thuram noch mehr Abgezocktheit vor dem gegnerischen Kasten zu wünschen.

Wie wichtig eine gute Chancen-Ausbeute sein kann, habe auch die WM gezeigt, so Farke. „Was die Effektivität angeht, ist Deutschland ein gutes Beispiel. Wir hatten, ganz objektiv, die meisten Chancen und ich fand auch nicht, dass Japan und Costa Rica unglaublich viele Chancen gegen uns hatten. Aber wenn sie dreimal auf unser Tor schießen und zwei Tore machen, dann ist das eben effektiv“, so das deutliche Fazit des Gladbach-Coachs.

Und wie sieht es im taktischen Bereich aus? Farke erklärt, dass er in diesem Bereich nur wenige revolutionäre Ansätze gesehen habe. „Ich würde nicht sagen, dass es im taktischen Bereich extrem viele neue Trends gab. Es waren Teams erfolgreich, die abwartender und verhaltener waren, die erst mal tiefer standen. Aber das ist sicher auch der Situation geschuldet: eine WM zum speziellen Zeitpunkt, gar keine Vorbereitung – deswegen passte bei einigen Teams nicht alles bis ins Detail. Den klimatischen Bedingungen könnte es geschuldet sein, dass es nicht so intensiv war. Deswegen würde ich gar nicht so viele Trends reininterpretieren.“

Und was sagt der bekennende Ballbesitz-Trainer Farke zu der Tatsache, dass besonders häufig Mannschaften mit mehr Ballbesitz das Nachsehen in den K.o.-Spielen gehabt haben? Nun, auch daraus lässt sich für ihn keine besondere Strömung im Fußball erkennen.

Farke: „Man kann das so und so interpretieren. Es ist aber auch dem K.o.-Wettbewerb geschuldet, wenn ein Team in Führung geht, zieht es sich zurück. Das ist sicherlich in der Bundesliga anders.“