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Von Judith Malter

Nach Pokal-Aus Ratlosigkeit und Unverständnis bei Gladbach-Kapitän Stindl: „Verstehe es einfach nicht“

Ernüchternde Blicke bei Gladbach-Kapitän Lars Stindl. Sein Team schied am Mittwoch (19. Januar 2022) mit einer herben 0:3-Niederlage bei Zweitligist Hannover 96 aus dem DFB-Pokal aus.

Ernüchternde Blicke bei Gladbach-Kapitän Lars Stindl. Sein Team schied am Mittwoch (19. Januar 2022) mit einer herben 0:3-Niederlage bei Zweitligist Hannover 96 aus dem DFB-Pokal aus.

Die Enttäuschung über Borussia Mönchengladbachs desaströse Vorstellung im DFB-Pokal-Achtelfinale ist riesengroß. Mit 0:3 kamen die Fohlen am Mittwochabend (19. Januar 2022) beim Zweitligisten Hannover 96 unter die Räder und mussten so den Traum vom Pokalgewinn begraben. Auch bei der Mannschaft scheint sich nach der erneut schwachen Leistung allmählich Ratlosigkeit breit zu machen. Das zumindest lassen die Aussagen von Kapitän Lars Stindl (33) nach dem Match vermuten.

Pokal-Aus und Leistung in Hannover sorgen für Fassungslosigkeit bei Gladbachs „Capitano“

Die Enttäuschung über das Pokal-Aus in Hannover war Lars Stindl, Kapitän von Borussia Mönchengladbach, förmlich ins Gesicht geschrieben. Schlimmer noch: Der 33-Jährige wirkte nach der 0:3-Niederlage seines Teams bei Zweitligist Hannover 96 nahezu ratlos. „Dieses Spiel in Worte zu fassen ist schwierig. Für uns war der Pokal eine Riesenmöglichkeit, etwas Besonderes zu schaffen. Vor dem Spiel haben wir es angesprochen. Wir haben die Ergebnisse der vorherigen Partien gesehen. Und dann spielen wir so ein Spiel. Ich verstehe es nicht“, zeigte er nach Schlusspfiff im Interview mit dem Bezahlsender „Sky“ sein Unverständnis über den Auftritt der Fohlen.

„Auch in der Halbzeit haben wir einige Punkte angesprochen und umgestellt. Dann sind wir aber aus der Kabine gekommen, und Hannover hatte sofort wieder zwei große Chancen, schon bevor das 3:0 gefallen ist. Wir haben uns sehr viel vorgenommen und nichts davon auf den Platz bekommen“, fuhr er fort und machte damit deutlich, dass ihm durchaus bewusst ist, dass man die große Chance auf ein Weiterkommen im DFB-Pokal leichtfertig verspiel habe.

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Absolut unterlegen präsentierte sich der VfL in der Fremde – gegen einen Zweitligisten! Das musste auch Stindl erkennen, der für den desaströsen Auftritt seines Teams jedoch auch keine wirkliche Erklärung parat hatte. „Wir sind gar nicht richtig reingekommen ins Spiel. Hannover hat ordentlich hintenraus gespielt, wir sind vereinzelt angelaufen, aber haben gar keine Intensität auf den Platz bekommen und sind gar nicht in die Zweikämpfe gekommen. Wenn Hannover lange Bälle gespielt hat, sind wir nur hinterhergelaufen. Wir haben viele persönlich falsche Entscheidungen getroffen vor den Gegentoren“, so sein Versuch, die Gründe für das Scheitern irgendwie zu erläutern.

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Die Tatsache, dass Borussia in der laufenden Spielzeit schon öfter so kläglich scheiterte, versetzte dann auch Stindl in Alarmbereitschaft, denn er fügte an: „Das kann mal passieren, das ist eigentlich kein Problem. Aber uns passiert das nicht mehr nur vereinzelt, sondern zieht sich bei uns durch die gesamte Saison. Es passiert jede Woche. Dann wir es natürlich brutal schwer.“

Stindl stellt trotz Niederlage klar: „Natürlich sind wir eine Mannschaft“

Die Fohlen scheinen also ein grundsätzliches Problem zu haben, anders sind die Leistungen, die sich wie ein roter Faden durch die aktuelle Spielzeit ziehen, nicht zu erklären. Nur was läuft am Niederrhein schief? Ist gar der Teamspirit in der Fohlenelf nicht mehr da, die Mannschaft keine Einheit mehr? Stindl widersprach dieser These des „Sky“-Reporters: „Natürlich sind wir eine Mannschaft. Ich weiß, dass ich nach so einem Spiel nicht so viele Argumente dafür habe. Aber wir sprechen die Dinge intern deutlich an. Auch in der Winterpause haben wir uns lange darüber unterhalten und dachten, den richtigen Schritt gemacht zu haben. Auch heute vor diesem Spiel und in der Halbzeit haben wir die Dinge angesprochen, aber wir setzen es momentan nicht gemeinsam um. Vereinzelt sieht man schon, wie wir hingehen wollen, aber wir kommen nicht richtig hin, dadurch verlieren wir wichtige Zweikämpfe. Und dann wird es schwer, unabhängig vom Gegner. Dann wird es schwer, da eine Struktur reinzubekommen.“

Dennoch ist Stindl bewusst, dass es von Spiel zu Spiel schwieriger wird, wieder in die Spur zu kommen. Trotz der Enttäuschung über das Achtelfinal-Aus in Hannover und dem geplatzten Traum vom Pokal-Finale, richtete Gladbachs Kapitän den Fokus aber schon auf die kommenden Aufgaben. „Wir wissen um unsere Situation“, stellte er klar. „Den bisherigen Saisonverlauf hatten wir im gestrigen Spiel aber eigentlich ausgeblendet. Wir sind mit viel Euphorie nach Hannover gefahren, aber haben es dann null auf den Platz bekommen. Das müssen wir uns vorwerfen lassen, da ist alle Kritik absolut angebracht. Wichtig wird sein, dass wir die Dinge angehen. Wir müssen hart dafür arbeiten, wieder in die Spur zu kommen. Von alleine passiert das nicht. Dazu ist bei uns jeder bereit.“

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Bereits am Samstag (22. Januar/15.30 Uhr) wartet mit dem Heimspiel gegen Union Berlin der nächste Prüfstein auf Stindl und die Fohlenelf. Sollte dies nicht gewonnen werden, rutscht der VfL immer tiefer in der Tabelle ab –  und in die absolute Krise. 

Einfach dürfte es am Samstag aber nicht werden. Denn: Borussia hat bislang nur ein Spiel gegen Union Berlin gewinnen können. Und: Anders als Gladbach haben die Berliner den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale am Mittwoch perfekt gemacht. Im Hauptstadt-Derby mit Hertha BSC gab es einen 3:2-Sieg. Die Berliner dürften also euphorisiert in den Borussia-Park kommen...

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