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Laute Forderung an den Klub Gladbach-Fans protestieren gegen DFL-Investoren

Die Fans von Borussia Mönchengladbach fordern ihren Klub vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen (21. Mai 2023) auf, gegen den geplanten DFL-Anteilsverkauf zu stimmen. Auf Bannern steht „24. Mai – klarer Auftrag an den Verein“ und „Borussia stimmt Nein!“. Die Fans halten zahlreiche Schilder mit dem Wort „Nein“ hoch.

Die Fans von Borussia Mönchengladbach fordern ihren Klub vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen (21. Mai 2023) auf, gegen den geplanten DFL-Anteilsverkauf zu stimmen.

Seit einigen Wochen wird der Protest in den deutschen Fankurven immer lauter.

Vor der geplanten Abstimmung zum Investoreneinstieg in der Deutschen Fußball Liga (DFL) äußern sich zahlreiche aktive Fanszenen in den deutschen Stadien gegen das Vorhaben des Ligaverbandes, so auch die Fans von Borussia Mönchengladbach.

Gladbach-Fans protestieren gegen DFL-Investoreneinstieg

Am Mittwoch (24. Mai 2023) stimmen die 36 Mitgliedsvereine der DFL ab. Um den Investoreneinstieg durchzuwinken – oder zumindest voranzutreiben – ist eine Zweidrittelmehrheit nötig. 

Worum geht es überhaupt? Geplant ist, dass ein Investor für etwa zwei Milliarden Euro Anteile an einer neu gegründeten DFL-Tochterfirma übernehmen soll. In dieser sollen die TV-Rechte gebündelt werden, die den Großteil der Einnahmen ausmachen. An den Gewinnen dieser Tochterfirma soll der Investor über 20 Jahre beteiligt werden. 

Die beiden Interims-Geschäftsführer Oliver Leki (50) vom SC Freiburg und Axel Hellmann (51) von Eintracht Frankfurt erhoffen sich damit mehr finanzielle Möglichkeiten – unter anderem um die Digitalisierung der DFL sowie Verbesserungen der Infrastruktur der Klubs voranzutreiben.

Es stehen wohl drei potenzielle Partner zur Wahl. Sollte der Vorschlag am Mittwoch ausreichend Zustimmung erhalten, würde im Juni zwischen zwei finalen Angeboten abgestimmt werden.

Bereits im Jahr 2021 hatte es einen Vorstoß der DFL gegeben, einen Investoreneinstieg voranzutreiben, das scheiterte damals aber am Votum der Klubs.

Wie die „Sportschau“ berichtet, werden wohl mindestens der FC St. Pauli und der 1. FC Köln den Vorschlag ablehnen. Bei weiteren, nicht näher genannten Klubs soll es ähnliche Tendenzen geben. 

Die Führungsriege von Borussia Mönchengladbach um die Geschäftsführer Stephan Schippers (55), Roland Virkus (56) und Markus Aretz (56) hat sich bislang nicht zu den Plänen geäußert.

Fans von Borussia Dortmund protestieren beim Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach (13. Mai 2023) mit zahlreichen Bannern auf der Südtribüne im Signal-Iduna-Park gegen den geplanten DFL-Investoreneinstieg.

Fans von Borussia Dortmund protestieren beim Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach (13. Mai 2023) mit zahlreichen Bannern auf der Südtribüne im Signal-Iduna-Park gegen den geplanten DFL-Investoreneinstieg.

Zahlreiche aktive Fanszenen in beiden Ligen protestierten in den vergangenen Wochen teils heftig gegen die Pläne, am vergangenen Wochenende schlossen sich auch die Gladbacher Anhänger an.

Vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen (21. Mai) zeigten sie im Gästeblock eine Choreografie mit der Aufschrift „24. Mai – klarer Auftrag an den Verein. Borussia stimmt Nein!“. Zudem hielten die Fans Schilder mit dem Wort „Nein“ hoch.

Gladbach: Fanclubs fordern „Nein“ vom Verein

Am Montag veröffentlichte die Ultragruppe „Sottocultura“ auf ihrer Webseite ein Statement, in dem der geplante Investoreneinstieg scharf kritisiert wird.

„Den geplanten Einstieg des noch nicht endgültig bekannten Investors, der sich im Rahmen einer Medientochter abspielen und einmalig einen Betrag von circa 2 Milliarden Euro einspielen soll, lehnen wir entschieden ab“, heißt es darin unter anderem.

Die Aussicht auf größere Einnahmen, von denen ein Teil den Klubs zur freien Verfügung steht, möge „auf den ersten Blick verlockend klingen. Die Gefahren des Einstiegs eines Investors überwiegen für uns jedoch deutlich“.

„Die ohnehin uneinholbar reichen Clubs des deutschen Fußballs würden ihre Vormachtstellung nur verfestigen, die Schere zum Rest der Liga würde noch größer werden“, lautet ein Kritikpunkt der Gruppe. „Die Mehreinnahmen würden also logischerweise nicht dazu führen, dass die Clubs weniger finanzielle Zwänge haben und etwa eine Diskussion um 50+1 beendet werden würde, sondern im Gegenteil noch den Druck weiter erhöhen, irgendwoher noch mehr Geld auftreiben zu müssen, um den Anschluss nicht vollends zu verlieren. Ein Rattenrennen also, das am Ende niemand gewinnen kann.“

„Es ist Zeit, dass der Fußball tiefgreifende Reformen für einen faireren Wettbewerb und die Stärkung der Basis auf den Weg bringt“, schließt das Statement ab und fordert: „Borussia Mönchengladbach als Mitgliederverein hat daher den klaren Auftrag, den Plänen der DFL eine deutliche Absage zu erteilen.“

„Sottocultura“ ruft alle Fanclubs auf, sich dem Aufruf anzuschließen, bislang haben dies insgesamt 40 Gruppierungen und Vereinigungen getan. Darunter auch der „FPMG Supporters Club“, der Fan-Dachverband von Borussia Mönchengladbach.

Ob die Gladbach-Verantwortlichen dem Wunsch bzw. der Forderung ihrer aktiven Fans nachkommen, wird sich am morgigen Mittwoch zeigen.