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Von Achim Müller

Borussia-Kasse leer! Personal-Not – Gladbach plant dennoch keinen Transfer-Joker im Winter

Gladbach-Manager Roland Virkus (l.) und Borussia-Trainer Daniel Farke (r.), hier zu sehen am 26. Juni 2022 im Borussia-Park. Die beiden gehen Richtung Fohlenplatz und lächeln.

Gladbach-Manager Roland Virkus (l.) und Borussia-Trainer Daniel Farke (r.), hier zu sehen am 26. Juni 2022 im Borussia-Park. 

Das ist eindeutig!

Und bestätigt die investigative GladbachLIVE-Recherche.

Bereits mehrfach hat unsere Redaktion berichtet, dass Borussia Mönchengladbach aufgrund der Coronakrise, gepaart mit einer zweijährigen sportlichen Talfahrt samt verpassten Europapokal-Teilnahmen, erhebliche finanzielle Löcher in der Klubkasse zu stopfen hat.

Was Cheftrainer Daniel Farke nun bestätigt.

Gladbach-Trainer Daniel Farke: „Das sind die Realitäten“

Der 45-Jährige ist nach der deutlichen Heim-Rutsche (1:3) im Bundesliga-Topspiel (22. Oktober 2022) gegen Eintracht Frankfurt nach möglichen Verstärkungen für die Winter-Transferphase gefragt worden.

Hintergrund: Gladbach muss aktuell zahlreiche personelle Ausfälle verkraften. Bei denen teilweise auch nicht klar ist, ob diese, aufgrund der Schwere der Verletzungen, im neuen Jahr tatsächlich wieder zur Verfügung stehen.

Gegen Frankfurt hat Borussia auf ein halbes Dutzend potenzieller Stammspieler verzichten müssen.

Weshalb Trainer Daniel Farke gefragt worden ist: Wünschen Sie sich, dass Borussia im Winter auf dem Transfermarkt noch einmal nachlegt?

Die Antwort des Fohlen-Coaches: „Wir spielen nicht europäisch, unser Kader ist nicht so breit aufgestellt, wie vielleicht bei anderen Mannschaften, die in europäischen Wettbewerben agieren. Wir sind in unseren finanziellen Möglichkeiten nach wie vor sehr eingeschränkt, deswegen sind wir auch darauf angewiesen, dass unsere Top-Spieler möglichst immer zur Verfügung stehen.“

Farke sagte weiter: „Klar, du wirst immer mal Verletzungen und schwierige Phasen haben im Laufe einer Saison haben. Was wir im Moment erleben, ist schon grenzwertig. Das muss man klar sagen. (...) Das sind die Realitäten. “

Aber?

„Ich stelle mich jetzt hier nicht hin und fordere Neuverpflichtungen, ich weiß schon um unsere finanzielle Situation bei Borussia Mönchengladbach. Die Möglichkeiten sind nicht so aufgestellt, wie bei anderen Vereinen in der Bundesliga. Wir sind aber auch nicht neidisch.“

Bedeutet: Dass in den vergangenen Jahren erfolgsverwöhnte Gladbach-Publikum (Champions-League-Achtelfinale gegen Manchester City 2021) sollte besser eher vorerst kleinere Brötchen in Sachen Erwartungshaltung backen.

Borussia Mönchengladbach hat nicht nur Manager-Schwergewicht Max Eberl (49) an RB Leipzig verloren, sondern auch satte Millionen-Einnahmen im sportlichen Bereich, sprich damit sportliche Handlungsfähigkeit.

Laut Finanz-Chef Stephan Schippers (55) gab es in 2020 ein Minus von rund 16,765 Millionen Euro in der Klub-Kasse, 2021 von rund 14,610 Millionen. Macht rund 31 Millionen Euro Minus in zwei Jahren.

Zugleich hat Borussia in den vergangenen zwei Jahren Einsparungen von 70 Millionen Euro gestemmt, aus dem TV-Gelder-Topf fließen durch die neue Vertragslage 18 Millionen Euro weniger.

Das Eigenkapital ist innerhalb von zwei Jahren von 103,324 Millionen Euro auf 75,828 Millionen zurückgegangen.

Die Eigenkapitalquote liegt bei 36,5 Prozent.

Borussia hatte 2021 einen Umsatz von rund 169 Millionen Euro zu verzeichnen, im Geschäftsjahr zuvor waren es rund 163,4 Millionen Euro.

Damit zählt Borussia, was auch die durch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) veröffentlichten Wirtschaftszahlen der Bundesliga-Vereine verdeutlichen, noch zu den gesunden Klubs im Oberhaus.

Dennoch: Am linken Niederrhein muss stramm gespart werden weiterhin!

Und noch schlimmer: Borussia muss damit rechnen, dass Spieler wie Marcus Thuram (25) oder Ramy Bensebaini (27) dem Klub zum 30. Juni 2023 ablösefrei abhanden kommen.

Allein die beiden haben einen Gesamtmarktwert von 37 Millionen Euro.