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Von Piet van Riesenbeck

„Es gibt einen Makel” Borussias „Capitano” lässt Europa-Wunder Revue passieren

Lars Stindl trabt bei der 0:2-Niederlage in Madrid über den Rasen des „Estadio Alfredo di Stefano”

Kapitän Lars Stindl und Borussia Mönchengladbach stehen trotz der 0:2-Niederlage in Madrid im Achtelfinale der Champions League.

Mönchengladbach - Borussia hat die Hammergruppe B überstanden und steht im Achtelfinale. Ein kleines Fußball-Wunder. Alles perfekt am Niederrhein, könnte man meinen. Doch ausgerechnet der Gladbacher Kapitän findet ein Haar in der Europapokal-Suppe.

„Es gibt lediglich einen Makel”, befand Lars Stindl (32) mit etwas Abstand zur Emotions-Achterbahnfahrt in Madrid.

„Leider konnten keine Anhänger bei dieser Reise dabei sein. Aber ich hoffe, dass wir unfassbar vielen Gladbach-Fans zuhause vor dem Fernseher in dieser für alle nicht ganz einfachen Zeit ein paar Glücksgefühle und einen besonderen Abend verschaffen konnten.”

Borussia Mönchengladbach: Spieler als Zuschauer am Tablet

Anders hatten die Borussen-Stars selbst den entscheidenden letzten Akt des Dramas „Gruppe B” im Grunde genommen auch nicht erlebt.

Nachdem die Chance auf ein Weiterkommen an der königlichen Spielfreude zerschellt war, sahen sich die Protagonisten selbst zu Zuschauern degradiert. 

Über einem Tablet versammelt, zitterte die Fohlenelf dem Abpfiff im 1.200 Kilometer entfernten Mailand entgegen.

„Die Minuten kamen mir unglaublich lang vor”, erinnert sich der Chef-Antreiber an die Zeit nach seiner Auswechslung. „Dann haben wir schon ziemlich mitgezittert. Zunächst wollte ich mich gar nicht so sehr damit befassen, aber wenn man dann in dieser Situation ist, schaut man natürlich drauf. Das Herz hat schon etwas höhergeschlagen. Nach dem Abpfiff in Mailand ist bei uns die pure Freude ausgebrochen.”

Nach mehr als sieben Minuten Nachspielzeit beendete der slowenische Schiedsrichter das Spiel beim Stand von 0:0. Ideal für Borussia.

Der blutleere Auftritt gegen den Rekord-Champion geriet da zeitweise völlig in den Hintergrund. Auch, wenn Stindl dem Gruppensieger im Nachhinein für seine Leistung Respekt zollt.

„Real Madrid war klar besser als wir. Sie haben sehr gute Fußballer in ihren Reihen und haben das auf den Platz bekommen. Wir haben keine Lösungen dagegen gefunden”, gesteht Borussias Routinier unumwunden ein. 

Dennoch: Nach einer ganzen Hand voll bemerkenswerter Auftritte in der Champions League bleibt ein positiver Eindruck dieser Gruppenphase zurück.

„In den fünf Spielen vor diesem haben wir uns immer voll reingehauen, haben viele Nackenschläge bekommen, aber sind immer wieder aufgestanden”, so Stindl.  „Deswegen haben wir uns den Einzug ins Achtelfinale auch verdient.”

Lars Stindl: „Haben Achtelfinale der Champions League verdient”

Das Weiterkommen gibt dem Gladbacher Angreifer möglicherweise sogar die Gelegenheit, seinen „Makel” noch korrigiert zu sehen.

Je länger die Borussia im Rennen bleibt, desto höher ist die Chance, dass doch noch Zuschauer beim Königsklassen-Abenteuer dabei sein können.

Der sicherste Weg dahin dürfte allerdings eine erneute Qualifikation für die Königsklasse sein. Und der beginnt am Samstag (15.30 Uhr) im Bundesliga-Heimspiel der Gladbacher gegen Hertha BSC. Alle Informationen rund um die Partie finden Sie schon jetzt in unserem GladbachLIVE-Ticker.