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Von Daniel Thiel

„Ausgerechnet“-Geschichte liegt parat Fans warten: Löst eine Neu-Verpflichtung Borussia-Problem?

Koen Casteels stellt noch seine Mauer, während neben ihm schon der Ball im Tor einschlägt.

Damit hat Koen Casteels im Tor des VfL Wolfsburg nicht gerechnet: Während er seine Mauer am 20. April 2018 im Borussia-Park noch stellt, schlägt der Ball schon im Tor ein.

Was haben Marco Rose (47), Adi Hütter (53) und Daniel Farke (47) gemeinsam?

Alle drei Trainer standen bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag – das aber nicht lange. Rose blieb zwei Jahre am Niederrhein, Hütter und Farke jeweils nur ein Jahr.

Borussia Mönchengladbach: Fans warten darauf seit 91 Heimspielen

Ein Problem überdauert aber schon die Amtszeiten aller drei Ex-Fohlen-Coaches – und sorgt seit Jahren bei zahlreichen Borussia-Fans für Unmut.

Denn gerade die Fans, die zu den Hochzeiten von Juan Arango (43) regelmäßig im Borussia-Park waren, wissen: Es gibt nur wenige Stadionerlebnisse, die schöner sind als ein direkt verwandelter Freistoß in einem Heimspiel.

Das Problem: Auf dieses Erlebnis müssen die Anhängerinnen und Anhänger der Fohlen in der Bundesliga bereits seit mittlerweile fünfeinhalb Jahren warten.

Die Durststrecke dauert mittlerweile schon 91 Bundesliga-Heimspiele an – und feiert am Freitagabend (10. November 2023, 20.30 Uhr) ein Mini-Jubiläum. Borussias bisher letzten direkt verwandelten Freistoß in einem Bundesliga-Spiel verwandelte Christoph Kramer (32) gegen den nächsten Gegner der Gladbacher, den VfL Wolfsburg.

Kramer? Ein Freistoßkünstler? Nein! Der Weltmeister von 2014 zeigte beim 3:0-Heimsieg der Fohlen gegen Wolfsburg im April 2018 nicht ungeahnte technische Fähigkeiten am ruhenden Ball, sondern stellte seine Spielintelligenz unter Beweis.

Der mittlerweile 32-Jährige legte den Ball rund 20 Meter vor dem Tor nach einem Foul hin, sodass das Spielgerät ruhte. Als die Gästespieler noch komplett unsortiert waren, fragte er Schiedsrichter Tobias Stieler (42), ob der Freistoß freigegeben sei – und schoss den Ball, als Wolfsburgs Torhüter Koen Casteels (31) gerade dabei war, die Mauer zu stellen.

Die Ausführung überraschte damals alle – insbesondere auch den damaligen Borussia-Trainer Dieter Hecking (59). „Ich habe gesehen, dass Kramer sich den Ball hinlegt. Da habe ich nicht mehr hingeschaut. Weil ich dachte: Die anderen werden schon dafür sorgen, dass er weggeht“, sagte Hecking nach der Partie mit einem Schmunzeln.

Seitdem gab es nur noch zwei direkt verwandelte Freistöße der Fohlen in der Bundesliga – beide auswärts. Alassane Plea (30) traf in der Saison 2019/20 beim Spiel in Mainz, Lars Stindl (35) im Dezember 2020 in Frankfurt.

Unter Gerardo Seoane (45) zählt Borussia zu den aktuell stärksten Teams in der Bundesliga bei Standardsituationen – die Gefahr entsteht aber aktuell im Grunde nur aus Eckbällen.

Da haben in der Regel Franck Honorat (27) und Luca Netz (20) den Hut auf, beide sind aber für direkte Freistöße nicht in der Pole-Position. Da stellt sich ohnehin die Frage, wer Borussias Leidenszeit beenden könnte. Zwei Neu-Verpflichtungen aus dem Sommer gelang es, dafür schon Eigenwerbung zu betreiben.

In der Vorbereitung stach Tomas Cvancara (23) mit einem blitzsauberen Freistoßtreffer ins rechte Eck beim 5:1-Sieg gegen Stuttgart heraus. Gerade in seiner Zeit bei RB Salzburg trat Max Wöber (25) mehrere Male als Torschütze durch direkte Freistöße in Erscheinung.

Kurios: Den bisher wichtigsten Freistoßtreffer seiner Karriere erzielte der Innenverteidiger gegen den kommenden Gegner – Salzburg und Wolfsburg trafen vor zwei Jahren in der Champions League aufeinander.

Eine „Ausgerechnet“-Geschichte für den Freitagabend liegt damit schon auf der Hand – wenn Wöber am Freitagabend seinen Premieren-Treffer für Borussia erzielen würde. Die Fohlen-Fans hätten sich nichts dagegen, dass die 91 Heimspiele andauernde Dürre-Periode schnellstmöglich endet.