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Von GladbachLIVE Redaktion

Causa Max Eberl liefert weiter Gesprächs-Stoff Ex-Gladbach-Manager spricht von „Hintertür“-Abgang

Max Eberl bei seiner Rücktritts-Pressekonferenz am 28. Januar 2022 als Sportdirektor von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Inzwischen hat der 49-Jährige bei RB Leipzig angeheuert. Auf diesem Bild hält sich ein weinender Eberl die Hände vor das Gesicht.

Max Eberl bei seiner Rücktritts-Pressekonferenz am 28. Januar 2022 als Sportdirektor von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Inzwischen hat der 49-Jährige bei RB Leipzig angeheuert.

Seit dem 1. Dezember 2022 ist Max Eberl Geschäftsführer Sport bei Fußball-Bundesligist RB Leipzig.

Der 49-Jährige hatte zuvor bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag gestanden, wo er als Manager und Geschäftsführer annähernd 14 Jahre lang die sportlichen Geschicke der Elf vom Niederrhein federführend leitete.

Und weiterhin bleibt der Eindruck, dass die Trennung zwischen Max Eberl und Gladbach nicht nur im Guten über die Bühne gegangen ist.

Max Eberl: „Bin keiner, der irgendwelche Versprechen gibt, die er später brechen muss“

So sagt Eberl nun in einem Interview mit dem „Kicker“ (2. Januar 2022) über seinen Gladbach-Abgang: „Ich habe bestimmt auch Fehler gemacht in diesem Prozess. Damals war ich aber nicht mehr in der Lage, klar zu denken.“

Der „größte Schmerz“ sei für ihn die Unterstellung des Fanprojektes gewesen, dass er geschauspielert habe.

„Ich bin ein Mensch mit offenem Visier und möchte keine Politik. Es ist sehr schade, dass ich nach 23 Jahren bei einem Verein, bei dem ich sehr gerne gearbeitet habe und mit dem wir sehr erfolgreich waren, diesen durch die Hintertür verlassen musste.“

Durch die Hintertüre hatte Eberl sich am 28. Januar 2022 im Borussia-Park allerdings eher nicht verabschiedet. Vielmehr hatte er eine Rücktritts-Pressekonferenz im Borussia-Park abgehalten, die sogar live im TV übertragen worden war.

Im Beisein von Borussia-Präsident Rolf Königs (81), Vizepräsident Rainer Bonhof (70) und Geschäftsführer Stephan Schippers (55) hatte Eberl unter Tränen sein Amtsende im Fohlen-Stall verkündet – trotz eines langfristigen Vertrages.

Zuvor hatte sich Eberl im Borussia-Park von Mitstreitern und Mitarbeitern des Klubs in einer emotionalen Rede verabschiedet.

Begründet hatte der gebürtige Bayer das Gladbach-Aus mit gesundheitlichen Problemen, er sei „müde und erschöpft“, so Eberl damals.

Über eine konkrete ärtzliche Diagnose spricht Eberl im Kicker-Interview nicht, er sagt zu seinem aktuellen Befinden: „Mir geht es wirklich sehr, sehr gut. Die Phase von Januar bis heute war für mich als Mensch extrem wichtig und die wahrscheinlich beste Zeit meines Lebens. Ich hatte unfassbar schöne, emotionale und intensive Momente.“

Als Gladbach-Macher hatte Eberl das Konstrukt RB Leipzig wiederholt und mit deutlichen Worten kritisiert. 

Dass er trotz der Kritik inzwischen selbst beim Brause-Klub auf der Gehaltsliste steht, dazu sagt Eberl unter anderem: „(...) Natürlich hatte ich damals auch polemisch agiert, weil ich mit meinem Verein nicht die Möglichkeiten hatte wie Leipzig, und dass ich damals mit meinem Klub gegen die anderen gefightet habe, mag mir zugestanden werden.“

Er habe „auch immer wieder anerkennend“ über „RasenBallsport“ gesprochen und betont, dass man in Leipzig nicht nur Geld habe, sondern damit auch Großartiges leiste.

Eberl: „Insofern war es kein unfassbar großer Sinneswandel.“

Eberl äußert sich auch über Werte, für die RB unter seiner sportlichen Leitung stehen soll. „Ich möchte für Fußball stehen, für Ambitionen, Authentizität, Geradlinigkeit und Ehrlichkeit. Ich möchte, dass der Verein dies ausstrahlt. Das habe ich aber auch schon immer so wahrgenommen, deshalb glaube ich, dass der Klub und meine Person sehr gut zusammenpassen. Es bestehen klare Tugenden und klare Werte, für die ich auch stehe. Das war ein wichtiger Aspekt, warum ich mich für RB Leipzig entschieden habe.“

Eberl behauptet, dass er keine Skrupel habe, als RB-Manager künftig auch mal bei seinem ehemaligen Arbeitgeber in Mönchengladbach in Sachen neues Personal aktiv zu werden.

„(...) Ich habe immer gesagt: Ich war Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, da habe ich mein Bestes getan. Jetzt bin ich Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig und werde hier versuchen, die besten Transfers zu tätigen. Und da in Gladbach weiterhin ein sehr guter Job gemacht wird, schauen wir auch da hin. Ich bin keiner, der irgendwelche Versprechen gibt, die er später brechen muss.“

Gladbach-Geschäftsführer Stephan Schippers hat jüngst im exklusiven GladbachLIVE-Interview zur Causa Max Eberl gesagt: „Das sollte jetzt kein Thema mehr sein. Max Eberl hat sich entschieden, seinen Weg so zu gehen. Er hat vieles Gutes bei Borussia Mönchengladbach gemacht. Ob als Spieler, Jugend- oder Sportdirektor. Wir haben mit Roland Virkus einen neuen Sportdirektor – und jetzt muss man sagen, dass der Blick nach vorne geht. Und nicht nach hinten. Wir wünschen Max Eberl viel Erfolg.“

Dass RB Leipzig für die Eberl-Verpflichtung in Summe eine Ablöse im Bereich von rund acht Millionen Euro an Borussia zahlen soll, dazu hat sich Schippers auf konkrete Nachfrage unserer Redaktion nicht geäußert.

(AM)