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Von Piet van Riesenbeck

Pep, Klopp, Havertz, Ronaldo oder Neymar? So attraktiv sind Borussias Achtelfinal-Optionen in der Champions League

Cristiano Ronaldo (r.) setzte sich in der Gruppenphase mit Juventus Turin gegen den FC Barcelona durch.

Cristiano Ronaldo (r.) hat mit einem Doppelpack im Trikot von Juventus Turin am letzten Gruppenspieltag in der Champions League seinen Rivalen Lionel Messi (l.) und Barcelona auf Platz zwei verdrängt. 

Mönchengladbach - Drei Mal England, einmal Italien, einmal Frankreich. Borussia macht sich auf in das Abenteuer Champions-League-Achtelfinale. Die Auswahl der möglichen Gegner ist begrenzt. Auf die deutschen Teams kann Gladbach noch nicht treffen, eine erneute Begegnung mit Real Madrid ist ebenfalls ausgeschlossen.

Nur Hammerlose für Borussia

Es bleibt die Crème de la Crème des europäischen Fußballs: Manchester City, FC Liverpool, FC Chelsea, Juventus Turin oder Paris St. Germain. Mit zwei Gegnern hat Borussia bereits Erfahrung in der Champions League gemacht. Einer ist ein alter Bekannter. Zwei wären Neuland. Fest steht: Einfach wird es in keinem Fall.

Manchester City

Das Milliarden-Ensemble (geschätzter Marktwert: 1,08 Mrd. Euro) wird seit Jahren mit Geld aus den Vereinigten Arabischen Emiraten vollgepumpt. Trotz zwischenzeitlicher Bedenken der UEFA (Stichwort: Financial Fairplay) durfte das Team von Star-Trainer Pep Guardiola (49) auch in diesem Jahr in der Champions League an den Start gehen. Und gehört wie immer zu den Favoriten.

Dabei warten die neureichen Nord-Engländer noch immer auf den ganz großen Wurf. Zuletzt scheiterte City drei Mal im Viertelfinale und ließ sich auch in der Premier League von Klopps Liverpool den Rang ablaufen. 

Der Kader der Citizens ist gespickt mit Stars: Allen voran Assist-König Kevin de Bruyne (29) und England-Rakete Raheem Sterling (26). Aber auch Rekord-Knipser Sergio Aguero (32), Bernardo Silva (26) und Riyad Mahrez (29), Team-Kollege von Ramy Bensebaini (25) in der algerischen Nationalmannschaft.

Einer der Senkrechtstarter in dieser Saison ist der Spanier Ferran Torres (20). Bei Gladbachs Matthias Ginter (26) dürfte da ein Alarm-Glöckchen klingeln: Der Linksaußen schenkte dem DFB-Team beim 0:6-Debakel in der Nations League drei Tore ein.

Mit Manchester City hat Borussia in seiner kurzen Champions-League-Geschichte schon zwei Mal Bekanntschaft gemacht: 2015 und 2016 waren die Engländer jeweils Gruppengegner. In vier Partien konnte der VfL nur einen Punkt holen und schied jeweils aus. In dieser Saison setzte sich City mit 16 Punkten souverän gegen den FC Porto, Olympiakos Piräus und Olympique Marseille in Gruppe C durch. 

FC Liverpool

Die nächste Milliarden-Truppe (Marktwert: 1,08 Mrd. Euro) im Gladbacher Los-Pott. Unter Jürgen Klopp (53) hat sich der FC Liverpool innerhalb kurzer Zeit aus dem grauen Mittelfeld der Premier League an Europas Spitze katapultiert. Auf den Champions-League-Sieg 2019 folgte die erste nationale Meisterschaft seit 30 Jahren. Kein Wunder, dass die nordenglische Arbeiter-Stadt Kloppo und seinem Power-Fußball zu Füßen liegt. 

Das erfolgreiche Offensiv-Trio aus Mohammed Salah (28), Sadio Mané (28) und Roberto Firmino (29) wurde in diesem Sommer ergänzt: Der Portugiese Diogo Jota (24) kam von den Wolverhampton Wanderers und trifft nach Belieben. Aber: Abwehr-Gigant Virgil van Dijk (29) fällt seit Oktober mit einer langwierigen Verletzung aus. Englische Medien gehen von einem Kreuzbandriss aus. Wenn die Diagnose zutrifft, dürfte der Niederländer das Achtelfinale wohl verpassen.

Der amtierende englische Meister ist in der Liga nach Startschwierigkeiten – inklusive 2:7-Klatsche bei Aston Villa – mittendrin im Titelrennen und liegt punktgleich mit Tottenham auf Rang zwei. Auch in der Champions League gelang den Reds kein Durchmarsch. Trotz 0:2-Niederlage gegen Atalanta Bergamo setzte sich das Klopp-Team aber als Gruppenerster durch.

Das letzte Duell zwischen VfL und LFC liegt bereits einige Jahre zurück. In den 1970-er Jahren begegnete man sich mehrmals auf Augenhöhe. Zum Beispiel im Finale des Europokals der Landesmeister 1977. In Rom gewann der FC Liverpool mit 3:1. 

Fohlen und Reds verbindet zudem eine tiefe Fan-Freundschaft. Die hat ihren Ursprung in einer Solidaritäts-Aktion der Borussia-Anhänger nach der Stadion-Katastrophe von Hillsborough im Jahr 1989 und wird seitdem durch intensiven Austausch gepflegt.

