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Von Daniel Thiel

Lob für den Herausforderer Gladbach-Kapitän reagiert auf Zukunfts-Frage – Keeper-Duell mit Folgen

Die Borussia-Spieler vor der Gästekurve.

Zweiter Borussia-Auswärtssieg der Saison am 7. April 2024 in Wolfsburg: Moritz Nicolas (5.v.r.) stand dabei nur in zweiter Reihe, Jonas Omlin (winkt vorne im Lila-Trikot) dafür wieder im Fokus.

Mit dieser Entwicklung hat vor zwölf Monaten wohl kaum jemand im Borussia-Umfeld gerechnet!

Vor einem Jahr war Jonas Omlin (30) gerade einmal knapp drei Monate bei Borussia Mönchengladbach. Sportlich hatte er sich da schon zwischen den Pfosten bei Borussia Mönchengladbach etabliert.

Gladbach-Konkurrenzkampf auf keiner Position so brisant wie zwischen den Pfosten

Als Führungsspieler setzte der Schweizer im April 2023 die ersten Duftmarken – etwa bei einem Trainings-Zoff mit Marcus Thuram (26) und lautstarker Kritik an der Einstellung des Franzosen.

Wenige Monate später wurde Omlin dann prompt zum Gladbach-Kapitän ernannt. Die erste Phase als Fohlen-Spielführer hätte kaum bitterer verlaufen können. Den 30-Jährigen plagten über Wochen Schulter-Probleme. Omlin versuchte zwar, gegen den Schmerz anzukämpfen – musste sich letztlich aber einer Operation unterziehen.

Die Folge: Borussias Nummer eins bestritt knapp sieben Monate lang kein Pflichtspiel für die Fohlen und in dem Zeitraum entwickelte sich Moritz Nicolas (26), der zuvor nur ein Pflichtspiel für die Gladbach-Profis in acht Jahren Vereinszugehörigkeit absolviert hatte, zu einem echten Herausforderer. 

Dafür wurde Nicolas im März mit einer Vertragsverlängerung bis 2029 belohnt. Er verlor zuletzt aber wieder den Platz zwischen den Pfosten an Omlin. Wie geht es für die beiden über den Endspurt der laufenden Saison hinaus weiter?

Denn eigentlich waren Nicolas’ Leistungen in den sieben Monaten als Omlin-Ersatz zu gut, um sich – gerade im Alter von 26 Jahren – einfach wieder mit einem Bankplatz zu begnügen. Dass sich der gebürtige Gladbecker auf der Bundesliga-Bühne nicht mehr verstecken musste, stellte er über Monate unter Beweis.

Weil die Gladbach-Verantwortlichen immer wieder betonen, gerade den jüngeren Spielern, die sich bei Borussia durchgekämpft haben, eine Chance geben zu wollen, wurde im Fohlen-Umfeld zuletzt auch zum Thema, ob nicht sogar die langfristige Torhüter-Entscheidung pro Nicolas ausfallen könnte.

Aktuell sieht es aber danach aus, als habe Kapitän Omlin nicht nur in der laufenden Saison die Nase vorn. Damit ist der Schweizer der ganz klare Favorit im Umfeld.

Immerhin führen die starken Leistungen seines Konkurrenten aber dazu, dass Omlin trotz drei Jahren Restlaufzeit bei seinem aktuellen Gladbach-Vertrag auf seine Zukunftsplanungen angesprochen wird.

Allerdings zeigt sich der Schweizer im Interview mit der „Rheinischen Post“ entspannt. „Das ist noch zu früh, damit beschäftige ich mich aktuell nicht. Ich bin gerade einfach nur dankbar, wieder fit zu sein“, sagte Omlin. „Ich möchte mit den Jungs auf dem Platz eine gute Zeit haben und erfolgreich sein, um in der Mannschaft und drumherum eine gute Stimmung zu haben. Dann schauen wir, was wir zusammen reißen können.“

Durch die Entscheidung der Borussia-Bosse, Nicolas’ Vertrag zu verlängern, hat er Omlin hierbei sogar überholt. Das Arbeitspapier des Herausforderers läuft zwei Jahre länger als Omlins 2027 auslaufender Vertrag.

Giftpfeile und Kampfansagen zwischen den Keeper-Konkurrenten, wie einst zwischen Oliver Kahn (54) und Jens Lehmann (54), gibt es in Gladbach nicht.

Vielmehr betont Omlin sogar noch, dass die guten Leistungen seines Teamkollegen ihm während seines Reha-Prozesses geholfen haben. „Moritz Nicolas hat mir noch etwas mehr Zeit gegeben, weil er einen guten Job gemacht hat“, sagt der 30-Jährige. Es bleibt spannend, wie es in den kommenden Monaten auf der Torhüter-Position weitergeht.