Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von GladbachLIVE Redaktion

267 Tage nach Rücktritt volle Attacke Ex-Manager Eberl greift Gladbach-Bosse an

Max Eberl bei einer Pressekonferenz seines damaligen Vereins Borussia Mönchengladbach gegen seinen künftigen Arbeitgeber RB Leipzig am 9. Dezember 2021.

Max Eberl, ehemaliger Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach, beginnt im Dezember 2022 seine Tätigkeit als Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig. Das Foto zeigt ihn in Diensten der Fohlen am 9. Dezember 2021 vor einem Spiel gegen Leipzig.

Im ersten Interview seit seinem Rücktritt vor 267 Tagen als Manager von Borussia Mönchengladbach und seiner Auszeit aus Erschöpfungsgründen hat Max Eberl seinen Ex-Klub scharf kritisiert.

„Mit mir hat sich jemand zu Wort gemeldet, der psychisch angeschlagen, der krank war – und ihm wird nicht geglaubt. Das ist das Problem!“, sagte Max Eberl, 49, im Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ (22. Oktober 2022).

Ex-Gladbach-Manager Max Eberl: „Kann nicht verstehen, dass mir Lügen und Theaterspiel vorgeworfen wird“

Er habe den Eindruck gehabt, „als habe man nicht wirklich verstanden, worum es mir geht – und vor allem: Wie es mir geht“.

Er selbst sei mit sich „im Reinen“, ergänzte der künftige Sport-Geschäftsführer von Bundesliga-Konkurrent RB Leipzig: „Wenn ich irgendwann wieder ins Gladbacher Stadion komme, kann mir keiner nehmen, was ich dort geleistet habe und was wir zusammen erreicht haben. Ich kann dort allen Menschen in die Augen schauen. Ob sie es auch können, weiß ich nicht.“

Vor allem der offene Brief des Gladbacher Fanprojekts, in dem unter anderem Zweifel an Eberls Ehrlichkeit bezüglich seiner Erschöpfung erhoben wurden, traf den Manager sehr.

Die Enttäuschung über seinen Wechsel ausgerechnet zu RB Leipzig könne er verstehen, „aber nicht, dass mir Lügen und Theaterspiel vorgeworfen wird – und dass der Klub so etwas nicht umgehend zurückweist“.

Ihn enttäusche es „sehr, dass Menschen, mit denen ich 23 Jahren lang fast täglich zusammengearbeitet habe, mir nicht glauben. Das kann ich nicht verstehen“.

Dass der Kontakt nach Gladbach inzwischen weitestgehend abgebrochen sei, habe ihn „anfangs verletzt“, ihm letztlich aber auch geholfen, „damit abzuschließen“, sagte Eberl.

„Ich habe jahrelang funktioniert, und als ich nicht mehr funktioniert habe, war es ganz schnell vorbei.“

Folgen Sie uns auf Instagram: @gladbachlive

Der frühere Profi berichtete zudem über seine Auslandsreisen und die psychische Reise „zu mir selbst“.

Er habe in seiner Auszeit „professionelle Hilfe“ in Anspruch genommen. „Ich habe auch viel geweint.“ Er habe damals auch angefangen, „Tagebuch zu schreiben. Das tue ich bis heute“.

Im August habe er gespürt, „wie mich der Fußball wieder anfixt und wie Kraft und Energie zurückkommen“.

Dass er nun ausgerechnet das Projekt RB betreut, das er früher selbst scharf kritisierte, sieht Eberl nicht als großes No-Go: „Am Ende gibt es nur einen, dem du wirklich Rechenschaft ablegen musst, und das bist du selbst. Und ich habe einfach Bock, für Leipzig zu arbeiten.“

Eberl hatte am 28. Januar mit der Begründung, dass er „müde und erschöpft“ sei, seinen Rücktritt bei Borussia Mönchengladbach verkündet.

Nur wenige Wochen später sickerte durch, dass bereits ein Verhandlungspoker hinter den Kulissen zwischen Eberl, Gladbach und RB Leipzig entbrannt war.

Eberl hatte in Gladbach noch einen bis 2026 gültigen Arbeitsvertrag.

Am 19. September wurde dann offiziell gemacht, dass Max Eberl neuer Geschäftsführer Sport beim Brause-Klub RB Leipzig wird. Im Dezember soll Eberl bei den Sachsen sein Bundesliga-Comeback geben.

Die Eberl-Verpflichtung kostet RB eine Ablöse von bis zu acht Millionen Euro, Eberl ist damit der teuerste Manager-Einkauf in der Bundesliga-Historie.

(dpa/AM)