FC Chelsea 

Dem dritten möglichen Achtelfinal-Gegner aus England ist Borussia noch nie bei offizieller Gelegenheit begegnet. Der FC Chelsea ist aktuell eine Kategorie unterhalb der vorangegangenen Teams anzusiedeln. Die wirklich erfolgreiche Zeit liegt schon etwas zurück. Die Premier League gewannen die Londoner zuletzt 2017 unter dem aktuellen Inter-Trainer Antonio Conte (51). In den vergangenen fünf Jahren verpasste der Champion von 2012 sogar zwei Mal die Champions-League, konnte sich dafür 2019 aber die Euro-League-Krone aufsetzen. 

Aktuell scheint der Umbruch unter Spieler-Legende Frank Lampard (42) aber Früchte zu tragen. Der Coach hat ein junges und erfolgversprechendes Team auf die Beine gestellt, das in der Premier League bislang mithalten kann. 

Geholfen hat dabei einmal mehr das russische Abramowitsch-Geld. Im Corona-Sommer 2020 hat Chelsea auf dem Transfermarkt geshoppt wie kein zweiter europäischer Klub: Neben den Deutschen Timo Werner (24) und Kai Havertz (21) kamen Hakim Ziyech (27) von Ajax Amsterdam und Ben Chilwell (23) von Leicester City – insgesamt fast 250 Millionen Euro überwies der CFC für neue Spieler.  

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Ein Ex-Borusse kommt beim möglichen Achtelfinal-Gegner nur sporadisch zum Einsatz: Andreas Christensen (24) steht in der Innenverteidigung hinter Kurt Zouma (27) und Thiago Silva (36) und nimmt, wie Ginters DFB-Partner Antonio Rüdiger (27), eher auf der Bank Platz.

Der FC Chelsea machte den Gruppensieg mit einem 4:0-Sieg beim Konkurrenten Sevilla klar und setzte sich so vor den Andalusiern, FK Krasnodar und Stade Rennes durch.

Juventus Turin 

Der italienische Serienmeister ist auch in Europa eine der ganz großen Konstanten. Den Henkelpott konnte Juve jedoch seit 1996 nicht mehr gewinnen. Um das zu ändern, wurde im Vorjahr Superstar Cristiano Ronaldo (35) geholt.

Ihn trainiert in diesem Sommer ein weiterer Großmeister des Fußballs: Andrea Pirlo (41). Der Weltmeister von 2006 kann im Tor immer noch auf den – ein Jahr älteren – Weggefährten von damals, Gianluigi Buffon (42) setzen. Für die Torwart-Ikone wäre das Los Borussia ein besonderes – Buffon ist bekennender Fohlen-Fan. 

Das Prunkstück der „Alten Dame” ist traditionell die Abwehr. So auch in diesem Jahr: Nur acht Gegentore kassierten Leonardo Bonucci (33), Matthijs de Ligt (21) und Co. in der Serie A, vier in der Königsklasse. Im Angriff kann Juve natürlich auf CR7 zählen: Der Portugiese schoss die Italiener am letzten Spieltag mit zwei Toren gegen den FC Barcelona zum Gruppensieg. Dort traf auch Schalke-Leihgabe Weston McKennie (22). 

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Juve ist der Borussia in der Königsklasse ebenfalls schon begegnet. In ihrer ersten Saison 2015 gelangen der Elf vom Niederrhein gegen die Italiener zwei Unentschieden (0:0, 1:1). Fabian Johnson (32) traf damals für den VfL, der am Ende trotzdem als Gruppenletzter ausschied. 

Paris St. Germain

Der Glamour-Klub aus der französischen Hauptstadt wird seit einigen Jahren üppig mit Geld aus Katar bestückt. Die sündhafte teure Anschaffung von Stars, wie Neymar (28, 222 Millionen Euro) und Kylian Mbappé (21, 180 Millionen Euro) setzt den deutschen Trainer Thomas Tuchel (47) unter Druck, endlich den Henkelpott unter den Eifelturm zu schleifen.

So nach dran wie in diesem Sommer waren die Pariser dabei nie. Erst im Finale scheiterten sie an Bayern München samt FCB-Franzose Kingsley Coman (24). Bei PSG sorgt neben den angesprochenen Stars in dieser Saison auch der Italienier Moise Kean (20) für Furore. Fünf Mal traf der Youngster bereits in der Liga.

In der Champions League ist aber Neymar unangefochten König und Top-Scorer mit sechs Treffern und zwei Vorlagen. Erst am letzten Spieltag schnürte der brasilianische Mega-Star beim 5:1-Nachhol-Sieg gegen Basaksehir einen Dreierpack.

Achtelfinale: Auslosung am Montag

Dort machten die Pariser nicht nur den Gruppensieg vor Leipzig und Manchester United klar, sondern hatten einen Tag zuvor auch Haltung bewiesen: Die PSG-Profis hatten sich nach dem Rassismus-Eklat mit Istanbuls Co-Trainer Pierre Webó (38) solidarisiert und eine Spielabbruch durchgesetzt.

Mit dem zweiten Platz in der Hammergruppe B hat sich Borussia also in jedem Fall einen Achtelfinal-Gegner aus der europäischen Spitzenklasse eingebracht. Die Lose werden am Montag (14. Dezember/12.00 Uhr) gezogen. Bei GladbachLIVE können Sie die Ziehung im Ticker verfolgen.