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Von Judith Malter , Piet van Riesenbeck

Rennbahn statt Stadion Ex-Fohlen hat besondere Trainer-Karriere eingeschlagen

Markus Münch machte in der Bundesliga 45 Spiele für Borussia Mönchengladbach.

Markus Münch (r.) wird im November 2001 von Wolfsburgs Robson Ponte verfolgt.

Mönchengladbach - „Wir mussten viel Zeit mit ihr verbringen, damit sie so gut und so stark wird wie sie heute ist. Deswegen hänge ich sehr an ihr“. Wenn man hört wie liebevoll Markus Münch (48) heute über seine Lieblinge spricht, ist nur noch wenig vom beinharten Linksverteidiger erkennbar.

Markus Münch: Vom Fohlen zum Pferdetrainer

Markus Münch kickte zwischen 2001 und 2003 gemeinsam mit Max Eberl (47), Steffen Korrell (48) und „Fußballgott” Igor Demo (45) für Borussia Mönchengladbach. „Ich muss jeden Tag würfeln: Spielt er heut gut oder schlecht? Wann hat er die richtige Einstellunng wann nicht?”, ärgerte sich Borussen-Trainer Hans Meyer (77) einst über seinen Spieler. 

Es dürfte Hans Meyer also freuen, dass Markus Münch die Fußballschuhe längst gegen Halfter und Führstrick eingetauscht hat. Anstatt Nachwuchskicker zu trainieren oder einen Verein zu managen, führt das Ex-Fohlen im französischen Chantilly ein Gestüt. Sein Liebling, über den er im eingehenden Zitat von 2016 spricht, ist die dreijährige Stute Spectre.

Markus Münch kam als Gladbach-Profi zum Pferdesport

Angefangen hat Markus Münchs Liebe für den Pferdesport zu Gladbacher Zeiten. „Ich habe damals in Düsseldorf gelebt“, erinnerte sich der Pferdetrainer 2019 im Gespräch mit dem „Fohlenecho“, ein guter Freund hatte damals Rennpferde und hat mich öfter dorthin mitgenommen.“ Kurz darauf war Markus Münch selbst Miteigentümer eines Rennpferdes.

Der Pferdesport hat sich in den letzten Jahrzehnten zu seinem Millionengeschäft entwickelt. Zocker setzen horrende Summen auf den Ausgang der Summen und die Tiere selbst gelten als lukrative Spekulations-Objekte und Investment-Möglichkeiten für Reiche und Superreiche. Ihre Marktwerte erreichen nicht selten die von Fußball-Stars.

Markus Münch: Ex-Fohlen trainiert Rennpferde

Das teuerste – der Zucht-Hengst Fusaichi Pegasus – wurde im Jahr 2000 für eine Summe von rund 60 Millionen US-Dollar verkauft. Zu einem ähnlichen Preis wechselte im selben Jahr Luis Figo von FC Barcelona zu Real Madrid.

Entscheidend für die Wertentwicklung eines Rennpferdes ist natürlich sachgemäße Haltung und Training. Umso wichtiger, dass man sein Pferd jemandem anvertraut der sich mit Leistungssport auskennt. Einem wie Markus Münch.

Markus Münch: Rennpferde und Fußballer haben gleiche Denke

„Rennpferde und Fußballer haben die gleiche Denke – beide wollen gewinnen“, erklärte Münch 2012 der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Der Ex-Profi weiß also, wie die Tiere ticken. Und wie beim Fußball-Star hat sich auch im Pferdesport eine Maschinerie entwickelt, die sich rund um die Uhr um das Wohlergehen seiner Stars kümmert.

Mit medizinischen Tests, Spa-Einheiten, lichtdurchfluteten Ställen und individuellen Ernährungsplänen ist Markus Münch als Pferdetrainer so etwas wie der Julian Nagelsmann der Branche. Für seine Puls- und Laktattests ließ er sich schon früh durch eine Wissenschaftlerin beraten. Mittlerweile kann er die Werte seine Tiere während des Trainings per App auf dem Handy verfolgen.

Ex-Gladbacher Markus Münch zog für Pferdesport nach Frankreich

„Regeneration ist im Pferdesport genauso wichtig, wie bei einem Fußballer“, so der Fachmann im „Fohlenecho“. Die Tiere müssen sich wohlfühlen, um zu funktionieren. 

Sehen Sie hier die komplette Pressekonferenz der Fohlen vor der Partie gegen den VfL Wolfsburg:

Seit 2005 ist Markus Münch nun Pferdetrainer, machte sich zunächst mit dem „MM Racingteam“ in Frankfurt am Main selbstständig und zog 2016 nach Frankreich. Dort sind die Bedingungen im Vergleich zu Deutschland deutlich professioneller. Der Sport hat einen höheren Stellenwert.  Der bessere Standort also für einen, der statt Menschen lieber Pferde zu Höchstleistungen trainieren will.

Übrigens: Der Fußball hat für Münch kaum noch eine Bedeutung. Unter der Woche schaue er gerne Champions League-Spiele und kenne auch den aktuellen Tabellenstand der Bundesliga. „Eine größere Rolle spielt Fußball für mich aber nicht mehr“, gibt er zu.