Situation erinnert an Ranos Droht erneutes Leih-Debakel? FCM setzt noch nicht auf Gladbach-Talent

Hat das Leibchen noch an: Noah Pesch (l.) durfte auch im zweiten Spiel für den 1. FC Magdeburg nicht mitmischen.
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So haben sich das alle beteiligten Parteien sicher nicht vorgestellt – noch ist aber genügend Zeit, für ein erfolgreiches Leih-Geschäft.
Vor Saisonbeginn hat Borussia Mönchengladbach einige Spieler verabschiedet. So gingen Alassane Plea (32, PSV Eindhoven), Stefan Lainer (32, RB Salzburg), Ko Itakura (28, Ajax Amsterdam) und Yvandro Borges Sanches (21, Heracles Almelo) dauerhaft. Aber auch per Leihe trennen sich die Fohlen zumindest zeitweise von einem Trio.
Gladbach-Leihe geht noch nicht auf – droht erneute Ranos-Situation?
Während Tomas Cvancara (24), der sich dem türkischen Erstligisten Antalyaspor für eine Saison anschließt, wohl eher keine sportliche Zukunft am Niederrhein hat, sieht das bei Keeper Jan Olschowsky (23, Alemannia Aachen) und Linksaußen Noah Pesch (20, 1. FC Magdeburg) schon anders aus.
Letzterer wurde in die 2. Bundesliga verliehen, um dort Spielpraxis auf hohem Niveau zu sammeln und dann gestärkt und mit reichlich Erfahrung im Gepäck nach Mönchengladbach zurückzukehren.
So sah auch der Plan in der Vorsaison bei Stürmer Grant-Leon Ranos (22) aus, der in der Rückrunde an den 1. FC Kaiserslautern verliehen wurde. Von 16 möglichen Spielen machte der Armenier aber nur fünf – und keines davon länger als einige Minuten in der Schlussphase.
Immerhin sicherte sich Gladbach damals eine Klausel, bei der die „Roten Teufel“ für jedes Spiel, bei dem die Fohlen-Leihgabe nicht zum Einsatz kam, eine Strafsumme zahlen musste. Eine solche Klausel ist im Leih-Geschäft mit Offensiv-Talent Pesch aber nicht bekannt.
Gladbachs Top-Torschütze der vergangenen Regionalliga-Saison (20 Tore, neun Vorlagen für die U23) ist bei Leih-Klub Magdeburg bisher ohne Einsatz. Sowohl am 1. Spieltag (0:1 gegen Eintracht Braunschweig) als auch beim Auswärtskracher bei Dynamo Dresden (2:1) saß Pesch je 90 Minuten auf der Bank.
Während es beim „Elb-Clásico“ im Hexenkessel von Dresden in der Schlussphase vor allem darum ging, die Führung über die Zeit zu bringen, hätte beim Heimspiel gegen Braunschweig ein offensiver Impuls durchaus gutgetan, der FCM verlor den Auftakt mit 0:1.
Die bisher ausbleibende Spielzeit muss aber noch lange kein Fingerzeig für den gesamten Verlauf der Ausleihe sein. Pesch hat – nach einem Kurzeinsatz unter Trainer Gerardo Seoane (46) – bisher nur fünf Minuten Profifußball in seiner Vita vorzuweisen. Dass er in Magdeburg nicht sofort zum Stammpersonal gehört, ist also keine Überraschung.
Dennoch dürften sich die Gladbach-Verantwortlichen und auch der Spieler selbst spätestens mit dem anstehenden DFB-Pokal-Spiel beim 1. FC Saarbrücken (15. August, 18 Uhr) das Debüt des Linksaußen für den traditionsreichen Ost-Klub wünschen.