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Von Achim Müller , Hannah Gobrecht

Trainer programmiert Profis um Rose macht aus Fohlen Drecksäcke

Marco Rose fordert von seinen Spielern bei Borussia Mönchengladbach eine gewisse Drecksack-Mentaliät.

Marco Rose fordert von seinen Spielern bei Borussia Mönchengladbach eine gewisse Drecksack-Mentaliät.

Mönchengladbach - Es ist der schrillste und atemberaubendste Jubel-Rausch seit langem im Borussia-Park gewesen: Als die Fohlen Anfang Dezember mit einem fulminanten Schlussspurt binnen Minuten einen Rückstand gegen Rekordmeister Bayern München noch in einen Ekstase-Dreier (2:1) drehen konnten, hielt selbst die Liga-Konkurrenz den Atem an.

So was hat man lange nicht gesehen! Gladbach im Rocky-Balboa-Modus – und das gegen die beste Mannschaft Deutschlands. Einstecken, angezählt sein, aufstehen, zurückschlagen, dann den entscheidenden Punch in allerletzter Sekunde setzen. Die Fohlen legten nach schwachen 59 Minuten den Schalter um. Sie bissen, kämpften, spielten mutig. Das irritierte führende Bayern sichtlich – und führte zum Doppel-Schlag durch Ramy Bensebaini (24).

Borussia Mönchengladbach mit Signal an die Konkurrenz

Es war ein Signal an die Konkurrenz: Gladbach kann jetzt auch dreckig! Was einer der Gründe ist, dass der VfL beinahe Herbstmeister geworden wäre.

Und es ist auch jüngst im Trainingslager im spanischen Jerez zu sehen gewesen, dass Trainer Marco Rose (43) nicht nur an den Hufen seiner Profis in den Einheiten feilte, sondern auch stetig per klaren Ansagen in die Köpfe der Stars um Ginter, Sommer, Thuram oder Stindl bimste: Dranbleiben! Aggressiv und aktiv sein! Nicht nachlassen! Mehr, mehr, mehr! Überzeugt sein!

Die Art und Weise, wie Rose das tut, kommt bei den Profis an. Das hat Weltmeister Christoph Kramer (28) gerade erst im exklusiven GladbachLIVE-Interview (hier lesen Sie das komplette Interview) verraten: „Entweder du hast das, oder du hast das nicht. Du kannst das nicht lernen, Energie und Feuer in einer Mannschaft zu erzeugen.“

Jonas Hofmann: „Warum sollten wir in der Rückrunde nachlassen?“

Mit Blick auf den Rückrundenstart am Freitag (20.30 Uhr/ZDF und DAZN) bei Schalke 04 kann festgehalten werden: Rose entfacht dieses Drecksack-Feuer in seinem Team weiterhin. Nicht umsonst sagt Jonas Hofmann (27) mit breiter Brust: „Wir sind die Mannschaft, die in der Hinserie mit die meisten Spiele nach einem Rückstand noch hat drehen können. Warum sollten wir in der Rückrunde nachlassen?“

GladbachLIVE hat Manager Max Eberl (46) gefragt: Ist Borussia unter Rose dreckiger geworden? Antwort: „Wir haben gelernt und versucht zu verstehen, was in der vergangenen Saison passiert ist, und versuchen, etwas zu ändern, wir müssen auch mal Rückschläge besser wegstecken. Wir haben neue Spieler dazugeholt. Mit Breel Embolo, Stevie Lainer, Marcus Thuram, Ramy Bensebaini oder Max Grün dahinter, die schon eine gewisse Dreckigkeit, Aggressivität und Präsenz haben.“

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Max Eberl: Haben neue Facetten dazubekommen

Eberl weiter: „Wir haben uns in den letzten Jahren sehr stark mit Fußball definiert. Wenn im Fußball etwas mit dem Filigranen nicht so funktioniert, ist es schwieriger, umzuschalten und zu sagen: ,Jetzt machen wir mal etwas ganz anderes!‘ Da haben wir aus meiner Sicht neue Facetten dazubekommen.“

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Die da lauten? „Dass eben auch mal in einer Phase, in der es fußballerisch etwas unruhiger oder nicht so stabil ist, dass man trotzdem noch in der Lage ist, Spiele zu gewinnen – dann auf eine andere Art und Weise. Da haben wir aus meiner Sicht schon im Kader einen Schritt nach vorne gemacht.“