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Von Daniel Thiel

Auch für Freiburg einfach Keine Durchschlagskraft mit Seoane-Idee – übernehmen jetzt zwei Neue?

Gerardo Seoane streckt beide Arme zur Seite heraus.

Der Frust war bei Gerardo Seoane am 30. März 2024 nicht zu übersehen. Borussia ging 0:3 gegen Freiburg unter.

Mit der Verpflichtung von Gerardo Seoane (45) kam auch diese Neuerung, wird der Plan nun wieder umgeworfen?

Borussia Mönchengladbach steht nach dem 0:3 gegen Freiburg am Samstag (30. März 2024) mit dem Rücken zur Wand. Die Fans sind frustriert und enttäuscht wie lange nicht mehr, die Mannschaft wirkte gegen einen Europa-League-Teilnehmer in Normalform ratlos.

Gladbach defensiv löchrig – offensiv einfach zu entschlüsseln

Defensiv schafften es die Fohlen auch gegen Freiburg nicht, die Durchlässigkeit in den Griff zu bekommen. Die Folge: drei weitere Gegentore. Mittlerweile steht Gladbach bei 53 Gegentreffern aus 27 Bundesliga-Spielen, nur Schlusslicht Darmstadt (67) und Bochum (56) sind schlechter.

Umso schmerzhafter war dadurch, dass die in die Borussia-Offensive gesetzten Hoffnungen schnell schwanden. Schon früh am Samstagnachmittag zeichnete sich ab, dass sich auch die Freiburger gut auf Borussias Herangehensweise mit vielen langen Bällen auf Zielspieler Jordan Siebatcheu (27) sind.

Der US-Amerikaner kam zwar zu vielen Ballberührungen, allerdings oft mit dem Rücken zum Tor und häufig noch tief im Mittelfeld. Aus dem Spiel heraus ging von der Leihgabe von Union Berlin quasi keine Torgefahr aus.

Damit setzt sich ein Trend fort: Nach dem Rückrundenstart gegen Augsburg und seinem vierten Saisontreffer gelang Siebatcheu in neun Bundesliga-Startelfeinsätzen nur noch ein Treffer – ein Kopfball gegen Bochum (5:2). 

In der Hinrunde überraschte Borussia noch einige Teams mit der für die Fohlen eher untypischen Spielidee, viele lange Bälle auf einen Sturm-Hünen zu spielen. Eigentlich wurden seit Luuk de Jong (33) immer nur mitspielende Stürmer in Gladbach gesucht, bei denen Kopfballstärke nicht ganz oben auf der Liste der Stärken stand.

Nach zehn Rückrundenspielen und immer größeren Problemen, Siebatcheu ins Spiel zu bekommen, wirkt Borussias Plan A – zumindest in der aktuellen Situation – gescheitert.

Obwohl das Freiburg-Spiel bei der Hereinnahme von Tomas Cvancara (23) und Alassane Plea (31) beim Stande von 0:3 im Grunde schon entschieden war, dürften die beiden eine große Borussia-Hoffnung für den Saison-Endspurt sein.

Plea musste vom Karnevals- bis zum Osterwochenende wegen einer Fußverletzung pausieren. Für Cvancara war es der erste Saison-Einsatz seit Dezember 2023.

Besonders dem Tschechen war der Tatendrang nach der langen Pause anzumerken. Mit seiner explosiven Mischung aus Tempo und seiner Körpergröße (1,90 Meter) stellte er die Freiburger Defensive immer wieder Probleme.

Wenn sich Cvancara für einen schnellen Antritt entschied, kamen die Gegenspieler kaum hinterher. Bei seinem Comeback fehlte auch dem 23-Jährigen im Abschluss das Fortune – es gelang ihm kein Treffer, aber immerhin erspielte er sich einige Chancen.

Plea war die längere Wettkampfpause gerade im Kombinationsspiel noch anzumerken. Der 31-Jährige ist mit seiner Kreativität und Abschlussstärke aber im Borussia-Kader, wenn er fit ist, über jeden Zweifel erhaben.

Nach der Partie gab Seoane zu, dass er beide Einwechselspieler schön länger eingesetzt hatte als geplant war. „Aus dem Bauch heraus war die Spielzeit eigentlich zu lang, sie waren eigentlich noch nicht so weit“, erklärte der 45-Jährige und betonte die Wichtigkeit von Cvancara und Plea: Aber wir brauchen sie. „Wir müssen sie aber in eine laufende Meisterschaft über Teileinsätze so schnell wie möglich in Form bringen.“

Dass die beiden Rückkehrer schon beim kommenden Spiel in Wolfsburg (7. April, 17.30 Uhr) bereit für einen 90-Minuten-Einsatz sind, davon ist nicht auszugehen.

In der Vergangenheit setzte Seoane aber auf Hoffnungsträger das eine oder andere Mal doch früher als erwartet von Beginn an, um sie so lange spielen zu lassen, bis der Tank leer war. Cvancara könnte Siebatcheu ersetzen, Plea entweder für einen der beiden Außenbahnspieler oder Flo Neuhaus (26) als offensivster Spieler im Fohlen-Mittelfeld ins Team rücken.

Der zuletzt etwas eingerosteten Offensiv-Reihe könnte das durchaus guttun. So müsste sich Gegner Wolfsburg auch auf etwas anderes einstellen, als nur auf Zielspieler Siebatcheu und viele lange Bälle.