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Von Achim Müller

Bemerkenswerte Geste im Borussia-Park Gladbach-Fans gewähren Hütter weiter Vertrauens-Kredit

Ein Fan von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach zeigt ein Plakat mit der Aufschrift „Ein Team“. Dieses Foto aus dem Borussia-Park ist am 5. Dezember 2021 entstanden.

Ein Fan von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach zeigt ein Plakat mit der Aufschrift „Ein Team“. Dieses Foto aus dem Borussia-Park ist am 5. Dezember 2021 entstanden. 

Die Borussia-Basis hat ein Statement abgegeben. Nach dem 2:3 der Fohlen-Elf gegen Eintracht Frankfurt (15. Dezember 2021), der vierten Pleite in Serie mit nunmehr 17 Gegentoren. Ein Statement, welches den einen oder anderen Beobachter im Borussia-Park womöglich überrascht haben dürfte. 

Aufmunternder Applaus und Gesänge gab es nach dem Schlusspfiff von den VfL-Fans. Keine Trainer-Raus-Parolen. Keine Pfiffe und Buh-Rufe. Keine Wut-Gesten. 

Gladbach-Fans gehen nach erneuter Pleite weder auf Hütter noch auf die Spieler los

Vielmehr lautete die Botschaft „Kopf hoch, Jungs!“

Die zahlende Kundschaft gewährt Cheftrainer Adi Hütter (51), dessen taumelnder Mannschaft und den Machern und Entscheidern bei Borussia Mönchengladbach also noch einmal Vertrauenskredit.

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„Die Fans haben bereits während des Spiels immer wieder geklatscht und die Mannschaft angefeuert“, sagte Hütter später, „es tut der Mannschaft sehr gut, mit diesem Gefühl in das nächste Spiel zu gehen. Natürlich wollten wir unseren Fans einen Sieg liefern. Die Fans haben auch gesehen, dass wir alles gegeben, dass wir, was die Leistung betrifft, eine Reaktion auf die Ergebnisse zuvor gezeigt haben. Ich kann den Fans nur ein Kompliment machen, wie sie der Mannschaft geholfen haben. Auch nach dem Spiel.“

Hütter dürfte jedoch zugleich bewusst sein: Es ist wohl mit großer Wahrscheinlichkeit das letzte Mal gewesen, sollte der freie Fall Richtung Tabellenende nicht alsbald gestoppt werden, dass die Borussen-Basis sich gnädig gezeigt und nicht bereits – in Teilen zumindest – lautstark seinen Kopf gefordert hat.  

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Der Blick auf die Tabelle zeigt: Sollte sich die Elf vom Niederrhein am Samstag (18. Dezember) bei 1899 Hoffenheim (15.30 Uhr) die fünfte Niederlage in Folge erlauben, droht sogar der Sturz auf Relegationsplatz 16. 

Borussia Mönchengladbach ist also kurz vor Weihnachten und dem Jahreswechsel definitiv im Abstiegskampf angekommen.

2022 startet dann für die Gladbacher mit dem Duell bei Rekordmeister Bayern München (7. Januar), anschließend kommt Bayer Leverkusen (15. Januar) in den Borussia-Park.

Ein Programm, welches selbst in Top-Verfassung für die Fohlen-Elf mehr als nur herausfordernd wäre.

In ihrem aktuellen Zustand, der einem kollektiven Systemversagen gleichkommt, darf bei realistischer Betrachtungsweise mit weiteren Niederlagen samt immer größer werdenden Abstiegssorgen gerechnet werden.

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Wie wichtig es daher für Gladbach wäre, am Wochenende in Hoffenheim eine erste Kehrtwende aus der sportlichen Krise einzuleiten, ist selbstredend.

Dafür haben Hütter, seine Profis und die Entscheider um Präsident Rolf Königs (80) am Mittwoch noch einmal Kredit von den Fans im Stadion bekommen.

Folgt nun in Hoffenheim der nächste Tiefschlag für Borussia, dürfte es für Hütter ganz schwer werden, sich im Amt als Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach zu halten.

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Dass am Mittwochabend im Borussia-Park dutzende Fans seines Ex-Vereins Eintracht Frankfurt, den er per Ausstiegsklausel zum 30. Juni verlassen hatte, den Gladbach-Absturz dazu genutzt haben, einer eventuellen Trainerentlassung mit provozierenden „Hütter raus!“-Rufen zusätzlichen Drive zu geben – dieses tumbe Unterfangen ist vom Gladbacher Anhang in vorbildlicher Art und Weise gekontert worden. 

Nichtsdestotrotz ist zu erahnen, dass sich da einiges im Borussia-Park zusammenbrauen dürfte, sollten Hütter und die Fohlen-Elf Samstag in Hoffenheim bei der Talfahrt Richtung Abstiegsplätze nicht die Notbremse ziehen können.