Fan-Wut wegen Borussia-Park Flugblatt vor Bayern-Spiel: Zoff um Namensrechte spitzt sich zu
Die Fans von Borussia Mönchengladbach protestieren gegen die Kommerzialisierung im Fußball, wie hier mit einem Banner in der Nordkurve (Symbolbild).
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Dicke Luft bei den Fohlen!
Die Sorgen um die sportliche Situation bei Borussia Mönchengladbach sind das eine, doch nun gibt es auch abseits des Platzes mächtig Ärger. Die aktive Fanszene hat mit einer klaren Ansage auf die möglichen Pläne der Vereinsführung reagiert, den Stadionnamen zu verkaufen.
Flugblatt in der Nordkurve: Gladbach-Fans verärgert über Vereinsführung
Rund um das Heimspiel gegen den FC Bayern München am Samstag (25. Oktober 2025) verteilte die aktive Fanszene Flugblätter in der Nordkurve. Der Vorwurf: Die Bosse um die Geschäftsführer Stefan Stegemann und Markus Aretz sollen den Verkauf des Stadionnamens bereits im Hinterzimmer beschlossen haben. Ähnliches berichtete „Rheinische Post“ schon im Laufe der Woche.
Konkret geht es um den Energiedienstleister Ista. Dieser wurde im Juli 2025 als „Nachhaltigkeitspartner“ vorgestellt. Doch die Fans schreiben: „Ebenfalls im Sommer wurde aber wohl auch bereits vereinbart, dass der Borussia-Park ab Sommer 2026 den Namenszusatz des Sponsors tragen wird.“ Eine offizielle Bestätigung seitens des Klubs gibt es dafür bislang nicht.
Die Fans zeigen sich vor allem enttäuscht, nicht in die Überlegungen einbezogen worden zu sein. „Eine solche Entscheidung kann unmöglich im Hinterzimmer getroffen werden, um die Basis des Vereins am Ende vor vollendete Tatsachen zu stellen. Genau das aber ist in den letzten Monaten passiert“, heißt es in dem Schreiben.
Ihre ablehnende Haltung gegenüber der Kommerzialisierung des Borussia-Parks hatten die Fans bereits zuvor deutlich gemacht. Borussia Mönchengladbach ist neben dem FC St. Pauli und dem 1. FC Union Berlin einer von nur noch drei Vereinen in der Bundesliga, die ihren Stadionnamen nicht kommerziell vermarktet haben.
Für die Fans ist das Vorgehen der Vereinsführung ein fatales Zeichen. „Dass eine solche Entscheidung nun aber anscheinend gefallen ist, ohne darüber in den Austausch mit der Basis zu gehen, ist für uns ein größeres Alarmsignal als Tabellenplatz 18“, schreiben sie.
Am Ende des Flugblattes stellen sie eine unmissverständliche Forderung: „Mitbestimmung in den maßgeblichen Entscheidungen, die uns als Basis und Fanszene betreffen, ist dabei kein Punkt, über den wir verhandeln werden.“ Der erste Schritt müsse sein, den bereits auf den Weg gebrachten Verkauf des Stadionnamens rückgängig zu machen.
Es bleibt abzuwarten, wie der Verein auf diese deutlichen Worte reagieren wird. Die Stimmung rund um den Borussia-Park dürfte angespannt bleiben, zumal in zwei Wochen das brisante Heimderby gegen den 1. FC Köln ansteht (8. November, 18.30 Uhr). (red)