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Von Daniel Thiel

„Solchen Schwachsinn noch nie gehört“ Gladbach-Fanliebling schaltet sich in Sommer-Diskussion ein

Yann Sommer (Bayern München) zieht sein Trikot ins Gesicht.

Yann Sommer, hier am 15. April 2023, spielt seit Januar 2023 für Bayern München. Der ehemalige Torhüter von Borussia Mönchengladbach wurde nach den Spielen gegen Manchester City und der TSG Hoffenheim öffentlich von Ex-Fußballern kritisiert.

Krasse Worte – auch deswegen ist Borussias Ex-Keeper bei den Fohlen-Fans immer noch so beliebt!

Kaum ein Spieler in der jüngeren Vereins-Historie von Borussia Mönchengladbach hat es geschafft, sich in (nur) drei Jahren am Niederrhein so sehr in die Herzen der Fans zu spielen.

Gladbach-Publikumsliebling Jörg Stiel verteidigt Yann Sommer

Der Abschied von Jörg Stiel (55) ist mittlerweile knapp 19 Jahre her, dennoch sprechen zahlreiche Anhänger der Fohlen immer noch über die unkonventionelle Art des Schweizers. Stiel gilt als eine der ikonischen Figuren in Borussias letzter Phase am Bökelberg.

Was sich damals noch nicht abzeichnete: Stiel wurde zum Borussia-Vorreiter. Er war der erste von mittlerweile drei Stammtorhütern aus der Schweiz in den vergangenen 20 Jahren.

Nun unterstützt ein ehemaliger Borussia-Torhüter einen anderen – denn Stiel springt Yann Sommer (34) zur Seite, der in der vergangenen Woche rund um die Spiele von Bayern München gegen Manchester City (0:3) und die TSG Hoffenheim (1:1) kritisiert wurde.

Immer wieder wird dabei Sommers Körpergröße (1,83 Meter) ins Spiel gebracht. Gegenstand der Diskussion ist auch, ob Gegentore, die Sommer in den vergangenen Spielen kassierte, von Manuel Neuer (37) hätten gehalten werden können.

Jörg Stiel (l.) umarmt Giovane Elber nach einer Parade im Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen den FC Bayern München am 1. Spieltag der Saison 2002/2003. Beide Spieler liegen noch am Boden, berühren aber den Kopf des anderen als Fair-Play-Geste.

Jörg Stiel (l.), hier am 10. August 2002 zusammen mit Giovane Elber, spielte von 2001 bis 2004 bei Borussia Mönchengladbach.

Für Ärger sorgen dabei in erster Linie die Aussagen zweier Ex-Fußballer. Didi Hamann (49) warf Sommer vor, bei den Bayern „heillos überfordert“ zu sein.

„Das sind die Zentimeter, die ihm fehlen. Manuel Neuer hätte den Schuss gehalten“, sagte der ehemalige BVB-Torhüter Roman Weidenfeller (42) nach dem ersten Bayern-Gegentor im Champions-League-Viertelfinale.

Stiel reagiert im Interview mit „ran.de“ auf die öffentliche Sommer-Kritik fassungslos: „Ich halte das für absoluten Schwachsinn.“

Der 55-Jährige weiter: „Ich habe Yann auch schon besser gesehen als derzeit bei Bayern, aber ihn so zu kritisieren ist völlig verfehlt. Zumal der FC Bayern als Mannschaft ja auch andere Problemfelder hat. Wenn jetzt die fehlenden Zentimeter angesprochen werden, frage ich mich: Worüber reden wir eigentlich?“

Auch den Ansatz, Sommer immer wieder mit Manuel Neuer zu vergleichen, hält Stiel, der von 2001 bis 2004 für Borussia spielte, für unsinnig: „Die lächerlichste Frage ist in dem Zusammenhang, ob Manuel Neuer solche Bälle gehalten hätte. Einen solchen Schwachsinn habe ich noch nie gehört. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Der Konjunktiv schießt weder Tore noch hält er Bälle.“

Seit der WM-Pause muss der deutsche Rekordmeister auf Neuer verzichten, der bei einem Ski-Unfall eine Unterschenkelfraktur erlitt. Dadurch reagierten die Bayern im Januar auf dem Transfermarkt und verpflichteten Yann Sommer aus Gladbach.

Borussia-Manager Roland Virkus (56) holte für die durch den Sommer-Transfer eingenommene Ablöse dessen Schweizer Landsmann Jonas Omlin (29), der sich seitdem nahtlos ins Borussia-Team eingefügt hat.