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Von Judith Malter

„Schritt in die richtige Richtung“ Gladbachs Kramer schaut trotz Negativserie nach vorne

Christoph Kramer von Borussia Mönchengladbach gab gegen Eintracht Frankfurt am 15. Dezember 2021 sein Comeback nach längerer Verletzungspause.

Christoph Kramer von Borussia Mönchengladbach gab gegen Eintracht Frankfurt am 15. Dezember 2021 sein Comeback nach längerer Verletzungspause.

Borussia Mönchengladbach befindet sich nach wie vor in einer Negativspirale. Nach Niederlagen in Köln (1:4), gegen Freiburg (0:6) und in Leipzig (1:4) musste das Team am Mittwoch (15. Dezember 2021) auch eine Niederlage gegen Eintracht Frankfurt (2:3) einstecken. Doch es gibt einen Lichtblick: Mittelfeldspieler Christoph Kramer (30) gab sein Comeback nach überstandener Verletzung und sagte nach der Partie den Medienvertretern: „Von der Leistung her war es sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung.“

Borussia steckt auch nach vier Spielen noch immer in der Krise

Vier Niederlagen, keine Punkte – so lautet Borussias Bilanz aus den vergangenen vier Bundesliga-Partien. Kein Wunder also, dass bei Vereinsverantwortlichen, Spielern und Fans die Nerven langsam aber sicher blank liegen.

War Borussia doch gegen die Eintracht sogar früh in Front gegangen, hatte es in der Folge aber verpasst ihre Führung auszubauen und so den Deckel drauf zu machen. Stattdessen kam die SGE selbst wieder zurück ins Spiel, gewann schließlich in Unterzahl noch 3:2 gegen die Fohlenelf.

Bitter für Borussia, die vor allem in der Endphase der Partie einen großen Kampfgeist zeigte. Eine Entwicklung, aus der das Team nun Mut für die kommende Aufgabe bei der TSG Hoffenheim schöpfen kann, sagt Mittelfeldspieler Christoph Kramer, der gegen Frankfurt sein Comeback nach längerer Verletzungspause gab.

„In der ersten Halbzeit war es sicher ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn wir Frankfurt nicht an die Wand gespielt haben. Wir haben wieder lösungsorientiert gespielt, und probiert, Räume zu bespielen, in die wir reinkommen wollen, die wir finden müssen. In diesen Räumen ist es einfacher, mit Ball gut auszusehen, aber auch ohne Ball gut auszusehen. In der zweiten Halbzeit war es dann allerdings wieder unfassbar wild.“

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Er fährt fort: „Die Gegentore dürfen wir so nicht bekommen, aber Gegentore dürfen eigentlich nie passieren. Als Frankfurt nur noch zu zehnt war, sind wir wieder besser reingekommen. Dann haben wir wieder mehr Räume gefunden.“

Beim Match gegen Frankfurt müsse man zwischen der Leistung und dem Ergebnis differenzieren, betont Kramer. „Von der Leistung her war es sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Aber nicht nur das Spiel war ein Schritt in die richtige Richtung. Auch die drei Trainingstage zuvor waren gut, sie waren sehr lösungsorienteiert. Da müssen wir weitermachen, denn das ist der einzige richtige Weg. Wir müssen im Training weiter hart arbeiten und auch in den Spielen. Und dann werden wir auch wieder für die Leistung mit den entsprechenden Ergebnissen belohnt.“

Warum Borussia das Match trotz der deutlich besseren Leistung nicht für sich entscheiden konnte, erklärt Kramer so: „Das ist etwas, das man nicht richtig erklären kann. Aber nach dem 2:2 holt man den Ball aus dem Tor und denkt ‚so jetzt aber‘. Dann rennt man vielleicht etwas blind nach vorne und ist etwas zu emotional. Dann wird man mit einem Doppelpass ausgespielt und plötzlich läuft einer 40 Meter alleine auf unser Tor zu. Am Willen liegt es nicht. Alle wollten, das hat man nach dem 1:2 gesehen. Es war dann aber vielleicht etwas zu emotional von unserer Seite.“

Wichtig sei es nun, nicht den Kopf zu verlieren und bei sich zu bleiben, so Kramer. „Im Fußball geht es immer ganz schnell. Vor drei, vier Wochen waren wir zwei Punkte von den Champions-League-Plätzen entfernt. Jetzt sind wir einen Punkt vom Relegationsplatz entfernt. In so einer Phase kommt einem die Selbstverständlichkeit komplett abhanden. Vielleicht sind wir aber in fünf Wochen wieder zwei Punkte hinter den europäischen Plätzen. Trotzdem ist es jetzt gerade nicht angenehm.“

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Der Weltmeister von 2014 weiter: „Jeder kann die Tabelle lesen. Und die, wie man so schön sagt, lügt nicht. Dass das auch ganz schnell wieder nach oben gehen kann, ist klar – trotzdem muss man wissen, wo man steht. Diese Situation haben wir uns in den vergangenen Wochen selbst eingebrockt, die müssen wir jetzt auch gemeinsam lösen. Wir müssen vom Kopf her ganz bei uns bleiben.“

Vor allem im Hinblick auf die anstehende Aufgabe hat der 30-Jährige nicht ganz unrecht. Denn: Am Samstag (18. Dezember 2021/15.30 Uhr) tritt Borussia am letzten Hinrunden-Spieltag der Bundesliga bei der TSG 1899 Hoffenheim an. Das Team aus dem Kraichgau hat bislang bereits 27 Zähler gesammelt und belegt Rang vier in der Tabelle.

Bange machen gilt laut Kramer aber nicht: „Wir können natürlich immer nach Erklärungen für unsere aktuelle Phase suchen, aber wir müssen eher versuchen, da schnell wieder rauszukommen. Wir können das 0:6 tot analysieren, aber wir müssen eher schauen, wie wir da rauskommen. Und da raus kommt man nur mit konstruktiver Leistung.“

Vielleicht versucht Borussia dann ja auch ihr Glück mit Christoph Kramer in der Startelf? Zumindest schien VfL-Trainer Adi Hütter (51) mit der Leistung des Weltmeisters nach seiner Einwechslung durchaus zufrieden zu sein.

Hütter lobt Kramers Führungsqualitäten auf dem Platz

Hütter: „Chris war acht Wochen verletzt und hat in Leipzig signalisiert, dass er noch nicht bereit ist. Gegen Frankfurt hat er aber sicherlich nochmal gute Impulse gebracht, weil er auch ein Führungsspieler ist, der Kommandos gibt und versucht das Heft in die Hand zu nehmen. Er hat uns sicherlich mit seiner Einwechslung sehr gut getan.“