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Von Achim Müller

Aktueller Frauenfußball-Boom Wie geht Gladbach damit um? Das sagt Manager Virkus

Die riesige Videotafel im Londoner Wembley-Stadion zeigt die Zuschauerzahl beim Finale der UEFA-Frauen-Europameisterschaft zwischen England und Deutschland (31. Juli 2022) an. Die Zahl 87.192 ist zu sehen.

Die riesige Videotafel im Londoner Wembley-Stadion zeigt die Zuschauerzahl beim Finale der UEFA-Frauen-Europameisterschaft zwischen England und Deutschland (31. Juli 2022) an. 

Fast 18 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer im Schnitt während der TV-Live-Übertragung in der ARD, mit 87.192 Endspiel-Fans in Wembley neuer Stadion-Besucherrekord. Die jüngste Fußball-Europameisterschaft der Frauen hat gezeigt, was für eine Euphorie und Begeisterung derzeit rund um diese Sportart in Europa herrscht.

Und das neben den Männern auch die Frauen längst Top-Niveau auf internationaler Wettkampf-Bühne zu bieten haben.

Gladbach bewirbt sich als Austragungsort für die Frauen-WM 2027

Nach der unglücklichen Final-Niederlage (1:2 n.V.) der deutschen Frauen-Elf  im Londoner Wembleystadion gegen Gastgeber England (31. Juli 2022) hatte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) getwittert: „Das war ein mitreißendes Turnier und ganz Deutschland ist stolz auf dieses Team!“

Die Spielerinnen der deutschen Fußballnationalmannschaft bedanken sich am 5. Juli 2011 während der WM, nach dem Sieg gegen Frankreich, bei den Fans im Gladbacher Borussia-Park. Die Zuschauer jubeln den Sportlerinnen begeistert zu.

Die Spielerinnen der deutschen Fußballnationalmannschaft bedanken sich am 5. Juli 2011 während der WM, nach dem Sieg gegen Frankreich, bei den Fans im Gladbacher Borussia-Park.

Trösten konnte der Bundeskanzler die Spielerinnen bei seinem Kabinenbesuch nach dem Abpfiff zwar nicht, denn Alexandra Popp & Co verließen mit verweinten oder zumindest feuchten Augen das Wembley-Stadion.

Doch beim Bestreben, den Sport weiter voranzubringen und aus dieser EM etwas zu machen, hat der Verband nun auch die Politik mit im Boot.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (54) sagt zur Euphorie rund um den Frauenfußball: „Wir haben uns versprochen, dass wir das jetzt forcieren wollen. Olaf Scholz hat mir versprochen, dass wir uns auch treffen werden, um die Themen für die Zukunft anzugehen.“

Der Frauenfußball soll in Deutschland weiter gefördert und unterstützt werden. Nachhaltig.

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Unterstützung kommt auch aus dem Männerfußball. Jürgen Klopp (55), Startrainer vom englischen Premier-League-Giganten FC Liverpool, hat sich bei Voss-Tecklenburg gemeldet.

Die Gladbach-Spielerinnen (v.l.) Chantal Reinier Baghuis und Tabea Griss bejubeln einen Treffer im Regionalliga-Duell gegen SV Menden am 8. Mai 2022 im Rheydter Grenzlandstadion. Beide Spielerinnen klatschen sich ab.

Die Gladbach-Spielerinnen (v.l.) Chantal Reinier Baghuis und Tabea Griss bejubeln einen Treffer im Regionalliga-Duell gegen SV Menden am 8. Mai 2022 im Rheydter Grenzlandstadion. 

Sie sagt: „Jürgen Klopp hat mir geschrieben. Er kennt es ja, Endspiele zu verlieren… Er hat mir gesagt: ‚Martina, bleibt auf eurem Weg. Ihr spielt einen fantastischen Fußball.‘ Er liebt unseren Spielstil. Das von ihm zu hören, tut uns unglaublich gut. Die Fans denken, wenn das Klopp cool findet, will ich das auch unbedingt anschauen.“

Boomfaktor Frauen-Fußball!

Wie reagiert Bundesligist Borussia Mönchengladbach auf diese Entwicklung?

In den vergangenen Jahren hat der Frauenfußball im Borussia-Park auf allerhöchster Spielklassen-Ebene eine alles andere als vielversprechende Entwicklung genommen.

2019 waren die Gladbach-Frauen zum zweiten Mal aus der Bundesliga abgestiegen.

Inzwischen ist das Team bis in die Regionalliga abgerutscht, einige talentierte Spielerinnen haben den VfL verlassen.

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GladbachLIVE hat am Donnerstag (4. August) bei Borussias neuem Sportdirektor Roland Virkus (55) nachgehakt: Welche Pläne, Stichwort Förderung, haben die Borussia-Entscheider für den Frauen-Fußball-Standort Mönchengladbach?

Virkus: „Wir haben uns Gedanken gemacht, klar. Wir haben für uns aber auch einen klaren Weg definiert. Der Weg ist, dass wir aus eigener Kraft bestmögliche Erfolge erzielen wollen. Das haben wir geschafft, wir sind bis in die Bundesliga gekommen. Und dann ist es letztendlich so, dass du attackiert wirst, auch im Frauenbereich.“

Virkus sagt weiter: „Du wirst attackiert – und dann gehen die besten Spielerinnen weg. Wir müssen es schaffen, gute und vernünftige Bedingungen für den Frauenfußball in Mönchengladbach zu schaffen. Wir sind dabei, es zu verbessern. Das haben wir uns auf die Fahne geschrieben. (...) Wir machen uns Gedanken.“

Mönchengladbach hat sich als eine von sieben Städten in Nordrhein-Westfalen (NRW) als Austragungsort für die Frauenfußball-WM 2027 beworben.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat NRW als deutsche Gastgeber-Region für die gemeinsame Bewerbung mit den Niederlanden und Belgien festgelegt.

Es sollen nach DFB-Angaben bis zu vier deutsche Spielorte für das Turnier in fünf Jahren beim Weltverband FIFA nominiert werden.

Aus NRW spielen aktuell diese Vereine in der Frauen-Bundesliga: MSV Duisburg, SGS Essen, 1. FC Köln und Bayer Leverkusen.